Temeswar - Der Besuch zweier Botschafter und die Überreichung einer hohen Auszeichnung der Bundesrepublik Deutschland standen auf der Tagesordnung der letzten Tagung des Deutschsprachigen Wirtschaftsclubs, DWC „Banat“, vom vergangenen Wochenende. Jean Hubert Lebet machte seinen Antrittsbesuch als neuer Botschafter der Schweizer Eidgenossenschaft im Banat und stattete bei dieser Gelegenheit auch dem deutschsprachigen Wirtschaftsclub einen Besuch ab („Ich freue mich sehr, dass hier die Zusammenarbeit über Grenzen hinweg so gut klappt und dass Sie als einer der mitgliederstärksten Wirtschaftssclubs in diesem Landesteil so viel bewegen können!“), während Werner Hans Lauk eine „angenehme Mission“ erfüllte: er überreichte dem Gründungspräsidenten des DWC „Banat“, Peter Ludwig Hochmuth das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland.
Beide Botschafter unterstrichen die gute diplomatische Zusammenarbeit, die sie unter sich und mit dem Botschafter Österreichs, Dr. Gerhard Reiweger, in Bukarest pflegen, wobei der deutsche Botschafter aber weder in seiner Festrede, noch in privaten Gesprächen an diesem Abend ein Hehl um seine Besorgnis bezüglich der Lage in Rumäniens Nachbarland, der Ukraine, machte, wo die Lage als „sehr ernst“ bewertet wurde und man gerade in dieser Advents- und Weihnachtszeit gut beraten sei, sich innigst Frieden und ein besseres zwischenstaatliches Verständnis zu wünschen. Beide Botschafter, und mit besonderem Nachdruck Botschafter Lebet aus der multinationalen Schweiz, unterstrichen aber auch die „außerordentlichen Zeiten“, die wir seit der Wahl von Klaus Werner Johannis zum neuen Staatschef Rumäniens erleben dürfen und riefen die Mitglieder des Wirtschaftsclubs auf, ihre bisherige Zurückhaltung, sofern vorhanden, aufzugeben: „Auch Sie können mithelfen und durch gute Zusammenarbeit beitragen zur Verwirklichung der mittel- und langfristigen Ziele des neuen Präsidenten zum Wandel in Rumänien.“ Der Ausgang der Präsidentschaftswahlen in Rumänien habe unter anderem auch gezeigt, wie viel Zukunftshoffnung und positives Denken noch in der Wählerschaft steckt, betonte Botschafter Werner Hans Lauk, und wie stark die Zivilgesellschaft und deren Drang nach Rechtsstaatlichkeit in Rumänien bereits ist.
Über Einschätzungen, Feststellungen, Sorgen, Nöte und Hoffnungen zur Binnen- und internationalen Lage und die darüber ausgelösten Nachdenklichkeiten ging die Verleihungszeremonie des Bundesverdienstkreuzes an den DWC-Clubpräses Peter Ludwig Hochmuth fast unter. Der in Ingolstadt geborene Betriebswirt und Diplomkaufmann, der seit 13 Jahren in Rumänien wirkt – erst als Leiter im Continental-Werk, später für diverse Consultingunternehmen und letztendlich als unabhängiger Berater - war auch Gründungsvorstand der Rumänisch-Deutschen Handelskammer und fällt durch seine vielfältigen ehrenamtlichen Tätigkeiten, vor allem als Kulturförderer (Unterstützungsverein der Oper, Stiftung von regelmäßig verliehenen Kunstpreisen, Theaterförderung usw.), auf, aber auch durch wirtschaftspolitische und politische Initiativen (etwa Annäherung untereinander durch Besuche und Austausch über Gespräche und gemeinsames Vorgehen der deutschsprachigen Wirtschaftsclubs rumänienweit), wobei Botschafter Lauk vor allem Hochmuths Kandidatur für einen Sitz im Kreisrat für die Cristlich-Demokratische Nationale Bauernpartei unterstrich, die auch als Zeichen manifester Integration und politischer Verwurzelung in seiner Wahlheimat verstanden wurde.
Zu den Ehrengästen des letzten Clubabends des DWC im Jahr 2014 zählte auch der DFDR-Abgeordnete Ovidiu Victor Ganţ und der Ehrenpräsident des DFDB, Prof. Dr. Karl Singer sowie der Leiter der Wirtschaftsförderungsgesellschaft ADR West, Sorin Maxim.