Bresondorf/Reschitza – Aufgrund des Bemühens des Kultur- und Erwachsenenbildungsvereins „Deutsche Vortragsreihe Reschitza“ und des Demokratischen Forums der Banater Berglanddeutschen, auch die ganz kleinen Gemeinschaften nicht zu vergessen, war in diesem Jahr wieder eine kleine Delegation aus Reschitza in diesem Spätherbst beim Kirchweihfest der römisch-katholischen Gemeinde in Bresondorf/Brezon dabei. Man feierte am 13. November, zwei Tage nach dem eigentlichen Fest des heiligen Martin (316 - 397), Bischof von Tours (Frankreich), zusammen mit einigen Dorfleuten das 143. Kirchweihfest. Die Reschitzarer beteiligen sich seit 19 Jahren daran.
Man erinnerte sich auch an das Jubiläum von Bresondorf: in diesem Jahr erfüllen sich 150 Jahre seit der Dorfgründung. Bresondorf wurde im Jahre 1872 durch Binnenbesiedlung aus der Banater Heide und Hecke gegründet und liegt im Verwaltungskreis Karasch-Severin, gehört zur Gemeinde Forotic, zwischen Bokschan und Orawitza, an der stillgelegten Bahnlinie Berzovia-Orawitza. Der Name der Ortschaft kommt von Georg Bresson, Direktor der Österreichisch-Ungarischen Staatseisenbahngesellschaft in den Ansiedlungsjahren. Die ersten Heiligen Messen wurden in der Schule zelebriert, wo eine Kapelle errichtet und 1894 gesegnet wurde. 1910 zählte man im Dorf 386 Bewohner, davon 354 Deutsche. 1941 waren es 257 Deutsche von 278 Bewohnern, während 1977, bei der letzten Volkszählung unter dem Kommunismus, von den 159 Dorfbewohnern 101 sich als Deutsche deklarierten. Die massive Abwanderung trug dazu bei, dass sich bei der Volkszählung 2022 nur noch 6 von den 128 Dorfbewohnern als Deutsche deklarierten.
Die Kirchweihmesse in der gefeierten Kirche wurde vom Orawitzaer Stadtpfarrer Augustin Bărbuț (O. Carm.), zuständig auch für Bresondorf, zelebriert. Als Ministranten dienten zwei Reschitzaer Jugendliche: Ian Dinuț und Eduard Walter. Am Schluss der Kirchweihmesse dankte der DFBB-Vorsitzende für das auch in diesem Jahr unterstützte Gemeindefest. Anschließend folgte beim Krieger- und Russlanddeportierten-Denkmal neben der Kirche ein Gebet für alle im Kriege Gefallenen, wie auch für die nach Russland und in den Bărăgan Deportierten. Dieser Augenblick galt auch dem an diesem Tage begangenen Volkstrauertag, der seit Jahren im Banater Bergland begangen wird.
Auf der Straße vor dem gefeierten Gotteshaus folgte eine kleine Volkstanzaufführung mit den Kindern und Jugendlichen der deutschen „Enzian“-Volkstanzgruppe Reschitza (Leitung: Marianne und Nelu Florea), die mit Beifall belohnt wurde. Anwesend war auch der Vizebürgermeister der Gemeinde Forotic, Silviu Doru Gruba.