Sathmar - Die stark gebliebene Verbindung zu der alten Heimat, die Sehnsucht nach dem Heimatdorf der Kindheit und Jugendjahre, der so vertraut gewordenen Landschaften waren wahrscheinlich auch in diesem Jahr die Gründe, weswegen sich viele nach Deutschland ausgesiedelte jüngere Leute ein Stelldichein in ihrem Heimatort Stanislau/Sanislau gegeben haben. Es war eine neue Gelegenheit, ihren Urlaub mit den hier gebliebenen Familien, Verwandten, Bekannten und Freunden zu verbringen. Vor Kurzem wurde die neue Leitung ihrer HOG (Heimatortsgemeinschaft) in Deutschland mit Martin Posset an der Spitze, als HOG Sprecher, Wilhelm Maurer, als Stellvertreter und Katharina Tepfenhart, Mitglied, gewählt.
Noch einige Wochen vor ihrer Heimkehr nahmen sie die Verbindung mit dem Vorsitzenden des lokalen Forumvorstandes, Zoltán Kardosi (auch Vizebürgermeister) auf und planten das gemeinsame Treffen vom 6. und 7. August, das auf dem Sportplatz stattfinden sollte. Mehrere Mitglieder des lokalen deutschen Forums, vor allem die Mitglieder der deutschen Tanzgruppe, die DFDR-Vertreter im Gemeinderat nahmen an den Vorbereitungen teil. Es wurden kleinere Renovierungs- und Verschönerungsarbeiten am Forumsgebäude und im Hof vorgenommen. Auch die Gäste aus Deutschland beteiligten sich in den letzten zwei Tagen an den Vorbereitungen. Im Hof wurde eine Bühne aufgestellt und auch ein Zelt vor der Bühne für das Publikum, es ist eine Spende der Familie Katharina und Joseph Tepfenhart.
Am ersten Tag des Treffens fanden auf dem Sportplatz in den Nachmittagsstunden Fußballspiele mit Beteiligung mehrerer Mannschaften der Jugendlichen und Erwachsenen aus dem Dorf und aus Deutschland statt. Dem folgte eine Grillparty und gemütliches „Geschwätz“ zwischen den Einheimischen und den Gästen unter den Klängen schönster Musik. Unter anderem war von der Stärkung der gegenseitigen Beziehungen in der Zukunft die Rede. Die Gäste versprachen weitere Hilfe und Unterstützung für das Lokalforum des Dorfes. Diesmal spendete Martin Posset dem Ortsforum einen Gasherd. Die anwesenden Gäste schenkten auch Vorhänge, verschiedene Küchengeräte und Geld für den Ankauf von Trachten für die Tanzgruppe und für deren Tätigkeit.
Als Spende wurde auch ein Kühlschrank versprochen, jedoch am wertvollsten wird die Spende der ausgesiedelten Stanislauer zur Errichtung eines Denkmals für die ehemaligen Russlanddeportierten im Dorf sein, weil dies die Gemeinde noch schuldig geblieben ist. Am zweiten Tag, am Sonntag um 15 Uhr, versammelten sich etwa 250 Leute im Hof des Lokalforums. Unter Bedrohung der schwarzen Wolken, die sich am Himmel häuften, begann das Festprogramm mit dem Umzug der Trachtenpaare unter den Klängen der Blasmusik. Johann Forstenheizler, Vorsitzender des Regionalforums Nordsiebenbürgen, und HOG-Sprecher Martin Posset begrüßten das Publikum.
Im Rahmen des Kulturprogramms traten die deutschen Tanzgruppen aus Stanislau und des Nachbardorfes Schamagosch, wie auch die ungarische Tanzgruppe aus dem Dorf und zuletzt die Tanzgruppe aus Deutschland auf. Inzwischen prämiierte Josef Tepfenhart die Sieger des Fußballturniers vom vorigen Tag. Der Himmel war Gott sei Dank gnädig genug, weil der Regen nur am späten Abend gekommen ist und der Veranstaltung nicht viel schaden konnte.
Nach dem Kulturprogramm unterhielten sich die Teilnehmer beim Stehempfang noch eine Weile in gemütlicher Stimmung im Hof des Lokalforums zu den Klängen schöner Musik, für die Alexander Maurer, Mitglied im Lokalrat, sorgte. Am Abend kam es dann zu einem gemütlichen Beisammensein der Gäste aus Deutschland mit den Gastgebern im Forumslokal.