Temeswar (ADZ) – Der Temescher Präfekt Mihai Ritivoiu hat am Mittwoch erklärt, dass er ab nun alle Anträge der Stadt Temeswar auf Regierungsgelder für den maroden Fernwärmelieferanten Colterm genauer überprüfen und mit äußerster Vorsicht behandeln werde, weil er inzwischen nicht mehr verstehen könne, wie das Bürgermeisteramt überhaupt auf die geforderten Summen komme. Bisher habe die Regierung die Stadt mit 78,6 Millionen Lei unterstützt; knapp 54 Millionen Lei kamen aus dem Reservefonds des Kabinetts, 24,8 Millionen Lei über das Kompensationsverfahren für den Erdgaspreis. Weitere 40 Millionen Lei stünden über dieses Verfahren bereit, Temeswar werde einen nicht geringen Anteil davon bekommen, sagte der Präfekt.
Allerdings könne er nicht verstehen, wie viel Geld das Bürgermeisteramt eigentlich brauche und was für Berechnungen im Rathaus überhaupt angestellt werden, zeigte sich Ritivoiu verwundert. Ihm liege ein Antrag vor, wonach die Stadt 131 Millionen Lei haben wolle, aber gleichzeitig hieß es, man brauche 1 Million Lei pro Tag und in der Presse stand, dass Colterm mit einer Hilfe von 50 Millionen Lei über die Runden kommen könne. Die Lage sei also nicht klar, er habe seine Bedenken, setzte der Präfekt fort. Seit zwei Wochen laufe ein Vertrag zwischen Colterm und dem staatlichen Erdgaslieferanten Romgaz, der einen „etwas dezenteren Preis“ angeboten habe, so dass der Druck auf das Unternehmen nachgelassen habe. Auch hätten die etwas höheren Außentemperaturen zur Entschärfung der Lage beigetragen, es werde in Spitälern, Schulen und Wohnungen nicht mehr gefroren. Doch bei Colterm gäbe es eine Menge offener Fragen, auf diese müssten jedoch die Unternehmensverantwortlichen und die Leitung der Stadtverwaltung antworten, sie befänden sich außerhalb seines Kompetenzbereichs.