Bokschan/Eisenstein - Der zweijährige Beniamin B. aus Eisenstein/Ocna de Fier, einer der drei Söhne der Familie B., die am Rande der ehemaligen Bergbauortschaft ein sogenanntes „Koloniehaus“ bewohnt, war am Samstag gegen 17 Uhr aus dem Hinterhof des Hauses verschwunden, wo er gespielt hatte. Um 18.30 Uhr verständigte der Vater des Jungen die Polizei und bat um Hilfe. Mehrere Hundert Gemeindebewohner, Polizisten aus Eisenstein und dem benachbarten Bokschan/Bocşa, die Feuerwehr und Forstleute machten sich auf die Suche. Die Polizei lieh vom Grenzschutz Nachtsichtgeräte und brachte auch zwei Spürhunde zum Einsatzort. Die Suche konzentrierte sich auf einen Umkreis von zehn Kilometern des Waldes am Ortsrand, an den der Hinterhof des Koloniehauses stößt, in welchem die Familie B. wohnt. Zwischendurch wurden beide Eltern von der Polizei einer Überprüfung durch den Lügendetektor unterzogen, weil die Dorfgerüchte von einem konfliktträchtigen Zusammenleben der Eheleute B. zu berichten wussten.
Die Suche ging den gesamten Sonntag über weiter und wurde auch Montagvormittag fortgesetzt. Montag am frühen Nachmittag fanden die Gemeindebewohner die Leiche des Kindes auf einer Hügelkamm – wo Beniamin B. sich laut Aussagen einer Frau, die am Vortag hier auf der Suche nach Brennbarem vorbeigekommen war, am Sonntag nicht befunden hatte. Damit wurde die unter den Gemeindebewohnern vorherrschende Vermutung entkräftet, dass das Kleinkind Opfer der in diesen Waldstücken herumstreunenden Wölfe und Goldschakale geworden wäre, die öfter in die Wirtschaftshöfe der Dorfbewohner einbrechen sollen und Haustiere reißen. Die von Dornen und Gestrüpp zerkratzte Leiche des Jungen wurde dem Gerichtsarzt in Reschitza überantwortet, der nun die Todesursache feststellen soll, teilte die Polizei mit.