2023 – Schon per Gondel auf den Semenik?

Neue Ausschreibung für den Entwurf und den Bau des Seiltransports auf das Dach des Banats

Die Machbarkeitsstudie für die Entwicklung des Tourismusraums am Bergstock des Semenik (einschließlich dem Raum des Franzdorfer Stausees, der Franzdorf administrativ angeschlossenen Feriensiedlung in der Crivaia und natürlich der Gemeinde Franzdorf/Văliug) musste aktualisiert werden. Nach Abschluss der Aktualisierung folgt dieser Tage eine Ausschreibung für den Entwurf und den Bau einer Seiltransportanlage, die Touristen aus Franzdorf und Crivaia im Pendelverkehr auf das Hochplateau des Semenik bringen soll.

Das Rathaus Reschitza ist – wie bei den meisten Entwicklungsprojekten dieses Raums – Projektleader (und hat den Kreisrat Karasch-Severin sowie den Gemeinderat Franzdorf zu seinen Partnern). Den Entwurf zum Bau der Personen-Seiltransportanlage hatte das Reschitzaer Rathaus bereits im Oktober 2021 ausgeschrieben (ADZ/BZ berichtete). Doch die Regionale Entwicklungsagentur ADR Vest – ein beliebter und verlässlicher Finanzierungspartner des Rathauses von Reschitza, wenn es um EU-Fonds geht, wobei auch die Reziprozität genauso zu gelten scheint – forderte die Stornierung der Ausschreibung, weil ihre Fachleute der Meinung waren, das Projekt Seiltransport auf den Semenik sollte so umgearbeitet werden, dass es sich nicht nur für Wintertourismus, sondern auch für Ganzjahrestourismus eignet, womit die Finanzierung (und Auslastung des Geschaffenen) sinnvoller wäre.

Dazu Bürgermeister Ioan Popa (PNL): „Wir haben die Aktualisierung und Ausweitung der Machbarkeitsstudie erhalten und an ADR Vest weitergeleitet, damit unsere dortigen Kollegen nochmal ein Auge da-rauf werfen. Wenn alles gutgeht, wird das Vorhaben jetzt neuerlich ausgeschrieben. Wir haben es so angelegt, dass die Entwurfsarbeiten bis März 2023 abgeschlossen sein sollen. Dann können im April kommenden Jahres – weil dann auch wettermäßig die Möglichkeit dazu besteht – die Bauarbeiten angegangen werden. Normalerweise wird eine ‚Telegondel‘ binnen sechs Monaten montiert. Das sollte bei uns nicht anders sein. Will sagen: Es besteht die als realistisch anzusehende Möglichkeit, dass ab Dezember 2023 mit der Seilbahn von Crivaia – wo ein großer Parkplatz angelegt wird – auf den Semenik ‚gegondelt‘ werden kann. Da der Seiltransport winters wie sommers benutzt werden kann, kann man im Sommer 2024 mit der Gondel samt Fahrrad auf den Semenik und dann mit dem Mountainbike wieder runterfahren. Nur eine der Möglichkeiten.“

Ungelöst ist bislang noch die Frage des fünf Hektar großen Grundstücks am Ende der Riesenslalom-Piste. Es gehört der Skilift SRL, deren Gesellschafter die Kreisräte Temesch und Karasch-Severin und der Gemeinderat Franzdorf sind. Popa: „Diese fünf Hektar der Skilift SRL sollten ins Projekt eingeschlossen werden. Anders gibt´s Probleme mit dem Zuschlag für die Finanzierung. Es ist mir gelungen, die Kreisratsmitglieder von Temesch zu überzeugen, zumindest einen Ausschuss ins Leben zu rufen, der ihren Anteil am Grundstück neutral schätzen lässt und uns wenigstens mitteilt, ob sie uns und wenn, dann in welcher Form ihren Grundstückanteil abtreten (ADZ berichtete), als Aktien oder als Grundstücksverkauf, wie sie es wünschen...“

Für das Entwicklungsprojekt des Raums des Bergstocks des Semenik wird der Kostenbedarf auf 45 Millionen Euro geschätzt. Die Finanzen sollen aus EU-Töpfen (deshalb die Einbindung von ADR Vest) und aus Regierungsmitteln kommen. Popa: „Ich habe über das Projekt mit den verschiedenen Tourismusministern gesprochen, die sich in den letzten Jahren abgewechselt haben. Sie haben mir alle zugesichert, dass es Mittel für so etwas beim Tourismusministerium gäbe. Es sei realistisch, versicherten die Minister, dass die Differenz von den 16 Millionen Euro, die wir als sicher bei ADR Vest haben, bis zu den benötigten 45 Millionen Euro vom Tourismusministerium kommen kann. Wir haben uns für diese zweigleisige Finanzierung entschieden, um nicht einen Kredit beantragen zu müssen, der auch mal zurückgezahlt werden muss.“

Zur Erinnerung: Der Ausbau des ab 1900 von den Arbeiterorganisationen erschlossenen Ski- und Naherholungsgebiets Semenik, zu dem sich das Konsortium aus Kreisrat Karasch-Severin, Stadtrat Reschitza und Gemeinderat Franzdorf entschieden haben, sieht u.a. das Entstehen eines Skigebiets mit über neun Kilometer Pisten vor, künstlicher Schnee, Stauwerke als Wasservorrat dazu, einen Adventure-Park, Seilrutschen und Seilbahnen, Sommerrodelbahnen und Mountainbike-Pisten.