Abfallwirtschaft in Temesch unter die Lupe

Rote Aufkleber auf nicht regelkonformen Mülltonnen

Die gelben und schwarzen Mülltonnen werden derzeit in Temeswar und Lugosch untersucht. Die nicht regelkonform gefüllten Mülltonnen werden von Retim nicht mehr entsorgt. | Fotos: Zoltán Pázmány

Die ordnungsgemäße Abfallwirtschaft ist in Temeswar/Timișoara nach wie vor ein Problem. Die korrekte Müllsortierung wird derzeit unter die Lupe genommen. Der Temescher Abfallentsorgungsverband (ADID) hat seit mehreren Wochen eine Aktion in der Bega-Stadt gestartet: Die gelben (für wiederverwertbarer Abfall) und die schwarzen Mülltonnen (für Restmüll) werden untersucht, bei Nichteinhaltung der Regeln drohen Sanktionen.
Am 23. November hat ADID eine ähnliche Kampagne auch in Lugosch/Lugoj gestartet. Die Untersuchungen erfolgen in Zusammenarbeit mit dem Bürgermeisteramt der beiden Städte, der Kommunalpolizei und des Unternehmens für Müllentsorgung Retim.

„Mülltrennung zuhause ist Voraussetzung fürs Recycling“, sagt Cristian Moș, der Vizepräsident des Temescher Kreisrats. Die Aktion wurde bisher in Temeswar auf knapp über 30 Straßen durchgeführt. 245 Eigentümervereine bzw 1082 Mülltonnen wurden dabei untersucht. Anschließend wurden insgesamt 42 Mahnungen und 24 Geldstrafen erteilt.

Die meisten Problemen bei der Müllentsorgung sind in den Straßen mit Plattenbauten zu finden. Eine korrektere Mülltrennung wird von den Einwohnern von einzelnen Häusern durchgeführt. „Die geringe Bürgerbeteiligung beeinflusst den geringen Recyclinganteil. Durch alle durchgeführten Maßnahmen wollen wir das Bewusstsein für die Bedeutung einer korrekten Durchführung des Prozesses der getrennten Abfallsammlung schärfen, um die auf lokaler und nationaler Ebene angenommenen Recycling- und Verwertungsziele zu erreichen und die Umwelt zu schützen“, setzt Cristian Moș fort. 

Neue Maßnahme: Rote Aufkleber

Die Untersuchungen werden in der Region fortgesetzt und permanent sowohl bei den Eigentümergemeinschaften als auch bei den Einfamiliensammelstellen durchgeführt. Neben den Mahnungen und Geldstrafen wird eine neue Maßnahme eingeführt: Die nichtkonformen Mülltonnen werden mit einem roten Aufkleber markiert und von der Müllentsorgungsfirma nicht mehr entsorgt“, bis der Inhalt wieder den Vorschriften entspricht, heißt es seitens des Temescher Abfallentsorgungsverbands. 

Mitte des kommenden Jahres soll es gleich vier Mülltonnen für eine vollständigere Mülltrennung im gesamtem Verwaltungskreis Temesch/Timiș geben: Je eine Mülltonne für Bio- (Kompost) und Restmüll sowie eine für Papier, Karton und Plastikobjekte, Verpackungen, Metalle und eine für Glasbehälter, lässt der Vizepräsident des Temescher Kreisrats wissen. Dafür sollen noch die Ausschreibungen und Verträge in dieser Hinsicht vollendet werden. 

Informationen zur korrekten Mülltrennung

Demnächst sollen nicht nur vier Mülltonnen für die Entsorgung vorhanden sein, sondern auch eine neue Zahlungsweise soll eingeführt werden. „Jeder Haushalt soll dafür bezahlen, wie- viel Abfall er produziert. Das wird Bürger auch dazu bewegen, weniger Abfall zu produzieren und aufmerksamer zu entsorgen“, sagt Cristian Moș. 

Wer noch nicht genau weiß wie der Müll korrekt getrennt wird, findet Informationen dazu auf der Webseite des Temescher Abfallentsorgungsverbandes adidtimis.ro sowie auf der Webseite der Müllentsorgungsfirma retim.ro und auf deseuri-timis.ro

Jedem Müll seine Tonne

In der gelben Mülltonne bzw. im gelben Sack werden alle Arten von Papier-, Karton-, Metall- oder Kunststoffverpackungen entsorgt, die nach vollständiger Entleerung ihres ursprünglichen Inhalts recycelt werden können. Beispiele sind etwa: PET-Flaschen, Plastikschachteln, Joghurtgläser, Aluminiumdosen und -folien, Milch- und Schuhkartons, Zeitungen, Zeitschriften, Plastiktüten und -Verpackung usw. Wichtig ist es dabei, dass vor der Entsorgung die wiederverwertbaren Verpackungen ausgespült werden. Um Platz zu sparen (zuhause, in der Sammelstelle und auf dem Transport) sollte man die Dosen, PET-Flaschen und Kartons flach drücken. 

Die schwarze Mülltonne ist für folgende Abfälle bestimmt: Lebensmittelreste (gekocht oder roh), Reste von Obst und Gemüse, Brot- und Getreidereste, Kaffeesatz und Teereste, Milchprodukte, Windeln, Binden und Tampons, der Inhalt des Staubsaugerbeutels, Zigarettenkippen, Haare und Fell; zerdrückte, nasse und schmutzige Zeitungen, Papier, Küchenrolle und Toilettenpapier u. Ä. Wo ein Komposter vorhanden ist, können biologisch abbaubare Abfälle kompostiert und in natürlichen Dünger umgewandelt werden. „Dadurch wird die Abfallmenge für schwarzen Müll reduziert und der so produzierte Dünger kann im eigenen Haushalt verwendet werden“, sagt der Kreisratsvizepräsident Moș.

Zu diesen zwei Entsorgungsmöglichkeiten gibt es derzeit noch eine dritte Einheit für Glasentsorgung: In den sogenannten „grünen Straßenglocken” werden die Glasbehälter von Getränken sowie u. a. für Babynahrung und Marmelade gesammelt. Wichtig ist dabei vor der Entsorgung, die Behälter komplett zu leeren und auszuspülen. 

Zwei Entsorgungsanlagen stehen zur Verfügung

Der Inhalt der Mülltonnen für Wiederverwertung aus den fünf Verwaltungszonen von ADID werden in Müllentsorgungsanlagen geliefert und weiter sortiert. Für Zone 1 – Temeswar kommt der Abfall der rund 400.000 Einwohnern in die Retim-Anlage; die Kapazität dieser Sortierstation beträgt 47.834 Tonnen/ Jahr. Die vier weiteren Verwaltungsgebieten von ADID – Zone 0 Giseladorf/Ghizela, Zone 2 Hatzfeld/Jimbolia, Zone 3 Detta/Deta und Zone 4 Fatschet/Făget – kommen in die Müllentsorgungsanlage in der Temescher Ortschaft Giseladorf.