Appartementpreise weiter im Sinkflug

In Bukarest seit Jahresanfang ein Preisverfall von durchschnittlich sechs Prozent

Das Internetportal Anunturiparticulari.ro hat einen Trendbericht über die Entwicklung der Preise von Wohnungen in Hochhäusern – das meistgenutzte Marktsegment in der Immobilienbranche in Rumänien – in Bukarest veröffentlicht. Fazit: die von Verkäufern von Wohnungen per Kleinanzeigen geforderten Preise sinken nach wie vor, die Zahl der zum Verkauf angebotenen Wohnungen verringert sich konstant. Vom Januar bis Anfang Juli 2012 glitten die Durchschnittspreise um sechs Prozent auf durchschnittlich 37.500 Euro für eine Einzimmerwohnung und auf 103.370 Euro für ein Vier-Zimmer-Appartement.

„Der Trend zur Verringerung der Wohnungspreise, die von den Verkäufern in den vergangenen Jahren gefordert wurden, setzt sich auf dem Immobilienmarkt der Hauptstadt auch in der ersten Jahreshälfte von 2012 fort“, heißt es im Bericht. „Wenn 2009 noch ein Preisverfall von durchschnittlich 25 Prozent pro Halbjahr festzustellen war, so haben die Wohnungsbesitzer 2012 im selben Zeitraum die geforderten Preise um durchschnittlich vier bis sechs Prozent gesenkt.“

Im Juni 2012 gelangte der Durchschnittspreis für eine Einzimmerwohnung in Bukarest auf 35.700 Euro, das waren um fünf Prozent weniger als im Januar 2012 (durchschnittlich 37.510 Euro). Im Juni 2011 forderten Verkäufer für eine Einzimmerwohnung in Bukarest noch durchschnittlich 37.600 Euro.
Die größte Nachfrage besteht in Bukarest nach wie vor für Zwei-Zimmer-Wohnungen. Der dafür im Durchschnitt geforderte Preis sank im Juni 2012 um vier Prozent auf 55.500 Euro (das sind um sechs Prozent weniger als ein Jahr davor), womit nach Meinung der Immobilienhändler bei den Verkäufern eine weitere Hemmschwelle unterschritten wurde.

Auch die Drei-Zimmer-Appartements unterschritten die Hemmschwelle von durchschnittlich 80.000 Euro und standen im Juni bei 76.490 Euro. Das ist ein Preisverfall von fünf Prozent gegenüber Januar 2012. Im Juni 2011 lagen sie noch bei 80.160 Euro. Am geringsten ist der Preisverfall auf dem relativ engen Markt der Vier-Zimmer-Appartements: Er betrug ein Prozent im Juni gegenüber Januar und lag bei 103.374 Euro. Hier liegt der Trend konstant bei minus ein Prozent pro Halbjahr. Im Juni 2011 forderten die Wohnungsverkäufer in Bukarest für ein Vier-Zimmer-Appartement im Durchschnitt noch 104.650 Euro.

„Bezüglich der Anzahl der angebotenen Wohnungen ist der Trend ebenfalls konstant“, heißt es im Trendbericht zum Bukarester Immobilienmarkt. „Im Juni gab es 2367 Verkaufsanzeigen für Wohnungen, die erstmals geschaltet wurden, seit Anfang 2012 waren also in Bukarest über 13.000 Wohnungen erstmals zum Verkauf angeboten worden.“

Im Juni wurden 951 Zwei-Zimmer-Wohnungen angeboten, also um 15 Prozent weniger als im Mai 2012, stellt Anunturiparticulari.ro fest. Im Segment der Drei-Zimmer-Wohnungen schrumpfte das Angebot um sieben Prozent (gegenüber Juni 2011) auf 718 Wohnungen (und um 15 Prozent gegenüber Mai 2012, als in Bukarest 841 Drei-Zimmer-Wohnungen zur Wahl standen). Einzimmerwohnungen standen im Juni 2011 insgesamt 512 erstmals zum Verkauf an, im Juni 2012 waren es 500. Nicht zuletzt sind auf dem Bukarester Immobilienmarkt im Juni 200 Vier-Zimmer-Wohnungen erstmals angeboten worden, um 31 Prozent weniger als im Januar 2012 und um rund 25 Prozent weniger als im Juni 2011.

Der Trendbericht, der auch die Mentalitäten der Bukarester Verkäufer in Betracht zieht sowie die für Bukarest und Südrumänien übliche Handelstaktik des Feilschens, hält fest, dass als Grundtendenz die Bereitschaft der Verkäufer von Bukarester Wohnungen auszumachen ist, weiterhin Preisnachlässe zu gewähren, um die Wohnungen loszukriegen. Allerdings: „Da der Immobilienmarkt in den vergangenen Jahren insgesamt eine ernsthafte Preissenkung verkraften musste, sind die Preisnachlässe, die gewährt werden, eher moralischer Natur, denn sie äußern sich in Preisreduzierungen im Bereich von ein paar hundert Euro.“ 

Betont wird noch, dass sich diese Analyse ausschließlich auf Bukarest und nur auf erstmals angebotene Wohnungen bezieht und dass die Berechnungen nach den Preisen gemacht wurden, die bei der Erstveröffentlichung einer Anzeige von den Verkäufern gefordert wurden, nicht nach den real bezahlten Summen für tatsächlich verkaufte Wohnungen. Die Analyse umfasste alle Immobilienanzeigen von Bukarest, die in den gedruckten Medien und im Internet binnen sechs Monaten erschienen waren. (ADZ/Mediafax)