Aquatim schrieb auch 2012 schwarze Zahlen

Wasserwerke pflegen enge Beziehungen zu Partnern aus Deutschland

Aquatim-Leiter Dr. Ing. Ilie Vlaicu ist seit 1999 im Amt. Die Temescher Gesellschaft für Siedlungswasserbewirtschaftung wurde seitdem kontinuierlich weiterentwickelt.
Foto: Zoltán Pázmány

Die Gesellschaft für Siedlungswasserbewirtschaftung Aquatim mit Hauptsitz in Temeswar/Timişoara blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2012 zurück. Zu den größten Errungenschaften zählt Aquatim-Direktor Ilie Vlaicu die Abwicklung eines Millionen Euro schweren EU-Projekts sowie die Stärkung der Zusammenarbeit mit dem Bürgermeisteramt München, die seit 2006 besteht und durch die Umweltstiftung „Aquademica“ den Know-how-Transfer zwischen Deutschland und Rumänien möglich macht. Vor Kurzem fand im Aquatim-Hauptsitz in Temeswar eine Pressekonferenz statt, auf welcher der Direktor die Bilanz für 2012 vorstellte.

„Wir haben trotz der Krise das Jahr mit Profit abgeschlossen, ohne Schulden an unsere Zulieferer oder an die Mitarbeiter“, so Ilie Vlaicu. Ein groß angelegtes Projekt im Wert von 119 Millionen Euro hat die Gesellschaft derzeit in Arbeit. Im Rahmen dieses Projekts sollen im Verwaltungskreis Temesch das Trinkwassernetz um 100 Kilometer und das Kanalisationsnetz um 200 Kilometer ausgebaut werden. Sieben Kläranlagen sollen errichtet werden: in Großsanktnikolaus/Sânnicolau Mare, Hatzfeld/Jimbolia, Detta/Deta, Busiasch/Buziaş, Fatschet/Făget, Rekasch/Recaş und Tschakowa/Ciacova. Darüber hinaus sind drei Rohwasser-Behandlungsanlagen, in Großsanktnikolaus, Gataja/Gătaia und Rekasch, sowie die Generalüberholung des Trinkwasser- und Kanalisationsnetzes im gesamten Verwaltungskreis Temesch vorgesehen. Das Projekt wird derzeit umgesetzt und soll zwischen Ende 2014 und Anfang 2015 zu Ende geführt werden. Fast 74 Millionen Euro stellte die EU als nicht rückzahlpflichtige Mittel dafür bereit.

„Es war eine gute Entscheidung, unseren Tätigkeitsbereich über den gesamten Verwaltungskreis Temesch auszudehnen“, sagte Ilie Vlaicu. „Wir bereiten im kommenden Jahr ein neues EU-Projekt für die kleineren Ortschaften aus unserem Verwaltungskreis vor“, fügte er hinzu. Noch sei es zu früh, die Ortschaften zu nennen, die sich an die EU-Richtlinien in Sachen Siedlungswasserbewirtschaftung anpassen und aus diesem Grund Investitionen tätigen müssen. Es ginge hauptsächlich um Ortschaften mit mehr als 2000 Einwohnern, gab Ilie Vlaicu bekannt. Zurzeit ist Aquatim für 72 Ortschaften mit insgesamt 440.000 Einwohnern im Kreis Temesch zuständig. Die fünf Niederlassungen in der Region sorgen dafür, dass die Bevölkerung mit Wasser versorgt wird.

Allein in Temeswar beliefert Aquatim 27.000 Wohngemeinschaften. Die Zahl der Haushalte, die in den letzten zehn Jahren mit Wasserzählern versehen wurden, ist stetig gestiegen, gleichzeitig verringerte sich der Trinkwasserverbrauch in der Stadt. „Durch die Montage von Wasserzählern nahm praktisch die Wasserverschwendung ab“, erklärte Aquatim-Leiter Vlaicu. Gleichzeitig bietet die Gesellschaft die landesweit viertniedrigsten Wasserpreise an, nach Giurgiu, Harghita und Ialomiţa. Im Verwaltungskreis Temesch kostet ein Kubikmeter Wasser gegenwärtig 2,83 Lei.

„Wir pflegen seit einigen Jahren sehr gute Beziehungen zum Bürgermeisteramt München. Zusammen haben wir die Stiftung ‘Aquademica’ gegründet, die den Know-how-Transfer zwischen Deutschland und Rumänien ermöglicht“, sagte Ilie Vlaicu. Für alle strategischen Entscheidungen werde die Meinung der Partner aus München herangezogen, so Vlaicu, denn auch die Deutschen hätten zu Beginn ihre Fehler gemacht. „Wir erzählen euch, was wir falsch gemacht haben, damit ihr diese Fehler nicht wiederholt, sagen sie immer“, zitiert Ilie Vlaicu die Partner aus Deutschland. Auch die Bayern würden von den rumänischen Kooperationspartnern lernen, sagte Vlaicu, denn die sehr neuen Technologien seien auch für sie ein Novum. Für das kommende Jahr nimmt sich die Aquatim-Leitung vor, weiterhin „deutsch“ zu arbeiten und ihre Tätigkeit in weiteren Ortschaften im Kreis Temesch zu entfalten.