Beschleunigungprogramm für Innovation

39 Mannschaften gehen spannenden Weg zur Entwicklung neuartiger Lösungen an

Der Backstage Talks Marathon bot den Teilnehmern die Gelegenheit, Interviews mit Mentoren, Partnern und gar Regierungsvertretern zu verfolgen. Foto: Facebook / Innovation Labs

Răzvan Rughiniş ist Mitbegründer der Innovation Labs und gestaltet die Hackathons und die damit verbundenen Veranstaltungen aktiv mit. Foto: Innovation Labs

Das 2013 ins Leben gerufene akademische Programm „Innovation Labs“ bringt jährlich zig junge, technisch begabte Unternehmer, die sich in Mannschaften um innovative Lösungen und Antworten auf die neuesten Herausforderungen des Alltags bemühen, zusammen. Das Universitätsprogramm ist mittlerweile eine Zusammenarbeit der Politechnik und der Universität Bukarest, der Carol-Davila-Universität für Medizin und Pharmazie in Bukarest, der Babeș-Bolyai-Universität, der Iuliu-Hațieganu-Universität für Medizin und Pharmazie und der Technischen Universität in Klausenburg/Cluj-Napoca, der Alexandru-Ioan-Cuza-Universität und der Gheorghe-Asachi-Universität in Jassy/Iași, der Lucian-Blaga-Universität in Hermannstadt/Sibiu sowie der Politechnik und der Westuniversität in Temeswar/Timișoara.

Nach den beiden gleichzeitig am Wochenende vom 12. bis 14. März abgehaltenen Hackathons in Bukarest und Hermannstadt haben sich 39 neue Mannschaften technischer Start-Ups den 23 Teams angeschlossen, die sich anlässlich der Hackathons vom 4. bis 5. März in Klausenburg und Temeswar für die Teilnahme am Programm qualifiziert hatten. Gemeinsam werden sie nun am Mentoring-Programm der Innovation Labs teilnehmen, das über die kommenden sieben Monate stattfinden wird. Die Hackathons stellen dabei die Auswahlphase des Beschleunigungsverfahrens dar, das der Verein Tech Lounge, die Stiftung Transylvania Institute of Technology, der Verein Calemis, der EduHub Hermanstadt und Cowork Temeswar mit der Unterstützung der BRD - Groupe Société Générale, Atos, Orange, UiPath, Elrond, Microsoft, Carrefour und der Rumänisch-Amerikanischen Stiftung als strategischen Partner und der Unterstützung der Geschäftsstelle für die Finanzierung des Akademischen Bildungswesens, der Entwicklungsforschung und der Innovation (UEFISCDI) ausführen.

Die beiden Hackathons in Bukarest und Hermannstadt vereinten 78 Mannschaften, gebildet von über 230 jungen Menschen mit ehrgeizigen Projekten, die sich durch ihre technologischen Lösungen in mehreren Geschäftsbereichen positiv auswirken sollen. Die teilnehmenden Start-Ups wandten sich entsprechend der Erfahrung ihrer Teilnehmer, ausschließlich Studenten, je einem der acht vorgeschlagenen Geschäftsbereiche des Programms zu, so der Landwirtschaft, dem Blockchain (verteilte öffentliche Datenbank), der CyberSecurity, dem Fintech (Software und Technologie zur Unterstützung des Banken- und Finanzwesens), von Gesundheit & Lifestyle, Einzelhandel sowie den Smart Cities und der Intelligenten Mobilität.

Infolge der Auswahl der Jury und des teilnehmenden Publikums traten die Mannschaften mit dem größten Umsetzungspotential in die Phase der Entwicklung und eines beschleunigten Mentorates im Rahmen des Hackathons ein, sodass am Samstag und in der darauffolgenden Nacht insge-samt 50 ausgewählte junge Teams unter der Anleitung der Mentoren und Jurymitglieder des Hackathons an der Ausgestaltung eines möglichst überzeugenden Prototypen ihrer ursprünglichen Idee arbeiteten. Am Sonntag darauf stellten die Teams dann eine verbesserte Version ihres Produktes und ihres Geschäftsplans der Jury und dem teilnehmenden Publikum anhand einer Präsentation vor, die eine technische Vorführung und eine zweiminütige Vorstellung umfasste. Die Jury wählte daraufhin die leistungsfähigsten und vielversprechendsten 39 Mannschaften aus, die somit in das Entwicklungs- und Mentorat-Programm aufgenommen wurden, das die kommenden sieben Monate  stattfindet. Die Auswahl bestanden in Bukarest 33 und in Hermannstadt sechs Mannschaften, die nun eine intensive Erfahrung wöchentlicher Interaktionen mit den Mentoren, Benutzern und möglichen Investoren angegangen haben und schrittweise in die Welt der digitalen Innovation und des technischen Unternehmertums eintreten werden.

Abgesehen von den am Hackathon teilnehmenden Teams trafen am Samstag viele Mitglieder der Gemeinschaft der Innovation Labs, Hauptdarsteller des innovativen Unternehmertums in Rumänien, zusammen und einige von ihnen leisteten auch der Einladung von Andrei Pitiş, Vladimir Oane und Răzvan Rughiniş Folge, an einer Marathon-Interviewreihe - den Innovation Labs Backstage Talks - teilzunehmen. Zu jenen, die sich der Herausforderung stellten und ihre eigene Vision teilten oder den teilnehmenden Teams Ratschläge gaben, zählten der Minister für Forschung, Innovation und Digitalisierung Ciprian Teleman, der Gesundheitsminister Vlad Voiculescu, der Generaldirektor der UEFISCDI Adrian Curaj, die Rektoren der drei Partneruniversitäten in Bukarest sowie Manager, Entwickler und Ingenieure der nationalen und lokalen Programmförderer.

Zu den von den jungen Teams in Bukarest und Hermannstadt vorgeschlagenen Innovationen zählt das FlexiOffice, ein von der BRD - Groupe Société Générale unterstütztes Start-Up, das eine Plattform entwickelt, die eine wirksame Workspace-Management-Lösung für Unternehmen und Coworking-Arbeitsbereiche schaffen wird. Die Plattform erstellt einen Bericht über die Tätigkeit der Mitarbeiter, der angesichts der zahlreichen Unternehmen, die in den kommenden Jahren einen hybriden Arbeitsstil annehmen werden, sowohl aktuell als auch in Zukunft von Nutzen sein wird.

MediBlock, ein von Atos unterstütztes Start-Up, das von einem von der rumänisch-amerikanischen Stiftung geförderten Team als erfolgreiches Beispiel für ein interdisziplinäres Team umgesetzt wurde, bringt Studenten der Polytechnischen Universität Bukarest, zukünftige Ingenieure und Studenten der Universität für Medizin und Pharmazie „Carol Davila“ in Bukarest sowie zukünftige Ärzte zusammen und verfolgt die Entwicklung einer Anwendung zur Speicherung medizinischer Daten mithilfe der Blockchain-Technologie. Die von MediBlock vorgeschlagene Lösung verspricht somit, die Probleme im Zusammenhang mit der Vertraulichkeit, der Zugänglichkeit und der Speicherung von Daten im medizinischen System zu lösen.

Recycllux ist ein Start-Up, das von Elrond und Atos unterstützt wird und Satellitenbilder und Algorithmen für maschinenunterstütztes Lernen zur Identifikation von mit Kunststoff verschmutzten Meeresstandorten verwendet und dann Müllentsorgungsunternehmen mithilfe einer Blockchain-Technologie ausfindig macht.

Weitere vier Mannschaften nahmen am vorgenannten Wochenende in der Kategorie University Spin-off teil – einem von Orange unterstützten Bereich des Programms, das Teams auf der Grundlage von Forschungsergebnissen die Unterstützung bietet, die erforderlich ist, um ihre technischen Projekte auf den Markt zu bringen.

Am 14. Oktober, werden die Finalisten des Programms während des Demo Days ihre Produkte vor Partnern, Medienvertretern und möglichen Investoren vorstellen, wonach die überzeugendsten Teams mit Preisen der Innovation Labs ausgezeichnet werden. Die Gewinner werden im Rahmen des Beschleunigungsprogramms und von den Projektförderern auch nach der Beendigung des Mentorates weiter betreut und werden sich somit der Gemeinschaft der Innovation-Labs-Alumni anschließen.

 


Diese Projekte haben die erste Auswahl bestanden:
TopCrop bietet eine Lösung zur Optimierung der Fruchtfolge, nämlich der zeitlichen Abfolge der auf einer landwirtschaftlichen Fläche angebauten Nutzpflanzenarten im Ablauf der Vegetationsperiode und Jahre unter Verwendung von Satellitenbildern und maschinellen Lernalgorithmen. Großangelegte Farmen haben Schwierigkeiten bei der Planung des Anbaus und der Optimierung des landwirtschaftlichen Verfahrens, sodass TopCrop nun eine Lösung gegen unendliche Sitzungen und suboptimale Entscheidungen offerieren will.

PerfectDeal nimmt sich vor, eine Handelsplattform für Lebensmittel und landwirtschaftliche Erzeugnisse zu entwickeln und eine bessere Verbindung und Zusammenarbeit zwischen den lokalen Herstellern und den Händlern zu ermöglichen.

CyberUp entwickelt eine Bildungsplattform, die den Mitarbeitern in den verschiedensten Unternehmen die Grundlagen der Sicherheit im Netz (CyberSecurity) beibringen soll, um sie so darauf vorzubereiten, Cyber-Attacken selbstständig zu identifizieren und zu verwalten.

URent schlägt eine Anwendung zur Verwaltung von Mietobjekten vor, die den Vermietungsprozess erleichtern soll. Die Lösung will die Sichtbarkeit und Transparenz der von den Eigentümern eingehenden Angebote sowie die Kommunikation zwischen den Vermietern und den Mietern anhand eines Chats verbessern und einen einfachen Zahlungsweg einführen. Mithilfe der Anwendung werden Reservierungen vorgenommen, Unterlagen online eingeschickt und Zahlungsfristen abgewickelt werden können.

Vende Marketplace nimmt sich vor, die kleinen und mittelständischen Unternehmen im Bereich des Kunsthandwerks zu unterstützen und eine Plattform zu schaffen, die den Kauf und Verkauf handwerklicher Erzeugnisse unterstützen und die Nachfrage und das Angebot betreffend diese Nischenprodukte zusammenführen wird.

Mobite entwickelt eine Lösung zur Vorbeugung der Nahrungsverschwendung, die teilweise dadurch gelöst werden soll, dass den Nutzern die Möglichkeit geboten wird, den Überschuss an Gerichten oder Lebensmitteln von Restaurants zu besonders günstigen Preisen zu erwerben.

Die vollständige Liste der Projekte und der teilnehmenden Mannschaften sowie zahlreiche weitere Informationen können bei der Internetadresse www.innovationlabs.ro eingesehen werden.