Cycling – vom Hobbyradeln bis zum Wettbewerb

Spinning, der Megatrend als Alternative in der Winterzeit

Im Spinning-Kurs wechseln flotte Sprints, ruhigere Etappen und Bergstrecken zu passend abgestimmter Musik und unter Aufsicht eines Trainers.

Marius Socaci entdeckte seine Leidenschaft fürs Radeln, als er einen Ausgleich zur sitzenden Tätigkeit im Büro suchte.

Immer mehr junge Leute beginnen eine Leidenschaft für Sport zu entwickeln, als Gegenpol für ihre sitzende Tätigkeit im Beruf. Die Arbeit im Büro schadet dem Körper und dem Geiste. Dafür gehen die Leute an Wochenenden öfter aus dem Haus, um Sport im Freien zu treiben. Ob Extremsport, Cycling, Klettern oder einfach Wandern sorgen alle Sportarten für einen gesunden Körper und einen freien Geist. Doch was kann man bei schlechtem Wetter oder im Winter unternehmen? Jede Menge Sportarten werden in letzter Zeit erfolgreich auch im Fitnessstudio betrieben. Eine davon ist Indoor-Cycling. Aber ist diese Art von Radeln in geschlossenen Räumen wirklich eine Alternative zum richtigen Fahrradfahren?

Seine sitzende Tätigkeit bei der Arbeit empfand auch Marius Socaci (34) als Belastung. Bereits 2006, als er schon seit einigen Jahren als Wirtschaftsfachmann bei einer multinationalen Bank in Temeswar/Timişoara arbeitete, bemerkte der junge Mann, dass der Mangel an Bewegung eine regelrechte Gier nach Sport in ihm aufkeimen ließ. So begann er, immer mehr ins Freie zu gehen. Zuerst waren es einfache Spaziergänge in den Parks, dann Ausflüge in der Nähe von Temeswar, Zelten im Gebirge an den Wochenenden, Wandern und Trekking.

Langsam aber sicher begann auch die Leidenschaft fürs Fahrradfahren, zuerst als eine Notwendigkeit. „Alle meine Freunde hatten bereits ein Fahrrad. Am Wochenende veranstalten sie immer wieder Ausfahrten und radelten durch die Natur“, erinnert sich Marius Socaci. „Ich wollte natürlich auch mitmachen“, fügte er hinzu. So kaufte sich der junge Mann 2009 ein Fahrrad.

Die ersten Einblicke in die Gegend von Temeswar bekam er durch die Touren, die von Carol Varga veranstaltet wurden. Carol Varga ist bekannt für seine organisierten Radtouren an Wochenenden. Zusammen mit der Gemeinschaft der rumänischen Radtouristen organisiert der Förderer des Radsports jährlich mehrere Touren durchs Banat, vor allem im Banater Bergland: „Aprilie Nebun” (Verrückter April), „OoctOOmbrie pe doua roti” (Oktober auf zwei Rädern”), „NightRide”, „CoolTour” oder „Astenia Tour”. All diese Touren wenden sich an eine Fahrradgemeinschaft, die das Internet vereint. Viele der Fahrten werden spontan von einem Tag zum anderen veranstaltet.

Appetit kommt beim Essen, heißt es auch für Sportliebhaber. Am Anfang kann es schwierig sein, doch dann wird es immer leichter oder man möchte den Körper mehr herausfordern. „Bei der ersten Radeltour durchs Banat musste ich im erstbesten Dorf, wo wir angehalten haben, in den Dorfladen reingehen und mir Geschirrschwämme kaufen. Dann habe ich sie auf den Sattel geklebt, sodass mein Gesäß nicht mehr weh tat“, erinnert sich Marius Socaci.

Nun muss er lachen, wenn er an dieses Erlebnis denkt. In der Zwischenzeit entwickelte er sich langsam vom gelegentlichen Hobby-Radfahrer zum begeisterten Amateur und begann ab 2010, an verschiedenen Wettbewerben teilzunehmen – insgesamt acht im ersten Jahr, von technischen Routen über kurze und schnelle Rennen, bis hin zu Marathon- und Langstreckenrennen.

„Ich schaffte es, im ersten Drittel der Finalisten das Ziel zu erreichen. Das ermunterte mich, weiterzumachen“, begeistert sich Marius Socaci. Um die Ausdauer für das folgende Jahr zu verbessern, trainierte er öfter und härter, sowohl im Freien als auch im Fitnessstudio. „Aber nicht nur Fahrradfahren, auch Laufen ist für die Ausdauer sehr wichtig“, erklärt er. Die beliebtesten Trainingsstrecken für die Radler im Banat sind die Routen in Richtung Semenik, Herneacova oder Bencec. Dort kann man von Frühling bis Spätherbst radeln. Doch wie geht es im Winter weiter, wenn die Kälte unausstehlich und der Schnee der größte Feind der Radsportler wird?

Auch im Winter topfit mit Indoor-Cycling

Dafür gibt es schon seit einiger Zeit eine Alternative: Indoor-Cycling. Immer mehr Fitnessstudios in Temeswar bieten diese Möglichkeit an. Auch der leidenschaftliche Radler Marius Socaci entdeckte vor Kurzem das Indoor-Radeln. „Es ist eine gute Möglichkeit, topfit zu bleiben und bis zum Frühling nicht aus der Übung zu geraten“, freut sich der Amateursportler.

Indoor-Cycling oder Spinning ist ein neuer Trend geworden. Schnell das Cycling-Outfit an, rauf auf den Sattel und kräftig in die Pedale treten! Mal rauf, mal runter, mal langsam, mal schnell – im Prinzip ist Indoor-Cycling wie normales Radfahren. Von einfachen Fitnessübungen, die dem täglichen Radeln zur Arbeit ähneln, bis zu hartem Training wie Mountainbiking oder Rennradfahren gibt es alle Optionen.

Kombiniert mit guter Musik und einem motivierenden Trainer ist der Cycling-Kurs sehr effizient zur Steigerung der Ausdauer und zur Fettverbrennung. „Die Projektionen auf der Leinwand geben dir den Eindruck, dass du wirklich in der Natur radelst“, begeistert sich Marius Socaci.

Immer mehr Fitness-Studios bieten den Gute-Laune-Sport innerhalb ihrer vier Wände an. Mal strampelt man sanft und voller Gefühl, dann wieder kraftvoll und energisch: Der Rhythmus der Musik erobert den Körper und die Beine beginnen fast wie von selbst zu treten. So etwa kann man eine Stunde im Spinning-Kurs beschreiben - eine imaginäre Tour über Straßen und Hügel, die auf einer großen Leinwand vorüberziehen.

Spinning, Spin Racing, Cycling, Xycle...

Die Bezeichnungen für den neuen Fitnesstrend reichen von Spinning über Spin Racing bis zu Xycle oder Indoor-Cycling, tatsächlich geht es stets um das Gleiche: das Übertragen des eigenen Lieblingssports von draußen nach drinnen. „Eine Stunde Cycling sorgt für einen sehr hohen Kalorienverbrauch, das Herz-Kreislauf-System wird gestärkt und sowohl die Grundgeschwindigkeit als auch die Langzeitausdauer verbessert.

Dies ist für alle Altersstufen und alle Trainingslevel geeignet“, meint Andreea Toader, Spinning-Trainerin im Smartfit Studio Temeswar. Ein Abo für acht Kurse kostet hier 90 Lei pro Monat. Das Training dauert etwa 50 Minuten, ohne Pause. Prinzipiell gibt es zwei Kursformate, Freestyle und vorchoreografierte Programme. Freestyle-Kurse sind etwas abwechslungsreicher, weil der Trainer selbst von Stunde zu Stunde entscheidet, zu welcher Musik er welche Tour anbieten möchte.

Doch bevor es losgeht, muss zuerst das Bike eingestellt werden. Die korrekte Sattelhöhe entspricht stehend der Höhe des Hüftknochens. Im Sitzen müssen die Pedale etwa in die 12- und 6 Uhr Position gebracht werden. Berührt nun die Ferse gerade noch das untere Pedal, ist die Sattelhöhe ideal. Der Kniewinkel soll sich zwischen 15 und 20 Grad befinden. Die Höhe des Lenkers entspricht der des Sattels. Anfänger oder Teilnehmer mit Rückenproblemen stellen ihn höher ein, Rennradfahrer eventuell etwas tiefer.

Der Lenker soll so eingestellt werden, dass die Ellenbogen leicht gebeugt bleiben und bei einem Griffwechsel das Gesäß weder vor noch zurück geschoben werden muss. Zwischen Oberarm und Rumpf sollte ein rechter Winkel entstehen. Die Körperhaltung während des Fahrens unterscheidet sich je nach Trainingsart. Allgemein gültig ist aber, dass der Rücken gerade, der Griff sicher, jedoch nicht verkrampft, der Kopf in einer neutralen Position gehalten wird, wobei man die Schultern nach unten und hinten zieht. Der Rumpf ist angespannt und die Brust leicht angehoben.