„Der beste Gewinn ist, Erfahrung zu sammeln“

„Unplugged Lenau Robotics“ beim nationalen Robotikwettbewerb in Jassy

Mehr zum Robotikteam der Lenau-Schule und wie man es finanziell unterstützen kann, ist von der offiziellen Webseite unplugged.lenau.ro abrufbar. Das Team ist auch auf Facebook, Instagram und TikTok. | Fotos: privat

„Unplugged Lenau Robotics“, das Team des „Nikolaus Lenau“-Lyzeums, beteiligte sich in diesem Frühling an der nationalen Phase des Robotikwettbewerbs Centerstage 2024 in Jassy/Iași. Seit 2020 gibt es das Robotikteam in der deutschsprachigen Schule in Temeswar/Timișoara. Seither wachsen das Team und dessen Leistungen ständig.
 
„Wir sind ein leidenschaftliches Team. Unser Roboter ist wie ein sorgfältig zubereiteter Nachtisch. Die Grundzutaten sind die Metallteile und der Code und wir fügen sie hinzu und bereiten sie nach dem Rezept unserer Ideen und Erfahrungen aus den Vorjahren zu, wobei wir den FTC-Geist in unserer Schule und in der Gemeinschaft verbreiten. Und was uns glücklich macht, ist nicht nur das Ergebnis, sondern auch die Reise und die Erfahrungen, die wir auf dem Weg dorthin gesammelt haben, und die schönen Erinnerungen, die wir gemeinsam geschaffen haben“, so die Schüler des „Unplugged Lenau Robotics“ Teams.

Die FIRST Tech Challenge (FTC) ist ein weltweites Bildungsprogramm im Bereich Robotik, das für Schüler im Alter von 13 bis 18 Jahren konzipiert ist. Die Jugendlichen arbeiten in Teams und entwickeln, bauen und programmieren Roboter, die vorgegebene alljährlich wechselnde Aufgaben erfüllen müssen und schließlich im Wettbewerb gegeneinander antreten. Das Programm wurde 2005 von der Non-Profit-Organisation FIRST (die Abkürzung steht für For Inspiration and Recognition of Science and Technology, also zur Inspiration und Anerkennung von Wissenschaft und Technologie) ins Leben gerufen, um Jugendliche für Fächer wie Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik und später für Berufe im Ingenieurwesen zu begeistern und gleichzeitig auf gemeinnütziges Denken hin zu orientieren. Bei FIRST Tech Challenge lernen Schüler, wie Ingenieure zu denken: Teams zusammenstellen, Roboter bauen und programmieren, um dann gemeinsam gegen andere Teams anzutreten. Die Roboter bestehen aus einer wiederverwendbaren Plattform, die mit Android-Technologie betrieben wird und können auf verschiedenen Ebenen der Java-basierten Computersprache programmiert werden. 

Noch machen die Lenauschüler kleine, aber entschlossene Schritte, um ihre Leidenschaft zu entfalten. Sie werden vom Informatik-Lehrer Ovidiu Rușeț betreut. Nach vielen intensiven Wettkämpfen und viel harter Arbeit in jeder der vier FTC-Saisons, an denen sie teilgenommen haben, gelang es in diesem Jahr, sich von der regionalen für die nationale Ebene zu qualifizieren. Zusätzlich zur Qualifikation für die nationale wurden die Bemühungen des Teams mit dem zweiten Platz beim „Connect Award“ belohnt. Dieser Preis wird an das Team verliehen, das sich am stärksten mit der lokalen Gemeinschaft für Mathematik, Informatik, Ingenieurwesen und Technologie (MINT) vernetzt. 

Matei Crăiniceanu, Schüler der 12. Klasse an der Lenau-Schule und Leiter des Robotikteams, bekennt: „Ich bin seit der Gründung des Teams 2020 dabei. Was mich besonders stolz macht ist, dass ich sehen konnte, wie wir uns im Laufe der Jahre entwickelt haben: von einigen Jugendlichen, die kaum etwas von Programmieren und Bauen verstanden, bis zu unserer Leistung in diesem Jahr, an der Landesphase des Wettbewerbs teilzunehmen. Man kann sagen, dass die Teilnahme am Centerstage 2024 das Ergebnis all unserer bisherigen Arbeit war.“

Teammitglied Alexandra Popa ergänzt: „Wir waren am glücklichsten darüber, dass wir es in die Landesphase der Meisterschaft geschafft haben. Die besten 60 Teams in Rumänien beteiligten sich daran. Die anderen Teams sind uns weit voraus, das geben wir zu, aber wir können auch vieles von den Erfahrungen der anderen lernen.“ Die Schülerin in der 10. Klasse an der deutschsprachigen Schule ist bereits im zweiten Jahr mit im Boot und ist für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Man muss nicht unbedingt technisch aktiv sein, um eines der zehn Teammitglieder zu werden, erklärt sie. Alle Talente sind hier willkommen. Auch die Mitarbeit von Freiwilligen, sagen die beiden Schüler. 

Star des Teams ist der Roboter Nicky. Seit dem Prototypen vor vier Jahren gibt es inzwischen Nicky III, der speziell für die Landesphase des Wettbewerbs in diesem Frühling gebaut wurde. Der Bau eines solchen Roboters kann aber sehr kostspielig sein, denn die Bestandteile werden speziell aus den USA bestellt. Die größte Herausforderung für das Team ist gerade, die prekäre finanzielle Lage zu überwinden. „In diesem Jahr hatten wir ein Budget von 22.500 Lei. Andere Teams hatten 20.000 Euro in ihrem Haushalt“, sagt Alexandra Popa. Mit ihrem diesjährigen Erfolg hoffen die Schüler, dass Sponsoren auf das Team und sein Potenzial aufmerksam werden und es unterstützen. 

Nicky kann auch außerhalb von Wettbewerben gesehen werden. Das Team beteiligte sich in den vergangenen Jahren bei vielen Events u. a. in Temeswar, Lugosch/Lugoj, Lowrin/Lovrin – darunter beim Romanian Science Festival oder bei der Forschernacht und an vielen anderen Veranstaltungen für Groß und Klein. „Ziel ist auch, andere Schüler für Robotik zu begeistern“, erklärt Matei Crăiniceanu.