Die Superhelden der 90er Jahre

Im neuesten Actionfilm kämpfen Ninja Turtles an Batmans Seite

Donatello

Leonardo

Michelangelo

Raphael Fotos: nick.de

Wer kennt sie schon nicht, die vier grünen Mutanten, die in der New Yorker Kanalisation leben, am liebsten Pizza essen und den Bösewichten stets einen Strich durch die Rechnung machen, wenn diese versuchen, die Welt zu erobern und zu zerstören? Raphael, Donatello, Michelangelo und Leonardo sind die vier Ninja Turtles, und Vertreter der 1990er Generation müssen es zugeben: Sie wollten in ihrer Kindheit so sein wie sie. Denn die vier gigantischen Schildkröten sind nicht nur super-stark, sondern auch super-witzig und cool. Wie Teenager eben so sind. In diesem Jahr produzierten Warner Bros. Animation und DC Entertainment in Zusammenarbeit mit dem Sender „Nickelodeon“ den Superhero-Animationsfilm „Batman vs. Teenage Mutant Ninja Turtles“, der seit Sommer in den amerikanischen Kinos läuft. In dem Film gesellen sich die Superhelden Batman, Robin und Batgirl zu den vier Teenage Mutant Ninja Turtles (TMNT), um Gotham City vor den Bösewichten Shredder und Ra´s al Ghul zu retten.
Man fühlt sich ganz schön alt, wenn man daran denken muss, dass die Teenage Mutant Ninja Turtles in diesem Jahr ihr 35-jähriges Bestehen feiern. Die US-amerikanische Comicserie wurde von den Zeichnern Kevin Eastman und Peter Laird geschaffen; heute arbeitet nur noch Kevin Eastman daran, nachdem sein Kollege ihm die Rechte verkauft hat. Ursprünglich sollten die TMNT eine Parodie zu den in den 1980er Jahren so beliebten Serien „Daredevil“, „X-Men“ und „Ronin“ sein, doch die Geschichte wurde mit soviel Begeisterung von den Liebhabern des Genres aufgenommen, dass die beiden Macher entschieden, weitere Geschichten zu erfinden. Die vier mutierten Riesenschildkröten, deren Namensgeber die vier italienischen Renaissance-Künstler Leonardo da Vinci, Michelangelo Buonarrotti, Raffaello Sanzio und Donato di Niccolň di Betto Bardi sind, gewannen schnell an Fans und die Serie wuchs über ihren Status als einfache Parodie hinaus.

Vier humanoide Schidkröten und  eine Ratte

Die Protagonisten des gleichnamigen Comics sind die vier humanoiden Schildkröten Leonardo, Donatello, Raphael und Michelangelo. Großgezogen werden sie von einer ebenfalls mutierten Ratte, die sie „Master Splinter“ nennen. Um sie auf die Außenwelt vorzubereiten, bringt ihnen Splinter, der als Erzieher und Mentor fungiert, die asiatische Kampfkunst Ninjutsu bei. Eigentlich sollten die Turtles von niemandem gesehen werden, doch der Kontakt zur Oberfläche besteht. Sie stehen nämlich mit der Wissenschaftlerin (in anderen Versionen ist sie auch Journalistin) April O´Neil und dem Typen mit Eishockey-Maske Casey Jones im Kontakt. Das Lieblingsessen der vier Turtles ist Pizza. Die vier Teenager-Turtles sind, von ihrem Charakter her, sehr unterschiedlich. Leonardo (Leo) ist eher der ruhige Gruppenleiter, Donatello (Donnie) der Denker, Raphael (Raph) der Rebell und Michelangelo (Mikey) der Komiker. Auch die Gesichtsmasken (Augenbinden) und die Waffen, die sie mit Vorliebe benutzen, sind unterschiedlich. Während Leo (blau) mit zwei Schwertern („Katanas“) kämpft, benützt Donnie (violett) einen Schlagstock („Bö“), Raph (rot) eine sogenannte „Sai“ (Hand-Dreizacke) und Mikey (orange) einen „Nunchaku“. Ihr Hauptfeind ist Shredder, der an der Spitze der Foot-Gang, eines berüchtigen Ninja-Klans aus der Unterwelt, steht. 
Die Comicserie umfasst inzwischen vier Jahrgänge. In dem vierten Jahrgang sind die TMNT schon erwachsen, April O´Neil und Casey Jones sind verheiratet und haben eine Adoptivtochter namens Shadow. Die Serie endete 2009 abrupt, nachdem die Nutzungsrechte an „Nickelodeon“ verkauft wurden. 

Die gleichnamige Zeichentrickserie, die wir in den 1990er Jahren verfolgen durften, umfasste insgesamt zehn Staffeln mit 193 knapp halbstündigen Episoden. Wer in den 1990ern Kind oder Jugendlicher war, der konnte dem Ninja-Turtles-Phänomen nicht entkommen. Mädchen verliebten sich in den einen oder anderen gepanzerten Superhelden, Jungs wollten sosein wie die Turtles und alle entdeckten plötzlich, wie lecker Pizza sein kann (damals war sie noch hausgemacht, denn einen Lieferservice gab es nicht).

Teenage Mutant Ninja Turtles – der Film

Inzwischen sind, neben den Zeichentrickserien, auch Animationsfilme mit den TMNT entstanden. Nachdem Anfang der 1990er drei Realverfilmungen geschaffen wurden, wurde 2007 ein computeranimierter Film in den USA produziert. 2009 kam, zum 25-jährigen Jubiläum der Serie, der Zeichentrickfilm „Teenage Mutant Ninja  Turtles: Turtles Forever“ heraus. 

2014 kam eine neue Realverfilmung in die Kinos, für die Jonathan Liebesman Regie führte. Der Stoff wurde von „Paramount Pictures“, „Nickelodeon“, „Michael Bay“ und „Platinum Dunes“ neu umgesetzt. Die Stimmen der vier Superhelden sprachen Alan Ritchson (Raphael), Johnny Knox- ville (Leonardo), Jeremy Howard (Donatello) und Noel Fisher (Michelangelo). Megan Fox ist als April O´Neil in dem Streifen zu sehen. Zwar stieß der Film auch viel auf negative Kritik, dennoch freuten und freuen sich Science-Fiction-Fans damals und auch heute noch über den Streifen. Kritisiert wurden unter anderem die teils chaotische Action, der Humor und die Nebendarstellerin Megan Fox, die 2015 sogar eine „Goldene Himbeere“ in der Kategorie „schlechteste Nebendarstellerin“ für ihren Auftritt in dem Film erhielt. 

Der jüngste Turtles-Film, in dem mehrere Superhelden gemeinsam gegen das Böse kämpfen, scheint bislang nur gute Kritiken erhalten zu haben. Auf rottentomatoes.com wurden zwar nur zwölf Rezensionen abgegeben, jedoch sind all diese durchaus positiv und bringen dem Film eine hundertprozentig positive Bewertung ein. Der gute Humor, die ausgezeichnete Action, die lustigen Momente des Crossover-Movies sollen dazu beitragen, dass der Streifen sowohl von neuen, als auch von alten Batman- und Turtles-Fans genossen werden kann. Die Filmdatenbank imdb.com bewertet „Batman vs. Teenage Mutant Ninja Turtles“ mit 7,1, was durchaus als positiv zu betrachten ist. Der Streifen ist seit diesem Monat auch in den rumänischen Kinos zu sehen.