Der Donauschwäbische Kulturpreis des Landes Baden-Württemberg wird seit 1966 alle zwei Jahre an eine herausragende kulturelle Persönlichkeit mit Wurzeln im Donauschwäbischen Siedlungsraum vom Landesbeauftragten für Vertriebene und Spätaussiedler, dem jeweiligen Innenminister von Baden-Württemberg, verliehen, in Alternanz mit einem Zwillings-Preis für verdienstvolle Persönlichkeiten russlanddeutscher Herkunft.
In diesem Jahr verlieh Innenminister Thomas Strobl (CDU) den Donauschwäbischen Kulturpreis 2025 an „drei herausragende Persönlichkeiten, die sich gleich in mehrfacher Hinsicht für die do-nauschwäbische Kultur und Geschichte verdient gemacht haben: Professor Dr. Anton Sterbling erhielt den Hauptpreis, der Förderpreis ging an Schriftstellerin De-nise Schillinger (aka Pia Varjas), die Ehrengabe an den ungarndeutschen Journalisten, Kulturförderer und -vermittler Johann/János Schuth.
„Die Auswahl zu treffen, war auch in diesem Jahr eine schwere Aufgabe für die Jury. Denn es waren wieder einmal mehr Bewerbungen in der engeren Wahl, als ausgezeichnet werden konnten. Das spricht für die lebendige, reichhaltige und vielfältige do-nauschwäbische Kultur. Der Jury ist es gelungen, eine fundierte und ausgewogene Auswahl zu treffen“, zeigte sich der stellvertretende Ministerpräsident, Innenminister und Landesbeauftragte für Vertriebene und Spätaussiedler Thomas Strobl anlässlich der Bekanntgabe des Votums der Jury für den Donauschwäbischen Kulturpreis des Landes Baden-Württemberg 2025 sehr erfreut.
Hauptpreisträger ist 2025 Prof. Dr. Anton Sterbling
Für den Hauptpreis hat die Jury Professor Dr. Anton Sterbling ausgewählt, der von allen Einsendern das umfangreichste und vielseitigste Werk, sowohl literarisch als auch wissenschaftlich, vorgelegt hat. Neben seiner Tätigkeit als Hochschullehrer ist er Autor und Herausgeber von Sammelbänden zu Flucht und Zwangsarbeit. Darin kommen Donauschwaben selbst zu Wort. Ebenso veröffentlicht Anton Sterbling vermehrt Prosa und Lyrik. In seinem Werk verarbeitete er immer wieder Themen der donauschwäbischen Lebenswelt. Er war Mitbegründer der literarischen „Aktionsgruppe Banat“. Auch in der Kulturvermittlung hat sich Anton Sterbling hervorgetan, sei es durch Vorträge zur Geschichte der Donauschwaben oder die Teilnahme an Podiumsdiskussionen.
Förderpreis an Denise Schillinger
Der Förderpreis geht an Denise Schillinger, die unter dem Pseudonym Pia Varjas publiziert. In ihrem 2024 veröffentlichten Erstlingswerk „Wer braucht schon Ribisel?“ zeichnet Denise Schillinger ein beeindruckendes Bild donauschwäbischer Geschichte und der Beziehungen der Donauschwaben zu ihren Nachbarn. Es ist ihr ein besonderes Anliegen, jüngere Menschen auch über soziale Medien zu erreichen, um damit das Bewusstsein für die Geschichte und Kultur der Donauschwaben lebendig zu halten.
Ehrengabe für Johann Schuth
Mit der Ehrengabe wird der ungarndeutsche Journalist Johann/János Schuth ausgezeichnet. Er engagiert sich seit mehr als 55 Jahren in vielfältiger Art und Weise in der ungarndeutschen Kulturszene. Johann Schuth war unter anderem Gründungsvorsitzender des Klubs der Deutschschreibenden (1972), Gründungsmitglied der Gemeinschaft junger Ungarndeutscher (1989) und Gründer des Verbandes Ungarndeutscher Autoren und Künstler (1990), dessen Vorsitzender er bis heute ist. Als Organisator von Lesungen und Ausstellungen im In- und Ausland und als Herausgeber zahlreicher ungarndeutscher Publikationen in den Bereichen Literatur, Bildende Kunst, Kulturgeschichte und Wissenschaft gehört Johann Schuth zu den bekanntesten und angesehensten Journalisten seiner Volksgruppe.
Der Hauptpreis des Do-nauschwäbischen Kulturpreises des Landes Baden-Württemberg ist mit 5000 Euro dotiert, der Förderpreis und die Ehrengabe mit jeweils 2500 Euro. Die feierliche Preisverleihung fand am 7. November 2025 im Haus der Do-nauschwaben in Sindelfingen statt.
Im Folgenden veröffentlichen wir die Laudatio von Peter-Dietmar Leber, Vorsitzender der Landsmannschaft der Banater Schwaben in Deutschland, auf den Haupt-Preisträger.





