Erster Schritt in Richtung Naturpark „Brassovia“ unternommen

Lokalrat genehmigt Gründung von Kommission

„Ein großer Naturpark, ein Schutzgebiet, das von der Schulerau bis nach Predeal reicht, mit touristischen Bergtrassen, thematischen Wanderwegen und vielen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Das bedeutet, in wenigen Worten, der Naturpark „Brassovia“. Heute wurde ein wichtiger Schritt in diese Richtung getan: Der Kronstädter Lokalrat hat den Vorschlag genehmigt, eine technische Kommission zu organisieren, deren Aufgabe es sein wird, diesen Park zu gründen“, verkündete der Kronstädter Bürgermeister Allen Coliban Ende Januar auf Facebook. Ein Naturpark vereint die Landschaftsnutzung mit Landschaftsschutz und bietet mit einem Wander- und Radwegenetz die richtigen Voraussetzungen für Erholung. Laut Coliban soll der Park nach dem Modell des Naturparks „Bayerischer Wald“ in Deutschland gestaltet werden. „Brassovia“ war somit das zentrale Thema der letzten Lokalratssitzung, die auf Zoom verfolgt werden konnte.

Kommission von Experten und Politikern

In der Kommission sind 13 Mitglieder, darunter drei Lokalräte (Cezar Crican, USR-PLUS, Pamela Diaconu, PNL und Raluca Stancu, PSD), zwei Initiatoren des Projekts (Florin Stoican und Mihai Orleanu, USR-Mitglied), und mehrere Spezialisten in den Gebieten Naturerhaltung, Forstwirtschaft, Geologie, Biologie, Wirtschaft und Rechtswesen, wobei einige von ihnen Erfahrung mit Naturschutzgebieten mitbringen können.

„Es handelt sich um einen Naturring, der Kronstadt umgeben wird. Durch dieses Projekt macht Kronstadt den ersten Schritt in Richtung urbane Schutzgebiete. Solche sind auch in Klausenburg/Cluj-Napoca und Temeswar/Timișoara geplant”, meinte Florin Stoican. Sein Kollege Mihai Orleanu stellte einige Ideen und Initiativen vor, die die neue Kommission in Zukunft besprechen wird. Ein Langzeit-Ziel ist es, dass diesem Park auch Gebiete aus dem Munizipium Săcele, der Stadt Rosenau/Râșnov und der Ortschaft Neustadt/Cristian angeschlossen werden.

Gorița-Weg in Diskussion gebracht

Während der Sitzung fragte PSD-Lokalrat Lucian Pătrașcu, welchen Aktivitäten man in diesem Park nachgehen könne. Die beiden Initiatoren antworteten, dass es sich hauptsächlich um Sport in freier Luft handle. „Also braucht man Investitionen, um solchen Aktivitäten in freier Luft nachgehen zu können. Ich verstehe den Unterschied zwischen diesem Projekt und dem Gorița-Weg nicht. Als damals dieser Forstweg in Diskussion kam, auf dem man natürlich auch wandern und Sport treiben konnte, hat die USR massiv dagegen protestiert, und jetzt kommen dieselben USR-Leute mit einem ähnlichen Projekt und schlagen Investitionen vor. Ich verstehe die Logik nicht, die dahintersteckt. Gori]a war nicht OK, weil man Bäume fällen musste, und jetzt kommen Sie mit hohen Investitionen und dieses Projekt ist OK“, sagte Pătrașcu. Im Dezember 2020 hatte sich, nach unzähligen Protesten der Zivilgesellschaft, der Kronstädter Lokalrat einstimmig gegen die Weiterführung des kontroversen Projekts, auf einem Ausläufer der Zinne, dem Gorița-Berg, einen Forstweg zu schaffen, geäußert. Der Forstweg sollte die Verbindung der Oberen Vorstadt mit dem Ragado-Tal schaffen, 8000 Bäume auf einer Strecke von elf Kilometern sollen dafür gefällt werden. „Es ist ein großer Unterschied zwischen dem Forstweg und den Fahrradwegen. Was den Forstweg betrifft, sollten dafür Tausende von Bäumen gefällt werden. Im Falle einer Investition in einem Naturpark bleibt die Vegetation geschützt und keine Bäume werden gefällt“, entgegnete Coliban, der unterstrich, dass die Investitionen in den Naturpark nicht hoch sein werden.

Marius Potea, ebenfalls PSD-Lokalrat, meinte, dass der neue Naturpark es den Motorradfahrern aus Kronstadt unmöglich machen werde, ihren Lieblingssport auszuüben: „In Naturschutzgebieten ist Motorsport untersagt. Wo wird man dann in der Nähe von Kronstadt noch Motorrad fahren können?“. Stoican erklärte, dass es dafür spezielle eingegrenzte Gebiete geben werde.

Was meinen die Kronstädter?

Naturparks sind Gebiete, die von einer besonderen Vielfalt, Eigenart und Schönheit ausgezeichnet sind und sich wegen ihrer landschaftlichen Voraussetzungen für die Erholung besonders eignen. Sie bewahren und entwickeln Landschaft und Natur und unterstützen einen nachträglichen Tourismus. Doch was meinen die Kronstädter zur Gründung des „Brassovia“-Naturparks? Die meisten Reaktionen auf Facebook waren positiv. Trotzdem gibt es einige Skeptiker: „Auch jetzt kann man aus der Schulerau bis nach Predeal auf markierten Wegen wandern, ohne aus dem Wald herauszukommen. Wozu braucht man einen Naturpark dafür?”, fragte ein Kronstädter. „Ein großer Teil dieser Gegend ist schon im Schutzgebiet ‚Natura 2000‘ einbegriffen. Was bringt das Statut eines Naturparks noch hinzu?

Kann man diese thematischen Wanderwege nicht auch ohne ein Naturschutzgebiet einrichten? Und warum kann das Kronstädter Bürgermeisteramt, das Eigentümer und Verwalter des Waldes ist, diese Gegend nicht einfach schützen? Warum muss speziell ein Naturschutzgebiet dafür eingerichtet werden?“, fragte ein anderer Facebook-User. Es gab auch zahlreiche Kommentare betreffend der Wanderwege in der Kleinen Schulerau, die unbenutzbar geworden seien, da viele Touristen diese Wege mit Quads befahren.