Grandioses Live-Comeback der internationalen Tourismusmesse ITB Berlin

5500 Aussteller aus 161 Ländern / Rumänien nicht vertreten

Ein großer Erfolg, an dem keine rumänischen Tourismus-Unternehmen teilnahmen: Die ITB 2023. Foto: der Verfasser

Nach vierjähriger pandemiebedingter Pause fand die ITB, Leitmesse der weltweiten Tourismusindustrie, von 5. bis 7. März 2023 wieder live statt. Eröffnet wurde sie durch Dr. Robert Habeck, deutscher Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz. Als offizielles Partnerland der ITB 2023 fungierte Georgien, das bei der feierlichen Eröffnung den ca. 3000 geladenen Gästen ein faszinierendes Kulturprogramm bot.

Open for Change

An den drei Messetagen kamen über 90.000 Vertreter der Tourismusindustrie aus über 180 Herkunftsländern zu Geschäftsgesprächen zur Messe. Denn unter dem Motto „Open for Change“ lief die diesjährige ITB als reine Fachmesse der Tourismus-Professionellen, wie Reiseagenturen und Hotels: „B2B“ (Business2Business) hieß es, Geschäftsleute unter sich, quasi ein Familientreffen. 

„Die diesjährige ITB Berlin bestätigte den großen Bedarf der Branche an persönlichen Treffen. Wir freuen uns über das grandiose Live-Comeback der Messe und den enormen Zuspruch durch Aussteller und Gäste“, so schließlich das Fazit von Dirk Hoffmann, Geschäftsführer der Messe GmbH Berlin. Zahlreiche Networkings, Get-Together und Events an Aussteller-Ständen sowie Abendveranstaltungen bestätigten die Sehnsucht nach persönlichem Austausch. Insgesamt 5500 Aussteller aus über 160 Ländern präsentierten ihre Angebote in Berlin. Zu den Newcomern zählten Länder wie Usbekistan und Saudi-Arabien, das gleich eine ganze Messehalle angemietet hatte. Aber im Gegensatz zur letzten Live-ITB 2019, wo Rumänien mit 45 Tourismusunternehmen vertreten war, darunter zwölf aus Siebenbürgen, fehlten diese jetzt komplett. Gründe dafür könnten die gestiegenen Kosten sein. Seitens Rumäniens hat nur die Firma AROBS aus Klausenburg/Cluj-Napoca teilgenommen, ein internationaler Softwareentwicklungs- und IT-Lösungsanbieter, der innovative Lösungen für die Reise- und Gastgewerbebranche zwecks Rationalisierung und Erhöhung der Effizienz vorstellte.Die Republik Moldau war dagegen mit acht Reiseagenturen vertreten.  

Fakten und Trends

Die Branche boomt, die Deutschen sind wieder im Reisefieber. Laut aktueller Umfragen in der deutschen Reisebranche bewerten 80 Prozent der Reisebüros ihre Lage als gut, trotz weltweiter Preissteigerungen und gestiegener Energiekosten. Hoch im Kurs steht bei den Kunden Sicherheit – deswegen stünden flexible Stornobedingungen und All-inclusive weit oben bei den Wünschen. Kunden investieren etwas mehr Geld bei Pauschalreisen, um böse Überraschungen, etwa bestreikte Flughäfen oder unzumutbare Hotels, möglichst auszuschließen. 

Laut Analysten gibt der deutsche Urlauber derzeit bei einer durchschnittlichen Reisedauer von 13 Tagen 1357 Euro mehr aus als vor Corona. Bei Urlaubern innerhalb Deutschlands dagegen beträgt die durchschnittliche Reisedauer nur neun Tage – wohl auch, weil Deutschland als Reiseland zunehmend teurer wird. Kein Wunder also, dass die deutschen Reiselustigen beim Buchen verstärkt das Ausland im Blick haben, in erster Linie osteuropäische Staaten – wobei Kroatien, gerade eingedenk der zum Jahreswechsel erfolgten Währungsumstellung auf den Euro, ein Renner werden dürfte. 

Damit Rumänien, das die Chance der Teilnahme an der ITB 2023 verpasst hat, doch noch seine vorhandenen Tourismuspotentiale vermarkten kann, wäre es vielleicht sinnvoll, dass der rumänische Tourismusverband bzw. das Tourismusministerium deutsche Journalisten demnächst zu einer Rundreise einlädt, damit diese in Reportagen über touristische Highlights berichten.