ifa-Zukunftswerkstatt in Temeswar

Themen der deutschen Minderheit im Mittelpunkt

Welche Chancen/Herausforderungen sehen Sie für die Kulturarbeit der deutschen Minderheit im Banat innerhalb der nächsten fünf Jahre? Was kann man dafür tun, damit die deutsche Sprache im Banat wichtig bleibt? Welche Rolle spielen die deutschsprachigen Medien im Banat in den nächsten fünf Jahren und was sollen sie leisten? Wie kann man Jugendliche in den Institutionen der deutschen Minderheit engagieren? All diese Fragen kreisen um dasselbe Hauptthema: die Zukunft der deutschen Minderheit im Banat.

Mit diesem Thema befasste sich die Zukunftswerkstatt des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa) vor Kurzem in Temeswar/Timişoara. Der Arbeitsbereich Integration und Medien unterstützt die Entwicklung der Zivilgesellschaft und der Demokratie in Mittel-, Ost- und Südosteuropa sowie in der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Förderung der deutschen Minderheiten.

Innerhalb des ifa-Mitarbeitertreffens wurden gemeinsam mit Vertretern aus Institutionen der Minderheit aus ganz Rumänien Ideen, Anregungen und Einstellungen bezüglich dieser Themen gesammelt. Diese sollen dann voraussichtlich in konkrete Projekte umgesetzt werden, da sich das Institut für Auslandsbeziehungen in Zukunft verstärkt im Banat engagieren möchte. Vertreter mehrerer deutschen Einrichtungen aber auch sieben ifa-Kulturmanager aus Rumänien und den Nachbarländern Serbien und Ungarn nahmen an der Werkstatt teil.

Vier Hauptfragen standen im Vordergrund. In Gruppen eingeteilt, versuchten die Teilnehmer auf diese Fragen eine Antwort, also auch Lösungen für die Zukunft der deutschen Minderheit im Banat zu finden. Welche Rolle spielen die deutschsprachigen Medien im Banat in den nächsten fünf Jahren und was sollen sie leisten? Die Teilnehmer, die sich mit diesem Thema befassten, schauten über den eigenen Tellerrand hinaus und versuchten, die Fragen für ganz Rumänien zu beantworten. Der Bedarf an jungen Redakteuren stand oben auf der Liste. Die unterschiedlichen Lesergruppen zu berücksichtigen, jenseits der deutschen Minderheit zu denken, zielgerichtet Informationen zu vermitteln und die Entwicklung der Online-Medien waren nur einige der Ideen, die vorgestellt wurden.

Was kann man dafür tun, damit die deutsche Sprache im Banat wichtig bleibt? Die deutschsprachigen Medien spielen auch hier eine wichtige Rolle, indem sie durch Radiosendungen, Print- und Onlineausgaben auch die junge Generation ansprechen. Auch das deutschsprachige Schulwesen muss verstärkt werden und die Schüler müssen durch mehrere außerschulische Aktivitäten der deutschen Sprache nähergebracht werden.

Welche Chancen/Herausforderungen sehen Sie für die Kulturarbeit der deutschen Minderheit im Banat in fünf Jahren? Die Mehrheitsbevölkerung soll angesprochen werden und die deutschen Institutionen vor Ort sollen mehr Zusammenarbeit leisten. Das waren die Hauptideen, die in dieser Gruppe besprochen wurden.

Eine andere Gruppe überlegte, dass sich die Jugendlichen mehr in den Institutionen der deutschen Minderheit engagieren sollten. Die Gruppe, die auf diese Frage antwortete, gab unterschiedliche Argumente an, unter anderen: neue Medien zu nutzen und einzubeziehen, die Mehrsprachigkeit zu fördern und attraktive Projekte wie beispielsweise berufs- und studienbezogene Werkstattgespräche in die Wege zu leiten.

Die Zukunftswerkstatt ermöglichte die direkte Teilnahme von Vertretern der Minderheit. Dabei waren unter anderen Vertreter aus dem Banater Jugendforum, dem Deutschen Kulturzentrum und Deutschen Staatstheater Temeswar, der Evangelischen Akademie Siebenbürgen, dem Demokratischen Forum der Deutschen im Banat und Sathmar, der „Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien“ in Bukarest, der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen, Budapest, dem Deutschen Verein St. Gerhard in Sombor.

Gemeinsam mit ifa-Kulturmanagern und  -vertretern konnten gemeinsam Themen und Ideen für Projekte gesammelt und diskutiert werden: eine wichtige Grundlage für eine zielgerichtete und sinnvolle Projektarbeit vor Ort.