Ist der Geist Schöpfer der Materie – oder nur ihr Produkt?

Ein Dualismus voller Tabus

Wir leben in einer dualen Welt – einer Welt wie eine Münze: Auf der einen Seite Kopf – auf der anderen Zahl. Oder: Materie – Geist. Wissenschaft - Religion. Körper – Seele. Versucht man, diese beiden Seiten in einem Weltbild zu vereinen, knirscht es im Getriebe. Nicht nur, weil es zugegeben schwierig ist. Sondern auch, weil sich einem beim Versuch, diese Dualität zu verstehen, ein Tabu nach dem anderen in den Weg stellt. Dabei ist es für viele „Experten der materiellen Welt“ – Physiker, Techniker – gar kein Widerspruch, auch spirituell oder religiös zu sein. Und auch Geistliche verlassen sich bereitwillig auf die Technik und kämpfen schon lange nicht mehr, wie zu Galileos Zeiten, gegen die Wissenschaft. Friedliche Koexistenz herrscht, solange die Welt so dual wie eine Münze bleibt, die Seiten säuberlich getrennt... 

Mich hingegen hat schon immer der Übergang fasziniert: die Brücke zwischen diesen Welten. Sie zu finden, schien mir essenziell. Denn wenn der Geist, die Seele, das Bewusstsein oder wie immer wir es nennen wollen, nicht nur Produkt eines elektrischen Prozesses im Gehirn ist, sondern eine eigenständige Entität, eine Art göttlicher Funken, dann muss es diese Brücke geben – und umgekehrt. Wie sonst findet die Seele den Weg in den neu entstehenden Leib hinein und am Ende des Lebens heraus? Wenn wir an die unsterbliche Seele glauben wollen, kann die Welt kein Dualismus sein. Dann müssen die beiden Seiten der Münze irgendwie zusammenhängen. Aber wie den Übergang finden?

Der erste Ansatzpunkt: Physik

Es wäre ein faszinierendes Forschungsthema. Und ich wüsste auch, wo beginnen... Ich würde überall dort zu suchen beginnen, wo Unerklärliches auftaucht. Denn ein Paradoxon ist ein Zeichen dafür, dass der vorhandene Erklärungsrahmen zu eng ist. Dass man ihn aufweiten muss. Ansatzpunkte hierfür gibt es zur Genüge. So liefert die Quantenphysik ausreichend Paradoxa und man müsste nur ein wenig am Gefüge ziehen, um den Rahmen  aufzuweiten und Schlupflöcher in die nichtmaterielle Welt zu öffnen, durch die wir – zugegeben mühsam, denn an ihren Rändern bricht die derzeit bekannte Physik zusammen – „spähen“ könnten. Dort, im Nichtmateriellen, vermute ich die Welt des Geistes. 

Und offenbar nicht nur ich... Den Begriff „Quanten“ haben längst auch Scharlatane für sich entdeckt und ausgeschlachtet. „Alles ist Energie“ ist der Freibrief, Dinge zu „erklären“, die physikalischer Nonsense sind und zu vermarkten: holografische Plastikplättchen, Amulette oder Pseudogeräte, denen  „Quanteninformation“ aufgeprägt sein soll, die jenseits der sichtbaren Materie wirkt… gegen Strahlung oder gar Covid. Mit Quantenphysik hat das alles nichts zu tun, sondern mit Betrug oder  bestenfalls Naivität.

Warum aber interessieren sich „seriöse“ Physiker meist nicht für das, was hinter dem Quantenvorhang liegt? Hier kommen die Tabus ins Spiel...

Der zweite Ansatzpunkt: Parapsychologie

Schon mal ein Deja vu gehabt? Oder von jemandem geträumt und am nächsten Tag von dessen Tod erfahren? Solche Erlebnisse sind selten und meist nicht steuerbar. Sie mit Zufall abzutun, wäre trotzdem falsch. Es gibt zahlreiche, gut dokumentierte Beispiele von Menschen, die besondere Fähigkeiten haben: Die ihren Geist nutzen können, um Raum und Zeit zu überwinden oder in die materielle Realität einzugreifen. Einige der bekanntesten Versuchsreihen hierzu führte Dean Radin von der Princeton Universität im Rahmen der PEAR-Experimente durch, die auch in Buchform erschienen sind („Entangled Minds: Extrasensory Experiences in a Quantum Reality“). Fazit: Geistheilung, Hellsehen, Gedankenkraft – diese Phänomene gibt es und sie sind messbar. Das Problem ist nur, dass man die Eingriffe des Geistes auf Materie immer nur im Zusammenhang mit dem Menschen untersuchen kann. Und der ist mal besser, mal schlechter drauf, sein seelischer Zustand beeinflusst das Ergebnis. Die Experimente liefern zwar signifikante Ergebnisse,  aber sie lassen sich im konkreten Einzelfall nicht reproduzieren, und das macht sie praktisch wertlos für die Wissenschaft, so die Kritiker. Und doch liefern sie im Ensemble den eingangs gesuchten Beweis: die Brücke existiert. Der Geist ist der Materie überlegen. Damit kann er nicht das Produkt eines materiellen Gehirns sein. Das Gehirn ist vielmehr eine Art Radio, dessen Einstellung bestimmt, welcher Sender ungestört durchkommt. 

Der dritte Ansatzpunkt: Neurowissenschaft

Es gibt Menschen, die für kurze Zeit klinisch tot waren. Das Herz steht still, der Hirnmonitor zeigt Flatline, aber natürlich war der Patient nicht wirklich tot, sonst hätte man ihn nicht wiederbeleben können. Selbst bei wirklich Toten sterben die Zellen erst nach und nach, die Fingernägel wachsen noch tagelang. So ist der physische Tod kein Moment, sondern ein langsames auf Null Herunterfahren. Wann aber geht die Seele? Zurückgeholte erzählen manchmal von einem dunklen Tunnel beim Verlassen des Körpers, dann einem gleißenden Licht mit einer nie gekannten göttlichen Liebe. Aber auch von verstorbenen Verwandten, die zur Abholung erscheinen.  Oder von dem, was die Ärzte und Schwestern taten und sagten, beobachtet aus der Position unter der Zimmerdecke –  stimmig mit dem tatsächlichen Geschehen. Wie glaubhaft sind solche Nahtoderlebnisse? 

Der erste, der sie systematisch untersuchte, war Dr. Raymond Moody. Er stellte fest, dass sich die Erlebnisse ähnelten, ohne identisch zu sein. Sie hatten einen gemeinsamen Kern, doch waren sie stark vom Glauben des Betroffenen geprägt. Vor allem aber waren sie überzeugend für diejenigen, die sie erlebten. So mancher hat sein Leben daraufhin radikal verändert.

Die Wissenschaft versucht, Nahtoderlebnisse und spirituelle Erscheinungen mit Stoffwechselvorgängen im Gehirn zu erklären. Festgestellt wurde, dass Sauerstoffmangel im Gehirn in bestimmten Bereichen starke elektrische Aktivität auslöst, was mit „erhebenden spirituellen Erfahrungen“ einhergeht.  Der eigene Körper scheint einem das Sterben so angenehm wie möglich machen zu wollen... Ist alles also nur vorgegaukelt? 

Das passiert aber nicht nur beim „Sterben“. Tatsächlich gibt es Stellen im Gehirn, die bei elektrischer Stimulation spirituelle Empfindungen hervorrufen. Gottes Nähe aus der Elektrode...

Oder deutet dies vielmehr darauf hin, dass das Gehirn auf spirituelles Empfinden ausgelegt ist, weil es entsprechende Strukturen aufweist? Dass Spiritualität essenziell ist, zum Leben dazugehört, sinnvoll im Sinne der Evolution? Interessant ist die Erkenntnis, dass Spiritualität in einem uralten Hirnbereich sitzt, dem Hirnstamm, der auch vitale Lebensfunktionen steuert und nicht etwa in der Großhirnrinde, die den höher entwickelten Menschen charakterisiert!

Der Wissenschaftszweig der Neurospiritualität hat herausgefunden, dass sich Spiritualität ähnlich wie Musikalität verhält. Der eine hat viel davon, der andere weniger, selten hat man gar keine. Und: Die „richtige“ Religion ist dem Einzelnen so wichtig wie die „richtige“ Musik – nur sie erhebt, die „falsche“ löst tiefes Unbehagen aus! 

Der vierte Ansatzpunkt: Transkommunikation

Es gibt einige Bücher zu diesem Thema, obwohl die meisten Menschen davon noch nichts gehört haben: dass man mit Verstorbenen auf technischem Wege in Kontakt treten kann. Einige passionierte Forscher – meist keine Wissenschaftler, sondern Hinterbliebene haben sich dieser Richtung verschrieben, aber kaum wissenschaftliche Akzeptanz erzielt. Allgemein wird wenig Information über das Jenseits durchgegeben, meist beschränkt sich die Kommunikation auf Lebenszeichen, Trostbotschaften und Warnungen zum Umgang mit der Erde. Einer der seriösesten Forscher in dieser Richtung war der 2015 verstorbene Physiker Dr. Ernst Senkowski, mit dem ich 2013 ein Interview führte (Formula AS Nr. 1061, „Telefoane spre Dincolo“). Trotzdem liefert Transkommunikation einen wichtigen Hinweis auf den Fortbestand eines körperlosen Bewusstseins. Die Herbeigerufenen sind in der Lage, sich vor Hinterbliebenen überzeugend zu identifizieren und damit Trost zu spenden. 

Noch interessanter aber erscheinen mir als Physikerin die Hindernisse bei der Transkommunikation: Die Botschaften werden im Zeitraffertempo durchgegeben, müssen oft langsamer abgespielt werden, um verständlich zu sein. Selten werden längere Sätze gesprochen. Ganz so, als gäbe es ein  Problem bei der Synchronisierung, als müssten logisch aneinandergereihte Buchstabenfolgen kurz gehalten werden, weil irgendetwas längere Folgen zerhackt. Dies deutet auf einen Entropieverlust hin. Außerdem werden gelegentlich Informationen aus der nahen Zukunft geliefert. Liegt der Welt des körperlosen Bewusstseins eine andere Zeitstruktur zugrunde? Zeitlosigkeit kann es nicht sein, sonst gäbe es gar keine Kommunikation. Interessant ist auch die Beobachtung von Senkowski, dass die mediale Sensibilität des Experimentarors für den Erfolg bisweilen eine größere Rolle spielt als die Technik.

Der fünfte Ansatzpunkt: spirituelle Medien

Es mag seltsam anmuten, auf der Suche nach einem wissenschaftlichen Beweis für die Seele ausgerechnet „spiritistische Sitzungen“ heranzuziehen. Vor allem deswegen, weil Botschaften aus dem Jenseits häufig symbolisch verschlüsselt durchgegeben werden und allenfalls für Hinterbliebene überzeugend sind. Der Mediziner Dr. Oliver Lazar hat aufgrund einer beeindruckenden persönlichen Erfahrung (hier der Hintergrund: www.youtube.com/watch?v=41uN9zv4etQ) trotzdem genau diese Variante gewagt: die Erforschung der Authenzität von medial übermittelten Jenseitsbotschaften, aber nach streng wissenschaftlichen Kriterien. In seiner EREAMS-Studie wurden in der ersten Erhebungswelle 243 medial vermittelte Jenseitskontakte untersucht, die von zwei renommierten, europaweit bekannten Medien vorgenommen wurden. Die Hinterbliebenen mussten anschließlich ausführliche  Fragebögen ausfüllen. Die Resultate der ersten Erhebungswelle hat Lazar in seinem Buch „Jenseits von Materie“ veröffentlicht. Seit April 2021 läuft eine zweite Erhebungswelle. 

Auf seiner Webseite motiviert der Forscher: „Viele Skeptiker und materialistisch geprägte Wissenschaftler werfen den Studien aus dem Bereich der Spiritualität immer wieder vor, dass sie nicht objektiv verifizierbar seien und sich somit einer anerkannten wissenschaftlichen Methodik entziehen würden. Subjektive Wahrnehmungen und Erfahrungsberichte von Betroffenen werden wissenschaftlich nicht akzeptiert. Solche Studien seien in einer Wissenschaft, die Objektivität, Messbarkeit und Wiederholbarkeit in Raum und Zeit fordert, nicht legitim. Mit unserer EREAMS-Studie verlassen wir jedoch den Bereich der Subjektivität. Wir erreichen mit unserer Methodik ein völlig neues Qualitätslevel in der Erforschung von Jenseitskontakten. Wir untersuchen hochspezifische Beweise, die eindeutig messbar, also verifizierbar sind.“  

Als Kriterien für die Glaubhaftigkeit eines Jenseitskontakts gelten zum Beispiel spezifische Botschaften, die nicht von den Medien erraten werden konnten. Etwa, welche Gegenstände mit in den Sarg gelegt wurden. Sprachfehler wurden nachgeahmt, familiäre Geheimnisse, die nur der Verstorbene wissen konnte oder was die letzten Worte am Sterbebett waren. „Die höchst signifikanten Ergebnisse dieser empirischen Studie bringen nicht nur das materialistische Weltbild ins Wanken“, folgert Dr. Oliver Lazar. „Sie bestätigen darüber hinaus sehr eindrucksvoll die Evidenz für ein Weiterleben unseres Bewusstseins auch nach dem physischen Tod.“

Eine Wand aus Tabus

Wenn das Bewusstsein den physischen Tod überlebt, also unabhängig von Materie weiter existiert, aber diese beeinflussen kann (sprich: kommunizieren), dann ist dies ein Beweis für die Existenz der eingangs erwähnten Brücke zwischen den Welten. Was aber hält die Wissenschaft so hartnäckig zurück, diese ernsthaft zu erforschen?

Das erste Tabu bei dieser Frage ist – Religion. Oder besser gesagt, ihre Hüter. Dabei stellen uns ausgerechnet sie seelische Unsterblichkeit in Aussicht! Aber nicht  nur, dass wissenschaftlich betriebene spirituelle Forschung der einen Religion „mehr“ recht geben könnte als der anderen – es bestünde auch Gefahr, dass althergebrachte Grundlagen durch „Beweise“ umgeworfen und den Kirchen die Basis für ihre Existenz entzogen werden könnte.  

Die Seele und das Jenseits wissenschaftlich zu beweisen – wäre das nicht auch der erste Schritt dahin, Gott erklären zu wollen? Davor sträubt man sich, verständlich, wohl aus der Angst heraus, dass Gott auf einen Formelmechanismus reduziert werden könnte. Wäre ein solcher Gott nicht sogar schlimmer als gar keiner? Gewiss. Aber Gott wäre nicht Gott, wenn er sich so leicht austricksen ließe. Provoziert er uns nicht geradezu, ihm ein Stück weit entgegen zu kommen? Und wäre es nicht wunderbar, in einer Realität zu leben, in der ein liebender Gott gegebene Tatsache ist – und unser Bewusstsein ein schöpfender göttlicher Funke? Selbst wenn wir dies beweisen könnten, wird genug Mysterium übrig bleiben...

Das zweite Tabu ist – die allgemeine Orientierungslosigkeit. Weil es bis heute nicht den Funken einer Erklärung für parapsychologische Phänomene gibt, hüten sich „seriöse“ Wissenschaftler wie der Teufel vor dem Weihwasser vor solchen Themen. Wer es trotzdem wagt, wird abgestempelt, in die Eso-Ecke gestellt, kann seine wissenschaftliche Karriere einpacken. Das zweite Tabu errichtet also ausgerechnet die Forschung selbst. Hinzu kommt, dass spirituelle Forschung nicht militärisch anwendbar oder sonst zu Geld zu machen wäre. Wer würde diese Art von Wissenschaft finanzieren? 

Das dritte Tabu errichten – die Hüter des materiellen Weltbilds. Denn sie müssten anerkennen, dass ihre Physik unvollständig ist, und dies in einer Zeit, wo man sich der Existenz einer großen vereinenden Theorie ziemlich sicher ist und nahe fühlt! Jedes von der Theorie vorhergesagte Teilchen wird gesucht und irgendwann gefunden... in unglaublich teuren, kilometerlangen Teilchenbeschleunigern werden Materiebausteine aufeinandergeschossen, gehen in Explosionen auf, die Sekundenbruchteile nach dem Urknall simulieren.  Man ist dem Geheimnis der Schöpfung so nah – und doch so fern. Denn Bewusstsein wird man darin nicht entdecken.

Kann Wissenschaft Sinnsuche sein?

Immerhin liefert uns gerade die Physik Erklärungsraum für einen freien Willen, und zwar ausgerechnet durch die paradoxe Quantenphysik. Denn im Zeitalter der Logik und Mechanik schien das Universum ein berechenbares Uhrwerk: Kennt man alle Gesetze, lässt sich die Zukunft zuverlässig vorherberechnen, wie weit, ist nur eine Frage der Computerstärke. Doch hätte der Mensch dann keinerlei Einfluss auf sein Schicksal – und Spiritualität schlichtweg keinen Sinn. Gott hätte sich nach dem Aufziehen des Uhrwerks zurückgezogen, würde nur noch unbeteiligt zuschauen oder vielleicht hier und da mal ein Wunder wirken und dabei seine eigenen, von Anbeginn an in das Programm eingearbeiteten Regeln brechen: die Naturgesetze. Es gäbe keine Moral, keine Gnade, vor allem aber keine Erlösung. Der Mensch hätte ja keinen Einfluss.

Erst die Entdeckung der Quantenphysik verdeutlichte, dass diesem Uhrwerk von allen Seiten kontinuierlich winzige Fußtritte versetzt werden, die es von der vorausberechenbaren Bahn abweichen lässt. Sie kommen zufällig wie in einem Würfelspiel, einzeln so unvorhersehbar wie der nächste Wurf, nur im Ensemble folgen sie gewissen Regeln. Ist hier der Hebel für den Einfluss des Geistes verborgen?

Durch diese Unberechenbarkeit erhält der Mensch auf einmal Einfluss auf sein Schicksal. Er kann etwas ändern. An sich arbeiten. Auf Gnade hoffen. Moral und Sinn finden.

Was wäre zu gewinnen?

Erstmal würde eine großeHerausforderung auf uns warten: Ein Weltbild zu ersinnen, das Bewusstsein (Geist) in die Wissenschaft  mit einbezieht. Dieses müsste zwingend nicht nur einen Mechanismus  für die Wechselwirkung zwischen Geist und Materie beinhalten – eine Art „spirituelles E ist mc2“, sondern auch einen Rahmen, in dem Materie als Sonderform einer nichtmateriellen Realität beschrieben werden kann. Die Säulen dieses Rahmens wären Raum, Zeit und Bewusstsein – die ja auch empirisch zusammenhängen: Raum- und Zeitempfinden ändert sich mit der Bewusstseinslage. Im Zustand des „erweiterten“ Bewusstseins (Meditation, spirituelle Erleuchtung) wirken Raum und Zeit völlig anders als im hochfokussierten Moment einer Gefahr, beim Fliegen eines Düsenjets oder beim Ausführen von Mikrochirurgie. Im Zustand des erweiterten Bewusstseins aber geschehen auch die derzeit unerklärlichen Einflüsse auf die Materie. Tibetische Mönche können ihre unwillkürlichen Körperfunktionen kontrollieren. Fernheiler, Hellseher und andere medial begabte Menschen profitieren von diesem Zustand.

Daraus würden sich interessante Fragen ergeben: Welcher Bewusstseinszustand wechselwirkt am stärksten mit Materie? Können wir das steuern lernen? Was bedeuten Gedanken als „Richtungspfeile“ des Bewusstseins und welche Rolle spielen Gefühle als „Gewichte“ solcher „Richtungspfeile“? Was passiert in der materiellen Welt, wenn bestimmte Gedanken mit starken Gefühlen beladen sind? Was passiert zwischen Menschen, wenn sie lieben oder hassen? 

Weitreichende philosophische Implikationen wären zu erwarten. Unsere Moral würde sich verändern. Wie würden wir mit den Ressourcen der Erde umgehen, wie mit Krankheit und Tod, wenn uns ewiges Leben gewiss wäre? Welchen Sinn würden wir im irdischen Leben sehen? Würden Macht und Besitz noch eine Rolle spielen, wenn der Geist Materie endgültig entthront hat? 

Ich persönlich empfinde die Unsterblichkeit der Seele als großen Trost. Der Tod ist wie eine Reise, die auf uns wartet. Ein Abenteuer, demwir mit beseelter Wissenschaft vielleicht ein kleines Stück Mysterium entreißen könnten. Und uns selbst daran weiter entwickeln. 


Warum ist Materie so wenig „materiell“?:
„Wenn Sie den Körper mit den Augen eines Physikers anschauen, dann sehen Sie nichts anderes als eine riesige Leere, in der es ein paar verstreute Fleckchen und Pünktchen gibt und dazu einige zufällige elektrische Entladungen. Denn so ist eben der menschliche Körper: 99,999999 Prozent davon bestehen vor allem aus leerem Raum, wie auch das übrige Universum. Und dieses 0,000001 Prozent, das uns als Materie erscheint, besteht ebenfalls aus leerem Raum! Also ist ALLES leerer Raum. Die Frage ist nur, was ist die wahre Natur dieses leeren Raumes? Ist es ein Leersein von Nichts oder könnte es etwa eine Fülle nicht-materieller Intelligenz sein? Unser innerer Raum, der mit erstaunlicher Kreativität alles mögliche hervorbringt: Richtig und Falsch, Gut und Böse, Wonne und Schmerz, alles was wir als gegeben hinnehmen und was das Leben lebenswert macht - was ist dieser innere Raum eigentlich?“  (q-sprung.org) 


Beeinflusst kollektive Aufmerksamkeit Materie? 
Dieser Frage ging der kalifornische Forscher Dean Radin mithilfe von Zufallszahlengeneratoren (RNGs) nach, die auf Basis eines radioaktiven Zerfalls Zufallszahlen 0 oder 1 erzeugen, im Mittel jeweils zu 50% (1:1). Radin konnte jedoch nachweisen, dass eine signifikante Abweichung davon auftritt (mehr Einsen oder mehr Nullen), wenn weltweit Millionen Menschen höchste Aufmerksamkeit und starke emotionelle Beteiligung zeigen. Er wählte für sein Experiment die Urteilssprechung im Fall O. J. Simpson (1995), dem Mordfall mit der höchsten öffentlichen Aufmerksamkeit in den USA. Zu erwarten war, dass weltweit Hunderte Millionen Menschen den Moment der Urteilssprechung im Fernsehen verfolgen würden. Fünf Zufallszahlengeneratoren wurden vorher in vier Labors in den USA und in Amsterdam aufgestellt. Die Auswertung zeigte, das im Moment der Urteilssprechung alle fünf RNGs signifikante Spitzen aufzeichneten - mit einer Wahrscheinlichkeit von 1:1000. Das Experiment setzte die Basis für das Global Counsciousness Project, bei dem seither rund um den Globus 24 Stunden am Tag RNGs laufen und alle fünf Minuten an einen Server in Princeton schicken. Signifikante Spitzen traten z.B. auch beim Terroranschlag des 11. September oder beim Tod von Prinzessin Diana auf.
(„Bleep“, Arntz, Chasse, Vicente)


Können wir Materie gezielt beeinflussen lernen?
„Das Größenverhältnis zwischen Stirnlappen und übrigem Gehirn unterscheidet uns von allen anderen Spezies. Der Stirnlappenbereich ist ein Gehirnbereich, der zuständig ist für feste Absicht....“
Dr. Joe Dispenza (Biochemiker)

„Damit Absicht etwas bewirkt, muss sie fokussiert sein. Doch die Welt, in der wir leben, fesselt ständig unsere Aufmerksamkeit. Milliarden von Dollar werden dafür ausgegeben, um Sie dazu zu bringen, Ihre Aufmerksamkeit in das zu investieren, was andere wollen.“
Dr. Micael Ledwith  (Philosoph und Theologe)

„Die subatomare Welt reagiert auf unsere Beobachtungen, doch der Durchschnittsmensch schweift mit seiner Aufmerksamkeit alle sechs bis zehn Sekunden ab. 
Dr. Joe Dispenza 

„Die Unterhaltungsindustrie schafft zweierlei: Sie manipuliert Wünsche und Entscheidungen und raubt den Menschen ihre Kraft. Mithilfe der Unterhaltung weckt sie Begehrlichkeiten und die Leere, die Menschen Konsumartikel kaufen lässt.“
William Arntz (Filmproduzent)

„Deshalb lehren einige alte Geheimlehren die Menschen, sich auf eine Flamme zu konzentrieren. Man lernt, die Aufmerksamkeit in einen sehr schmalen Kanal zu lenken, sodass sich die Energiedichte erhöht.“
Dr. William A. Tiller (Bewusstseinsforscher)


Beruht der Erfolg von „Geistheilung“ auf Einbildung – oder wirkt er auch auf Zellniveau? 
Dieser Frage ging Forscher Ryan Taft in seinem Experiment zur Wirkung der japanischen Johrei-Heiltechnik auf Zellkulturen nach (hier stark vereinfacht, vollständige Beschreibung siehe: https://citeseerx.ist.psu.edu/viewdoc/download?doi=10.1.1.567.4798&rep=rep1&type=pdf). Verwendet wurden 16 Kulturen von Hirnzellen namens Astrozyten. Vier Johrei-Praktiker gaben sich drei Tage in Folge viermal in Gegenwart mehrerer Zellkulturen gegenseitig einstündige Johrei-Behandlungen. Mehrere RNGs zeichneten auf. Kontrollkulturen erhielten keine „Behandlung“. Ergebnis: Nur die bei der Behandlung anwesenden Zellkulturen zeigten signifikantes Wachstum. Die RNGs zeichnete nur innerhalb der Therapiedauer signifikante Abweichungen vom Zufall auf. 
(„Entangled Minds“, Dean Radin)


Brauchen wir eine neue Physik?
„In unserem bestehenden Paradigma ist kein Platz für Bewusstsein, Absicht, Emotion, Geist oder Religion. Und weil unsere Arbeit zeigt, dass sich Bewusstsein ganz massiv auf die materielle Realität auswirken kann, bedeutet das, dass es letztlich einen Paradigmenwechsel geben muss; einen Wechsel, der das Bewusstsein mit einschließen kann; die Struktur des Universums muss die eigenen Grenzen überschreiten, damit das Bewusstsein Einzug halten kann.“
William A. Tiller, emeritierter Professor der Stanford Universität und Pionier in der Erforschung der Psychoenergetik, Autor mehrerer Bücher und derzeit Leiter der „William A. Tiller Foundation for New Science“.