Jagt der Liebe nach!

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Unser Existenzgrund auf Erden ist die Liebe. Weil unsere Eltern den Ehebund aus Liebe schlossen, wurden wir als Frucht ihrer Liebe geboren. Welch hohen Wert hat doch die Liebe, die in aller Welt so fröhlich besungen wird! Sie ist keine Ware, die man kaufen kann. Man kann sie nur als Geschenk empfangen. Die Liebe zum eigenen Ich macht uns weder glücklich, noch zufrieden. Nur wenn Menschen sich gegenseitig mit Liebe beschenken, offenbart sie ihre Fähigkeit zum Beglücken. Gott hat allen Menschen diese Fähigkeit zum Beglücken ins Herz gelegt, sei er reich oder arm, Gelehrter oder Analphabet. Nur schenkende Liebe macht glücklich und ist dauerhaft. Das bezeugt der Apostel Paulus im Korintherbrief: „Prophetische Rede hat ein Ende, Zungenrede verstummt, Erkenntnis vergeht. Die Liebe aber hört niemals auf!“ Schon im Hohen Lied des Alten Testaments wird die Liebe hochgepriesen: „Stark wie der Tod ist die Liebe. Ihre Gluten sind Feuergluten, gewaltige Flammen! Auch mächtige Wasser können die Liebe nicht löschen; auch Ströme schwemmen sie nicht weg. Böte einer für die Liebe den ganzen Reichtum seines Hauses, nur verachten würde man ihn!“ Deshalb verfassten unsere Ureltern den Lebensspruch: „Lieben und geliebt zu werden ist das höchste Glück auf Erden!“ Er hat Geltung für alle Zeiten. Können ein fettes Bankkonto, ein teures Mercedesauto und eine Prunkvilla unseren persönlichen Wert bestätigen? Das können sie nicht. Das können nur Menschen, indem sie ihre Liebe schenken. Die Liebe ist der beste Wertmesser.

Es gibt viele sozial-humane Probleme, die gelöst werden müssen, damit wir in Frieden leben können. Die Kommunisten wollten diese Probleme mit Klassenkampf, also mit Hass und Gewalt lösen. Deshalb errichteten sie Diktaturen und herrschten mit Terror. So etwas geht nur einige Zeit. Ihr Gewaltsystem brach zusammen. Die sozialen Probleme sind aber geblieben. Sie können nicht mit Gewalt, sondern nur mit Liebe gelöst werden. Woher die Liebe nehmen? Wir können sie nicht selbst erzeugen. Wir bringen aus uns massenhaft Egoismus, Habsucht, Genussgier und andere negativen Eigenschaften hervor, nur die Not wendende Liebe nicht. Wir erhalten sie nur als Geschenk Gottes. Wahr schreibt der Apostel Johannes: „Gott ist die Liebe!“ Also muss sie von Ihm uns zuströmen. Die Verbindung schafft der Glaube. Das wussten schon unsere Voreltern und prägten das Bekenntniswort: „Wo Glaube, da Liebe, wo Liebe, da Friede!“ Nur wenn wir uns durch den Glauben mit Gott verbinden, schenkt er uns dieses kostbare Gut. Nur mit dem Gut der Liebe können wir die sozialen Probleme zufriedenstellend lösen.

Die vielen und großen Wüsten der Erde sind nur zum kleinsten Teil bewohnbar, nämlich durch die Oasen. Nur sie besitzen die lebensnotwendigen Wasserquellen und geben den Menschen Nahrung. Es gibt aber nicht nur materielle Wüsten auf Erden, sondern auch geistige. Diese werden von Atheismus, Egoismus, Habsucht, Ausbeutung und Raublust geschaffen. Auf unserem Globus gibt es viele solche geistigen Wüsten. Darum sieht unsere Welt heute teilweise „wüst“ aus. Nur mit Glauben, durch den uns der Kraftstrom der Liebe zufließt, können wir solche Wüsten in lebensfähige Oasen umformen. Je mehr wir solche geistige Oasen schaffen, desto besser wird unser Leben. Missachten wir aber diese zwei Mittel, werden wir zu Wüstenvermeh-rern. Das hat sogar der christusfeindliche Denker Nietzsche erkannt und warnt: „Die Wüste wächst, weh dem, der Wüsten birgt!“

Würde es uns gelingen, in dieser Welt viele Oasen des Glaubens und der Liebe zu schaffen, so könnte daraus der so heiß begehrte „Garten Eden“ entstehen. Das wird wohl eine Utopie bleiben. Wir haben in unser Herz ein zu enges Glaubensrohr eingebaut, sodass zu wenig Kraftstoff der Liebe durchfließen kann.
Gesellen wir uns nicht den Wüstenvermehrern zu, sondern den Oasenpflegern. Das gelingt aber nur, wenn Glaube und Liebe in uns eine zweite Heimstätte haben. Nehmen wir uns deshalb die zwei Aufrufe des Apostels Paulus zu Herzen: „Steht fest im Glauben!“ und: „Jagt der Liebe nach!“