Jugend debattiert, juriert, bildet fort  und moderiert 

Nachdem Ende April in der bulgarischen Donaustadt Russe der Landesvorentscheid des vom deutschen Bundesministerium geförderten Wettbewerbs „Jugend debattiert“ für Rumänien und Bulgarien stattgefunden hat, bereiten sich die acht Finalisten nun auf das Landesfinale vor, das am 29. und 30. Mai in Kronstadt/Brașov organisiert wird. Unabhängig von geknüpften Freundschaften hofft dennoch jeder teilnehmende Schüler, im September auch beim Internationalen Finale in Berlin dabei sein zu dürfen.

Insgesamt 32 Schüler und Schülerinnen, die in Bulgarien und Rumänien in deutschsprachigen Schulen lernen, trafen sich im April drei Tage lang in Russe an der Donau in der DSD-Schule Friedrich Schiller für die jeweilige Landesqualifikation, um die besten acht Debattanten zu ermitteln, die im Mai dann das Landesfinale bestreiten werden. Zweck der gemeinsamen Veranstaltung war auch das gegenseitige Kennenlernen der Schüler, was von den Organisatorinnen und Landeskoordinatorinnen Lisa Festring und Zhanina Peteva unter dem Motto „Jugend trifft sich“ umgesetzt wurde.

Schon seit drei Jahren kooperieren Rumänien und Bulgarien auf allen Ebenen des Wettbewerbs miteinander: Fortbildungen für Lehrkräfte und Schüler, gemeinsame Durchführung der Online- und Präsenzveranstaltungen sowie eine gemeinsame inhaltliche und organisatorische Planung. 

„Wir hatten uns gemeinsame Entwicklungsziele gesetzt. Wir wollten, dass sich die Methode von ‚Jugend debattiert‘ voll in den Deutschunterricht integriert und wir sind hier auf einem sehr guten Weg“, erklärte Fachberater Bernd Buchholz aus Sofia. Er wies zudem stolz darauf hin, dass sich die Anzahl der teilnehmenden  Schulen und Schüler in den letzten Jahren in beiden Ländern enorm erhöht hat. 

„Aus der Perspektive der Schüler und Schülerinnen ist es wichtig, dass sie innerhalb des Wettbewerbs immer mehr Verantwortung übernehmen“, meinen die beiden Landeskoordinatorinnen, die ihre Alumni-Arbeit sehr ernst nehmen. Es gibt Informationsveranstaltungen für die Teilnehmer in der ersten Phase der Vorbereitung, später noch eine Fortbildungsveranstaltung für die Schulsieger und noch mehr: „Wir sind dem Wettbewerb sehr verbunden, weil es uns Spaß macht, in diesem Team zu arbeiten. Wir schätzen es sehr, dass wir gleichberechtigt mitarbeiten können“, meinen die beiden. 

Aleksandar Stefanov, Landessieger Bulgariens im vergangenen Jahr, freut sich auch immer auf die Treffen mit den anderen Alumni: „Wir sind schon eine tolle Truppe. Wir arbeiten konzentriert und haben aber auch immer Zeit, uns über andere Dinge auszutauschen“. Karin Constantin, Alumna aus Kronstadt/Bra{ov ist bereits zum zweiten Mal als Jurorin mit dabei. Für David Pop, Alumnus aus Großwardein/Oradea ist dies eine große Hilfe: „Wir übernehmen eine große Verantwortung, wenn wir in der Jury über die Gewinner entscheiden und da ist es gut, wenn auch erfahrene Mitschüler mit dabei sind“. Denn es gilt die Regel, dass in der Jury immer nur ein einziger „Erwachsener“ vertreten ist – die anderen Juroren sind ausgebildete Alumni aus beiden Ländern. 

Norbert Beckmann-Dierkes, Direktor der Konrad-Adenauer-Stiftung in Bulgarien, sprach mit teilnehmenden Schülern über politische Partizipation und die anstehenden Europawahlen. Er war begeistert von den jungen Menschen und lud die Alumni aus Bulgarien und Rumänien zu einem internationalen Kongress zum Thema Konnektivität ein, der Ende Mai in Burgas stattfinden wird. 

Auch das bulgarische Fernsehen war vor Ort und interviewte die teilnehmenden Schüler und Lehrkräfte zum Thema „Jugend debattiert“ und zur Bedeutung des Wettbewerbs für den Spracherwerb und die Demokatieerziehung. 

Nach zwei langen Tagen voller Debatten, Stadtrundgänge, langen Vorbereitungen, aber auch Spaß und vielen neuen Eindrücken, fasste Teilnehmer Vlad Iordache aus Bukarest die Veranstaltung so zusammen: „Es ist großartig, dass wir auch mit den bulgarischen Schülern zusammen sein können. Wir lernen so viel voneinander und werden sicherlich noch weiterhin in Kontakt bleiben.“

Die unter der Schirmherrschaft des Wettbewerbs „Jugenddebattiert“ und unter dem Motto „Jugend trifft sich“ aufgebaute Kooperation zwischen den beiden Donauländern soll sicherlich auch nach den beiden intensiven und erfolgreichen Tagen fortgesetzt und ausgebaut werden. 

Erst einmal bereiten sich aber die acht rumänischen Finalisten auf das Landeshalbfinale vor, das am 29. Mai in Kronstadt stattfinden wird, bzw. auf das Finale, das am 30. Mai organisiert wird. Die vier Gewinner werden dann im September nach Berlin eingeladen, um beim internationalen Finale des Wettbewerbs „Jugend debattiert“ teilzunehmen - und hoffentlich wieder einen der Podiumspreise für Rumänien zu erlangen. Wir drücken die Daumen!