Landesbank für Lebensmittel hilft Flüchtlingen und Bedürftigen

Nahrung und Produkte werden derzeit in den Einkaufsmärkten eingesammelt

Die Regionalbank für Lebensmittel übernimmt von Händler, Produzenten und Firmen Produkte, die als Überschüsse betrachtet werden, die nicht verloren gehen oder verschwendet werden sollen, sondern von Menschen in Not und ohne Kaufkraft konsumiert werden können. Nutznießer sind sozialaktive NGOs und Menschengruppen.
Fotos: Regionalbank für Lebensmittel Temeswar

In folgenden Ortschaften ist diese Kampagne in den Lidl-Unternehmen aktiv:
Neustadt/Baia Mare, Mittelstadt/Baia Sprie, Borscha/Borșa, Botoșani, Kronstadt/Brașov, Bistritz/Bistrița, Brăila, Kimpolung/Câmpulung Moldovenesc, Klausenburg/Cluj-Napoca, Konstanza/Constanța, Foltischeni/Fălticeni, Galatz/Galați, Gura Humorului, Huși, Jassy/Iași, Lunca Cetățuii, Margarethen/Marghita, Negrești-Oaș, Großwardein/Oradea, Otopeni, Radautz/Rădăuți, Großsalontha/ Salonta, Sathmar/Satu Mare, Marmaroschsiget/Sighetu Marmației, Siret, Suceava, Temeswar/Timișoara, Tulcea, Vaslui, Voluntari, Zillenmarkt/Zalău und in der Hauptstadt Bukarest.

Zusammen für die Flüchtlingswelle: Egal ob in jeweiligen Unterkünften oder auf ihrer Reise ins Ausland bekommen Flüchtlinge aus der Ukraine u.a. Nahrung, die über die landesweiten Banken für Lebensmittel vermittelt werden. Produkte werden ebenfalls in das Nachbarland transportiert.

Das Landesnetzwerk der „Banken für Lebensmittel“ setzt in Zusammenarbeit mit dem deutschen Discountunternehmen Lidl die Lebensmittelsammlung zur Unterstützung von Flüchtlingen in  Lidl-Filialen in Rumänien fort. Seit dem 8. März ist die Lebensmittelsammlung in 84 Läden in 32 Ortschaften rumänienweit aktiv. Die Initiative wurde Anfang März vom Verband der rumänischen Banken für Lebensmittel ins Leben gerufen.

Die Sammlungskampagne für nicht verderbliche Lebensmittel und Hygieneprodukte zur Unterstützung von Flüchtlingen wird nun auf 31 weitere Lidl-Märkte ausgeweitet. Die während der Kampagne gesammelten Produkte werden weiterhin von den Banken für Lebensmittel direkt an Organisationen, die Flüchtlinge als Begünstigte haben, verteilt. Dabei geht es um Geflüchtete aus dem Nachbarland Ukraine, aber auch um Bürger anderer Länder, die in Rumänien Zuflucht suchen.

In den besonders zu diesem Anlass angebrachten Kasten kann man am Ausgang des jeweiligen Ladens verschiedene Produkte hinterlassen, darunter: Wasser, Säfte, Kompottgläser und Konserven, Babynahrung, Nüsse, Trockenfrüchte, verpacktes Gebäck (Kekse, Croissants, Waffeln usw.), Snacks (Sticks, Chips usw.), Konfitüre und Marmelade, verpackte Süßigkeiten, Hygieneartikel für Erwachsene und Babys (Desinfektionsmittel, Seife, Binden und Tampons, Windeln, Feuchttücher, Zahnpasta u.a.).

Alle Produktkategorien, die gespendet werden können, sind in den Lidl-Filialen, in denen die Sammlung organisiert wird, am Regal gekennzeichnet.
Die Nationalbank für Lebensmittel arbeitet anschließend in enger Zusammenarbeit mit der Bank für Lebensmittel in der Ukraine und schickt diese Produkte in das Nachbarland.

Auch andere Lebensmittelketten haben sich dieser Initiative angeschlossen: Ähnliche Kästen für Warenspende sind ab dieser Woche auch in Kaufland- und Auchan-Filialen angebracht worden.

Bank gegen Hunger und Verschwendung von Lebensmitteln

Die Bank für Lebensmittel ist eine NGO, die gespendete Lebensmittel von Produzenten, Händlern und Herstellern sammelt und sie weiter an Partnerorganisationen und Vereinen verteilt. Es handelt sich um Lebensmittel und Non-Food-Produkte, die als Überschüsse betrachtet werden, in die materielle Ressourcen und Arbeit investiert wurden, die nicht verloren gehen oder verschwendet werden sollen, sondern von Menschen in Schwierigkeiten und ohne Kaufkraft konsumiert werden können. Diese Überschusskategorie umfasst etwa Produkte, die Verpackungs-, Etikettierungs- und Wiegefehler aufweisen, die nur zu einer bestimmten Jahreszeit konsumiert werden, Überbleibsel einer Änderung der Marketingstrategie sind, bald ihr Ablaufdatum erreichen sowie allerlei Produkte, die die Besitzer aus verschiedenen Gründen nicht mehr benötigen, aber noch zum Ge- bzw. Verbrauch geeignet sind.

Landesweit gibt es neun Regionalbanken für Lebensmittel: in Bukarest, Craiova, Kronstadt, Klausenburg, Konstanza, Galatz, Großwardein, Roman und Temeswar. Mehr Informationen dazu sind auf der Webseite unter der Adresse  bancapentrualimente.ro abrufbar.

Seit 16 Monaten auch in Temeswar und Region

„Ioana wartet jede Woche vor ihrem Haustor auf uns und rennt oft barfuß auf uns zu, nur um sicher zu sein, dass wir nicht bei ihr vorbeifahren und sie vergessen. Seit fast zwei Jahren kommen unsere Freiwilligen jede Woche zu Ioana und ihren sechs Brüdern, die nur von einer Großmutter aufgezogen werden. Diese verlässt sich bereits auf uns und freut sich, dass ihre Enkelkinder eine Unterstützung bekommen. Genauso wie Ioana erhalten weitere 18.000 Kinder und ältere Menschen wöchentlich unsere Hilfe“, erzählt Hanna Csaszar, die Vorsitzende der Regionalbank für Lebensmittel Temeswar.

Die Regionalbank für die Westregion wurde in der zweiten Hälfte des Jahres 2020 gegründet. Die Nichtregierungsorganisation stellt sich in den Dienst anderer Wohltätigkeitsorganisationen, die gegen Armut und Hunger kämpfen. „Die Mission der Organisation ist es, Gemeinschaften zusammenzubringen, um Armut und Lebensmittelverschwendung zu reduzieren“, sagt Hanna Csaszar. Grundsätzlich sammelt, transportiert und lagert die Bank überschüssige Produkte von Unternehmen, Wirtschaftsvertretern und Lebensmittelproduzenten und verteilt sie dann kostenlos an die begünstigten NGOs in der Region in den Landeskreisen Temesch, Arad, Karasch/Cara{-Severin und Hunedoara.

Nutznießer dieser Partner-NGOs sind Menschen, die von sozialer Ausgrenzung und Armut betroffen sind: verlassene Kinder, Personen mit Behinderungen, Arbeitslose, Einelternfamilien oder kinderreiche Familien, alleinstehende oder sehr einkommensschwache ältere Menschen. „All diese Menschen werden auch weiterhin versorgt, auch wenn wir derzeit auch für die Geflüchteten Produkte einsammeln.

In Hinsicht auf die dramatische Lage der Flüchtlinge aus dem Nachbarland Ukraine, und nicht nur, versorgen wir etwa zehn Partnervereine aus der Region mit Lebensmitteln, darunter in Temeswar, Neupetsch/Peciu Nou, Perjamosch/Periam und Lippa/Lipova. Nicht alle unsere Partner beherbergen Flüchtlinge, manche setzen sich für die Versorgung dieser Menschen auch auf der Straße, Bahnhöfen oder an Grenzübergängen ein“, erzählt die Vorsitzende der Regionalbank für Lebensmittel Temeswar.

„Nahrung ist ein Geschenk. Helft uns weiterhelfen!“

Von diesem Motto ausgehend werden Unternehmen eingeladen mitzumachen. Wer kann diese Ini-tiative wie unterstützen? Private Unternehmen durch finanzielle Spenden sowie mit Sachspenden und Dienstleistungen, die für das ordnungsgemäße Funktionieren der Bank erforderlich sind, darunter auch Transportfahrzeuge, Lieferwagen, Kühlschränke, Vitrinen, Kühlschränke, Verpackungen, Verbrauchsmaterialien, Büroausstattung, Büromöbel, Treibstoff.
Wer das Projekt unterstützt kann konkret sozial, wirtschaftlich, ethisch/moralisch und ökologisch mitwirken, denn diese Güter können denjenigen zur Verfügung gestellt werden, die keine Kaufkraft haben; die Spende überschüssiger Produkte reduziert erheblich die Kosten, die für das Unternehmen für Lagerung, Handhabung, Vernichtung und Entsorgung anfallen; und die Menge der zerstörten oder in der Umwelt verteilten Materialien wird reduziert. Auch einzelne Menschen können durch soziales Engagement und ehrenamtliche Aktivitäten helfen.

In den 16 Monaten seit der Gründung der Regionalbank Temeswar sind rund 60 Organisationen aus der Westregion Partner geworden. Zu den Nutznießern der Lebensmittel zählen Vereine und Institutionen wie beispielsweise die Caritas-Stiftung, der Malteser Hilfsdienst oder die LOGS-Gruppe für Sozialinitiativen. Bis zum 25. Februar wurden über 260 Tonnen Lebensmittel gerettet und weitergespendet.     

„Die Regionalbank für Lebensmittel kommt uns immer zu Hilfe. Durch die erhaltenen Spenden sichern wir das gute Funktionieren der Kinderheime und Sozialkantinen in Temeswar, Nadrag/N²drag und Perjamosch. Außerdem werden die erhaltenen Spenden sowohl an die direkten Begünstigten aller Caritas-Projekte als auch an ihre Familien weitergeleitet. Unsere Zahl der täglich Begünstigten beträgt etwa 450 Personen“, sagt der Caritas-Geschäftsführer Herbert Grün.

„Die von der Lebensmittelbank erhaltenen Spenden werden von uns an Asylsuchende und Flüchtlinge in Temeswar verteilt. Die Unterstützung durch Lebensmittelspenden ist eine Möglichkeit, zu zeigen, dass wir uns um Menschen, die vor Krieg und Verfolgung fliehen, kümmern“, sagt auch Flavius Ilioni-Loga, der Vorsitzende des LOGS-Vereins.

Die Kontaktdaten und weitere Details zu allen Aktionen sind auf der Webseite der Temeswarer Regionalbank unter timisoara.bancapentrualimente.ro abrufbar.