Moderne Notaufnahme in Kronstadt

Auch ein Rettungshelikopter im Kreis

Dr. Raed Arafat zeigt auf einer Landkarte, wo der Hubschrauber in Einsatz treten wird, den der Kreis Kronstadt vom Gesundheitsministerium erhalten hat. Bei der Einweihung der neuen Notaufnahme waren u.a. der Berater in der Kanzlei des Premierministers C²t²lin Hojda, der Präfekt des Kreises Kronstadt C²t²lin V²sîi, Kreisratsvorsitzender Adrian Ve{tea, Abgeordnete Cristina Vecerdi, der Leiter des Luftfahrt-Generalinspektorats Cătălin-Paul Dache, Vizebürgermeister Sebastian Rusu sowie das Managment-Team des Kronstädter Kreiskrankenhauses anwesend.
Foto: die Verfasserin

Seit dem 7. April, dem Weltgesundheitstag, hat Kronstadt/Brașov eine neue Notaufnahme: Auf rund 2000 m2 sind 26 Plätze eingerichtet, wo Patienten in Notfällen unter besten Bedingungen behandelt werden können. Modernste Apparatur, fünfmal größere Räumlichkeiten als bisher, eine an die Bedürfnisse so einer Einheit angepasste Struktur und vereinfachte Protokolle ermöglichen kürzere Wartezeiten für Kranke und bessere Arbeitsverhältnisse für medizinisches Personal.

An der Einweihung der ersten Erste-Hilfe-Station, die seit 1973 in Kronstadt gebaut wurde, haben zahlreiche illustre Gäste teilgenommen - darunter auch Katastrophenschutzchef und Staatssekretär Dr. Raed Arafat.

Nach fünf Jahren fertiggestellt

Über fünf Jahre hat es gedauert, bis das Projekt einer neuen Notaufnahme in der Stadt unter der Zinne fertiggestellt werden konnte. Es ist landesweit das erste Gebäude, das eigens für diesen Zweck errichtet wurde und entspricht höchsten Standards. Seit vergangenem Donnerstag, um 18.30 Uhr, werden Notfälle im neuen Bau aus dem Hof des Kreiskrankenhauses aufgenommen, mit Zugang von der Aurelian-Straße.

In den letzten Jahren wurden Notfälle im Gebäude der Poliklinik des Kreiskrankenhauses auf 400 Quadratmetern behandelt, davor im B-Gebäude der Institution. Der Neubau, dessen Gesamtkosten bei knapp 15 Millionen Lei liegt, wurde aus Geldern der Weltbank finanziert, durch ein vom Gesundheitsministerium durchgeführtes Projekt. Die Bauarbeiten haben 2019 begonnen und sich aufgrund der Corona-Pandemie etwas verspätet. Die hochmoderne Ausstattung mit 83 Geräten neuester Technologie im Wert von rund 7 Millionen Lei konnte der Kreisrat mittels EU-Fonds, im Rahmen des Operationellen Regionalen Programms, ankaufen.

Drei Stufen

Die Rettungsstelle funktioniert in drei Stufen. Die Kranken werden zu Beginn der Versorgung, im „Triage“-Raum, nach dem Schweregrad aufgeteilt, sodass ihre Wartezeit von der Dringlichkeit ihres Problems abhängt. In der roten Zone werden Patienten in kritischem Zustand sofort aufgenommen; hierfür stehen vier Reanimationstische zur Verfügung. 14 Plätze sind in der gelben Zone für schwere Notfälle vorbereitet, die schnellstmöglich versorgt werden müssen.

Die beiden Räumlichkeiten stehen in direkter Verbindung zueinander – für den Fall, dass der Zustand einer Person sich verschlechtert oder stabilisiert. Acht Plätze sind Patienten gewidmet, die sich nicht in akuter Gefahr befinden.

Neuheiten

Der Dienst zur Akutversorgung von Notfällen bringt viele Neuheiten im Vergleich zu der alten Notaufnahme: Neben der fünf Mal größeren Fläche sind die Struktur und die Ausstattung deutlich verbessert worden. Um die Wartezeiten zu verkürzen und qualitative medizinische Dienste zu bieten, gibt es modernisierte Protokolle, sagt Cristina Vecerdi, die jahrelang die Notaufnahme koordiniert hat. Neben einem digitalen Röntgengerät und einem Computertomografen wird in der neuen Radiologie auch ein mobiles Röntgengerät Gebrauch finden. Ein Novum ist auch der Wartesaal für Angehörige, welcher Kommunikation mit dem mediznischen Personal ermöglicht. In der alten Notaufnahme mussten sich Kranke und ihre Angehörigen einen Raum teilen. Neu eingeführt wurde auch ein Saal, in dem die von der Polizei beantragten Alkoholtests durchgeführt werden. Alle Säle im Gebäude sind videoüberwacht. Von Vorteil ist auch der automatische Zugang, der Platz für zwei Fahrzeuge gleichzeitig bietet, seien es Krankenwagen oder PKWs.

Die Zusammenarbeit des Hospitals mit der Medizinischen Fakultät der Transilvania-Universität wird weitergeführt, für die Ausbildung der Studierenden stehen nun zwei Klassenzimmer zur Verfügung.

Modernisierung vor 15 Jahren begonnen

Das Konzept Notaufnahme bzw. UPU (Unitatea de Primire a Urgen]elor) wurde, so Dr. Raed Arafat, in den 1990er Jahren eingeführt. Damals brachten LKWs eine Einheit aus Schottland nach Neumarkt/Târgu Mure{. 2007 konnte das Gesundheitsministerium durch ein Programm der Weltbank landesweit 63 UPUs eröffnen, darunter auch jene in Kronstadt. Zu der Zeit wurde noch improvisiert, prioritär war der Ankauf von Geräten. „Es war selbstverständlich, dass wir den nächsten Schritt angehen: eigens dazu geplante Notaufnahmen zu gründen. Es geht um eine Spezialität, die einen besonderen Entwurf benötigt, um der großen Anzahl von Patienten gerecht zu werden. In einer gewöhnlichen Einheit mit 30 bis 40 Betten gibt es fünf bis sechs Einweisungen täglich. In einem Notfallzentrum sind es über 200 Kranke pro Tag“, erklärte Staatssekretär Arafat. „Wir müssen nun das Personal und die Zusammenarbeit mit den anderen medizinischen Abteilungen entwickeln. Die Prozeduren müssen verbessert werden – da-ran wird gearbeitet“.

Der Manager des Kreiskrankenhauses, C²lin Cobelschi, sprach anlässlich der Einweihung von einem „bedeutenden Schritt in Richtung medizinische Normalität“. Kreisratsvorsitzender Adrian Ve{tea und Prof. Dr. Liliana Rogozea, Prorektorin der Transilvania-Universität, fügten allerdings hinzu, dass die Errichtung eines regionalen, zeitgemäßen Krankenhauses weiterhin als Priorität gilt. Ve{tea sagte, er sei bereit, als Kreisratsvorsitzender dafür einen Kredit aufzunehmen.

Ein Rettungshubschrauber für Kronstadt

Ebenfalls am Weltgesundheitstag wurde Kronstadt ein SMURD-Hubschrauber zugeteilt. Raed Arafat erklärte, dass dieser in gewöhnlichen Einsätzen wie auch bei Unfällen in den Bergen angewendet werden wird, und zwar in Kronstadt, der Region und überall dort, wo er gebraucht wird. Die ersten Rettungsaktionen können ab dem Sommer stattfinden, nachdem das medizinische Personal für solche Einsätze geschult worden ist. Der Helikopter wird in einem Hangar des neuen Kronstädter Flughafens untergebracht. Weitere Flugzeuge und Hubschrauber des Rettungsdienstes, die Patienten in kritischem Zustand transportieren, dürfen am neuen Flughafen landen und starten. Ve{tea zeigte sich, für die Zukunft, am Bau eines Heliports interessiert – mög-licherweise im erwünschten Regionalkrankenhaus.

Entwicklung im Bereich Gesundheitswesen

Als nächster Schritt in der Modernisierung des Gesundheitswesens im Kreis steht die vollständige Digitalisierung des Kreiskrankenhauses an. Das gesamte medizinische Personal soll mit Tablets ausgestattet werden, womit man eine Verkürzung der Wartezeiten bei den Untersuchungen und bei der Notaufnahme beabsichtigt. Auch sollen intelligente Lagersysteme eingeführt werden, die durch ein informatisches System den Lagerbestand und die Ablaufdaten der Medikamente automatisch überprüfen können.


In den letzten Jahren investierte der Kreisrat rund 40 Millionen Euro in die Modernisierung und Ausstattung von Hospitalen im Kreis Kronstadt. Weitere über 27 Millionen Euro stammen aus Geldern von der Europäischen Union oder aus anderen Quellen. Am Kreiskrankenhaus wurden Reparatur- und Modernisierungsarbeiten durchgeführt, sodass das B-Gebäude gänzlich betriebsfähig ist, Reparaturen gab es auch beim A-Gebäude. Die Bauarbeiten bei der Geburtenklinik „Dr. Ioan Aurel Sbârcea“ werden fortgesetzt, das Kinderkrankenhaus wurde mit neuesten Geräten versehen, und nach Investitionen im Tractorul-Pavillon folgt nun die Generalüberholung des Astra-Pavillons.