Neuheiten zum Schulanfang

Seit September ist die Honterusschule das Nationalkolleg „Johannes Honterus“

Stolz hängt ein Band mit der Aufschrift „Colegiul Național Johannes Honterus Brașov“ am B-Gebäude der Schule. Foto: die Verfasserin

Als „Johannes Honterus“-Nationalkolleg hat die größte deutschsprachige Bildungsanstalt aus Kronstadt/Bra{ov ihre 1450 Schüler aus 54 Klassen im neuen Schuljahr willkommen geheißen. Diese Auszeichnung kommt als „Anerkennung der langen Tradition der Schule und des Beitrags, den die Schule zur Entwicklung des Unterrichts und der Kultur in Rumänien geleistet hat“, sagt Schulleiter Radu Chivărean. Unter den zu erfüllenden Bedingungen, um den Ehrentitel zu erhalten, waren, unter vielen anderen, sehr gute Leistungen der Schüler erfordert. Im Vorjahr beispielsweise gab es eine hundertprozentige Bestehensquote für jedes Niveau, die kleinsten Noten bei den Aufnahmeprüfungen waren 8,37 bei der Real-, 6,96 bei der humanistischen Abteilung. Von den 110 Lyzeumsschülern haben nur zwei das Abitur nicht geschafft. Somit hat sich die Schule in der Kreishierarchie den vierten Platz sichern können. Auch die bei der Landesphase der Deutsch-Olympiade erhaltenen Preise (zwei erste, einen zweiten und zwei dritte), aber auch die guten Resultate bei weiteren Olympiaden, tragen zum guten Image der Schule bei. Bei der Entscheidung des Unterrichtsministeriums, den Titel des „Nationalkollegs“ zu verleihen, haben auch die Austauschprogramme mit Deutschland (Bretten, Wiesbaden, Hamburg und Ulm), weitere Projekte für Schüler und Bildungsprogramme für Lehrer sowie die beiden Erasmus+ Projekte, deren Anzahl heuer verdoppelt wird, eine Rolle gespielt. Dieser neue Status der Schule soll nun anhand der neuen Abzeichen für Schüler ersichtlich sein, die noch verteilt werden müssen. 

Rechtliche Lage geklärt

Besonders erfreulich ist, dass die rechtliche Situation der Gebäude des Honterus-Nationalkollegs vor wenigen Wochen geklärt wurde und das Kronstädter Bürgermeisteramt nun für diese zuständig ist. In einem mit der Evangelischen Honterusgemeinde unterzeichneten Nutzungsvertrag wurde festgehalten, dass die B, C und D-Gebäude der Schule für weitere 29 Jahre kostenlos zum selben Zweck benutzt werden dürfen, wobei das Bürgermeisteramt für die Sanierung und Instandhaltung der Immobilien zuständig ist. Da die Gebäude denkmalgeschützt sind und ihr Spezifikum erhalten bleiben soll, wird die Kirchengemeinde das Sanierungsprojekt stellen. In den letzten Jahren haben die Lokalbehörden nur kleine Reparaturen an den Immobilien vorgenommen, zumal es keine vertragliche Vereinbarung in dieser Hinsicht gab. Auch die Honterusgemeinde hat in Reparaturen investiert. Bekanntlich haben auch die Eltern der Schüler aus der eigenen Brieftasche oder mithilfe von Sponsoren dazu beigetragen, dass die Klassen zu Schulanfang gute Bedingungen bieten.

Das E-Gebäude (in der Waisenhausgasse/Poarta Schei), das sich im Besitz des Bürgermeisteramts befindet, ist derzeit geschlossen und wartet darauf, renoviert zu werden, sobald eine Baufirma sich dessen annimmt. „Gegenwärtig ist es ziemlich eng in den drei Gebäuden und wir leiden darunter, aber wir tun das, um den Unterricht am Morgen anbieten zu können, denn niemand wünscht sich Nachmittagsunterricht“, erklärt Chivrărean. Das A-Gebäude wird seit zwei Jahren nicht mehr als Schulgebäude benutzt.
Die mangelnden Räumlichkeiten sind auch einer der Gründe, warum die Anzahl der 0-Klassen auf vier pro Jahrgang festgelegt wurde und die Gesamtanzahl der Klassen von 56 im Jahr 2016 auf 54 geschrumpft ist. Auch wenn die Nachfrage an deutschsprachigem Unterricht weiterhin hoch bleibt, könne und wolle die Schule nicht wachsen, erklärt der Schulleiter, der auch auf die mangelnden qualifizierten deutschsprachigen Grundschul- und Fachlehrer, auf die fehlenden Lehrbücher in deutscher Sprache sowie auf die schwere Verwaltung einer so großen Einheit hinweist. „Wir können nicht wie ein Ballon wachsen! Lieber bieten wir Qualität statt Quantität. Wenn jemand unbedingt in deutscher Sprache lernen möchte, gibt es auch andere Schulen in der Stadt (Anm. d. Red. Allgemeinschule Nr. 12), wo sie das tun können“, meint der Schulleiter. 

Sonderschulbusse eingeführt

Eine Neuheit ist auch die Einführung von Schulbussen im Stadtverkehr. Im Rahmen des Pilotprojekts des Bürgermeisteramts fahren vier Schulbusse Schüler, Lehrer und das Personal der Grundschulklassen des „Johannes Honterus“-Nationalkollegs und der Gymnasialschule „Iacob Mureșianu“ aus dem Astra-Viertel – mit Zwischenstationen beim Kreiskrankenhaus, Bukarester Straße, dem „Meșotă“-Nationalkolleg, am M. Kogălniceanu Boulevard – in die Schule. Die Passagiere werden von einem Vertreter der Lokalpolizei begleitet, der für das sichere Überqueren der Straße und das Begleiten der Kinder bis in den Schulhof des D-Gebäudes (ehemaliges Sportlyzeum) zuständig ist. Für das Projekt wurde eine Sonderhaltestelle auf der Wagner-Zeile/Șirul Ludwig van Beethoven eingerichtet. Die Initiative, die von Eltern sehr gut aufgenommen wurde, vor allem weil dadurch der Stadtverkehr zur Hauptverkehrszeit entlastet und Zeit gespart, aber auch die Luftverschmutzung reduziert wird, soll ab dieser Woche auch für die Viertel Barholomae, Tractorul und Triaj ausgeweitet werden und ist für alle Schüler der zentralen Lehreinheiten, nicht nur für Grundschüler gedacht. Geplant ist, dass die Busse, die vorläufig nur morgens zum Einsatz kommen, auch für die Heimfahrt der Schüler eingesetzt werden. 

Erfreut zeigten sich gleich mehrere Sprecher bei der Feier zum Schulanfang, die am 9. September auf der Sportarena des D-Gebäude stattfand, dass eine Grundschullehrerin, Roxana Czine, eingestellt wurde, sowie ein neuer Musiklehrer. Der Deutsche Matthias Roos, Wahlkronstädter seit fünf Jahren, hat den Auftrag, die Blaskapelle der Schule wieder aufzubauen, wobei erst die Instrumente dazu angeschafft werden müssen. 
Auch der Elternverein ProHonterus ist weiterhin bestrebt, schulische und außerschulische Tätigkeiten der Schüler zu unterstützen.