Rund 225 Millionen Euro für Temeswar

Das meiste Geld geht an Bildung und Gesundheitswesen

Noch steht der Temeswarer Rosenpark verschneit da – im Sommer aber soll das Markenzeichen der Stadt komplett saniert seine Besucher empfangen.
Foto: Zoltán Pázmány

Es ist ein Gewinnsprung für die Stadtverwaltung: Der Stadtrat von Temeswar/Timişoara hat vergangene Woche den Haushalt für das Jahr 2012 verabschiedet. Insgesamt 980 Millionen Lei, d. h. rund 225 Millionen Euro, beträgt das Budget der Stadt Temeswar für 2012 – es ist der größte Haushalt, den die Stadt jemals zur Verfügung hatte. Der Anstieg sei auf die zahlreichen europäischen Fördermittel zurückzuführen, die die Kommunalverwaltung im letzten Jahr angezapft hat, so Bürgermeister Gheorghe Ciuhandu. Auch 2012 sollen hauptsächlich EU-Gelder beantragt werden, sodass die meisten Projekte durch europäische Fonds finanziert werden. Im Haushaltsplan wurde vor Kurzem festgelegt, wofür die Stadt Geld ausgeben will und wie die Ausgaben finanziert werden sollen.

Unterscheidet man zwischen Entwicklungs- und Verwaltungsabteilung, so kommt Letzterer eine höhere Summe zu. 60 Prozent des Haushalts wurden zur Kostendeckung in der Verwaltung und für Personalkosten vorgesehen. Allein 240 Millionen Lei betragen die gesamten Personalkosten für das Bürgermeisteramt und für die Institutionen der Kommunalverwaltung (Finanzamt, Kommunalpolizei, Kinderschutzamt, Schulen, Krankenhäuser, Kulturinstitutionen u. a.). In die Stadtentwicklung sollen in diesem Jahr rund 390 Millionen Lei fließen, ein großer Teil davon sind Projekte, die von der Europäischen Union gefördert werden. Vor allem im Energie- und im Umweltbereich wurden im letzten Jahr mehrere EU-Projekte in die Wege geleitet.

Heuer werden die Bildung und das Gesundheitswesen stärker gefördert, denn in diese Bereiche soll, laut Planung, das meiste Geld fließen. Der Bildung stehen insgesamt 160 Millionen zur Verfügung, davon sind 100 Millionen Lei Personalkosten. Dem Gesundheitswesen wurden insgesamt 165 Millionen Lei zugeteilt, die Hälfte davon sind Personalkosten. Das Umweltschutzamt bekommt 98 Millionen Lei. Für Kultur, Freizeit und Religion wurden in diesem Jahr insgesamt 55 Millionen Lei vorgesehen. Das Deutsche Staatstheater Temeswar (DSTT) bekommt in diesem Jahr lediglich zwei Millionen Lei für Personalkosten, etwa um 30 Prozent weniger im Vergleich zum Vorjahr. Es ist bereits das dritte Jahr, das dem DSTT keine zusätzlichen Investitionsmittel zugeteilt werden. „Sobald der Haushalt verabschiedet wird, hoffen wir auf eine Aufstockung der uns zustehenden Summen“, sagt Lucian Vărşăndan, DSTT-Intendant.

Was Investitionen angeht, so werden mehr als 40 Millionen Lei in Projekte fließen, die bereits in den Vorjahren angefangen und noch nicht beendet wurden. Weitere umfangreiche Vorhaben stehen bevor: Die Sanierung der historischen Innenstadt, der Michelangelo-Brücke und der Begaufer sowie die Sanierung der Straßen Cloşca und Văcărescu. Zugleich soll noch die Schifffahrt auf dem Bega-Kanal gefördert werden.
Das größte Projekt der Stadtverwaltung ist die Modernisierung des Heizkraftwerks CET in Temeswar. Auch die Modernisierungsarbeiten im Rosenpark sollen in diesem Jahr abgeschlossen werden. Für die Sanierungsarbeiten im Kinderpark stehen rund sechs Millionen Lei bereit. Der Fußballclub „Poli“ bekommt vorläufig noch keinen Zuschuss seitens der Stadtverwaltung. Der Club soll zuerst seine Finanzprobleme lösen, erst dann kommt eine Finanzierung seitens der Kommunalverwaltung in Frage, so die Überlegungen im Stadtrat.