„Seid freundlich und barmherzig“

Freundliche Reden sind Honigseim, süß für die Seele und heilsam für die Glieder.
Sprüche 16, 24
 

Eine der größten Freuden für unsere Kinder war das Honigschleudern. Sie konnten es kaum erwarten, dass der Honig aus der Schleuder tropfte und sie mit ihren Fingern von dem frischen Honig lecken durften. Aus den noch nicht gedeckelten Waben rann der überaus nahrhafte Honigseim oder Nektar, den hatten sie besonders gerne, wie auch das abgehobene Wachs von den Wabendeckeln, das man kauen konnte, bis aller Honig herausgelutscht war. 

Auch heute noch lieben unsere Kinder den guten und frischen Honig. Honig ist sehr nährstoffreich und hat heilende Fähigkeiten, er wirkt durch das Propolis entzündungshemmend und setzt sofort Energie frei.

Der Honig stand im alten Israel für Wohlstand, für das Angenehme und Wohltuende, denn Honig wurde gerne als Süßungsmittel verwendet. Honig stand ebenso wie Öl und Fett für Gottes Wohlwollen und Segen. 

Das Bild vom Honig verdeutlicht, dass gute Worte nicht nur gerne gehört werden, sondern auch dem ganzen Körper guttun. Lob und Anerkennung spornen an, ja beflügeln einen. Aber böse Worte können tatsächlich Schmerzen verursachen, so, als bekäme man einen Schlag ins Gesicht oder eine Faust in den Magen. 

Nun sind hier aber nicht irgendwelche freundlichen Worte gemeint, etwa nette Komplimente oder Worte, die man einem wie Honig um den Bart schmiert, sondern Worte, die die Freundlichkeit Gottes beinhalten. Wenn wir also mit unserem Reden und Tun auf die Freundlichkeit und Liebe Gottes hinweisen, dann wirken sie heilend auf Seele und Leib.
Der weise König Salomo weiß aus eigener Erfahrung, dass freundliche Worte eine große Kraft haben, durch die man selbst mächtige Feinde besiegen kann. Auch der Apostel Paulus weiß das und schreibt im Brief an die Epheser, dass kein böses Wort über die Lippen der Christen kommen darf. Vielmehr soll das, was sie sagen, gut, angemessen und hilfreich sein, dann werden die Worte den Zuhörern wohltun. 

Er ermahnt zudem: „Seid freundlich und barmherzig, und vergebt einander, so wie Gott euch durch Jesus Christus vergeben hat.“ Freundlichkeit und freundliche Reden werden hier in Verbindung mit Barmherzigkeit und Vergebung gebracht. Wie tief Paulus hier in die Seele des Menschen blickt.

Mutter Theresa hat diese Freundlichkeit in ihrem Leben in konkrete und nachhaltige Taten umgesetzt. Und sie erinnert uns: „Lass nicht zu, dass du jemandem begegnest, der nicht nach der Begegnung mit dir glücklicher geworden ist.“