Temeswarer Bürgermeister startet Offensive

Nicolae Robu will umstrittenen Glasbau in der Innenstadt beseitigen

Das „Aquarium“ ist ein Schandfleck in der Temeswarer Innenstadt.
Foto: Zoltán Pázmány

Nicolae Robu, der neue Bürgermeister von Temeswar/Timişoara, wurde vor Kurzem vereidigt. Schon an seinem ersten Arbeitstag als Bürgermeister beschäftigte sich Robu mit den vitalen Problemen der Temeswarer Innenstadt. Sein Hauptaugenmerk in seiner Tätigkeit als Bürgermeister – es ist auch eine Priorität für den Temeswarer Stadtrat – gilt zunächst der Glaskonstruktion am Temeswarer Opernplatz. Schon in der Wahlkampagne versprach Nicolae Robu, das umstrittene Gebäude in der Innenstadt abreißen zu lassen. Nun machte der Temeswarer Bürgermeister ein neues Versprechen: Der Glasbau wird in etwa sechs Monaten verschwinden.

Nicolae Robu besuchte das Geschäftszentrum zusammen mit den beiden Temeswarer Vizebürgermeistern, Sorin Grindeanu und Dan Diaconu, sowie mit dem Chefarchitekten der Stadt, Ciprian Cădariu, und dem Leiter der Lokalpolizei, Doru Spătaru. Der neue Bürgermeister forderte die Polizei auf, die Tätigkeit der Firmen innerhalb des Glasbaus näher zu beobachten und periodisch zu untersuchen. Schon am darauf folgenden Tag erhielten einige Handelsgesellschaften, die keine Genehmigung hatten, Geldstrafen. Allein am ersten Tag wurden sieben Geldstrafen von insgesamt 4400 Lei für mangelnde Hygiene oder aus anderen Gründen vergeben. 

Die Glaskonstruktion in der Innenstadt ist schon seit Jahren ein umstrittenes Thema. Ende des vergangenen Jahres fand sogar eine öffentliche Debatte mit dem Thema „Temeswar ohne Kitsch“ statt. Hauptgegenstand der Diskussionen war genau dieser Bau am Opernplatz. Er wurde illegal erbaut und stört die Öffentlichkeit, denn das Gebäude passt nicht zu der Architektur der Altstadt und es stört die Sicht zwischen dem Opernplatz und dem Hunyadi-Schloss. Das größte Problem bezüglich dieses Gebäudes ist die Genehmigung, die der Besitzer bekommen hat. Vermutlich hat er zuerst eine Genehmigung für die Sanierung der Räumlichkeiten im Untergeschoss bekommen – früher waren hier öffentliche Toiletten –, dann wurde eine weitere Genehmigung für die Überdachung der Treppen, die in das Untergeschoss führen, beantragt. Der Streitfall beginnt hier. Denn mit dieser letzten Genehmigung hat der Besitzer die Glaskonstruktion gebaut und sie dann in mehrere Räumlichkeiten eingeteilt, die inzwischen an verschiedene Kaufleute vermietet wurden. Im Gebäude funktionieren unter anderen Einrichtungen auch ein Restaurant, aber auch Brezel-, Kebab- oder Langoschstuben. Der Bau kann nicht ohne Weiteres abgerissen werden, da es einen Gerichtsbeschluss gibt, der auf einer alten Genehmigung der Fachkommission des Temescher Kreisrates basiert. 

Der neue Bürgermeister Robu plant, den Ablauf des Prozesses zu beobachten und alles dafür zu tun, dass das sogenannte „Aquarium“ verschwindet. Nicolae Robu betonte noch einmal, dass dieses Problem nicht nur ein Wahlversprechen war, sondern dass er sich tatsächlich um die Beseitigung des störenden Gebäudes kümmern wird. Gleichzeitig unterstrich der Bürgermeister, dass keiner der Angestellten des Temeswarer Bürgermeisteramtes für die allzu lange Verzögerung dieser Sache bestraft wird, dass aber jeder, der seine Arbeit von nun an nicht durchführt, dafür bestraft wird.