Universitätsstudium im Ausland: Was? Wie? Wohin?

Bildungsberatung für rumänische Schüler auf ihrem Weg zum Auslandstudium

Emilia Szüszmann ist seit 15 Jahren Bildungsberaterin für rumänische Jugendliche, die sich für ein Auslandsstudium interessieren. | Fotos: privat

Wie die perfekte Bewerbung aussieht, welche Kriterien die Schüler auf ihrem Weg zu einem solchen Studium erfüllen müssen und wie man sich am besten vorbereitet – die Beratung erfolgt face to face oder in organisierten Gruppenveranstaltungen.

Mitte Juni wird in Temeswar die erste Informationsveranstaltung für Medizinanwärter in Form einer Sommerschule organisiert, wo Schüler der 9. bis 11. Klasse mit Medizinern (Studenten, Absolventen und Ärzten) aus dem In- und Ausland zusammentreffen.

Oxford, Cambridge, Princeton, Harvard, UCL, Imperial Collage London – das sind nur einige der berühmten Universitäten im Ausland, wo rumänische Schüler studieren oder studiert haben. Für viele bleibt das nur ein Traum, für manche wird er Wirklichkeit. Aber wie kann man sich überhaupt für ein Auslandstudium bewerben? Was will bzw. kann man studieren? Und wo? Wann beginne ich mit der Vorbereitung dafür? Wieviel kostet das? Kann ich es mir leisten? Wie beantrage ich einen Studienkredit? – Auf all diese vielen Fragen gibt Bildungsberaterin Emilia Szüszmann schon seit Jahren konkrete Antworten. Die Temeswarerin stellt die besten Verbindungen für rumänische Schüler mit Universitäten im Ausland her. In 15 Jahren Tätigkeit hat sie über 2200 Schüler im ganzen Land beraten und an renommierte Universitäten im Ausland weitergeleitet.

Das rumänische Baccalaureat rückt näher. Für viele Zwölftklässler steht schon seit Jahren fest, was sie weiter studieren wollen – und vor allem wo. Für andere beginnt die Suche erst jetzt. Wie sie sich für ein Studium im Ausland vorbereiten, wie sie aussagekräftige Bewerbungsunterlagen erstellen und was ein gutes Bewerbungsschreiben beinhalten soll – das alles erfahren sie von der Bildungsberaterin Emilia Szüszmann. 

Langfristige Vorbereitung auf die Wunschuni

„Neben den renommierten Universitäten, die von einer sehr guten Werbung weltweit profitieren, gibt es auch weniger berühmte Universitäten, die aber extrem gute Bildung anbieten und wo rumänische Schüler studieren können. Die Schüler, die ich bisher beraten haben, sind sowohl an hochberühmten Unis als auch an guten, weniger bekannten Universitäten im Ausland angekommen. Ein Studium im Ausland bietet nicht nur eine gute professionelle und persönliche Bildung, sondern auch bessere Job- und Gehaltschancen weltweit und auch eine sehr gute Lebensqualität als Studierender“, erzählt die Temeswarer Studienberaterin. 

Emilia Szüszmann hält individuelle Beratungstreffen ab und lässt infolge dieser Gespräche in der Bewerbung das Beste der Schüler ans Licht kommen. Sie weiß genau, woran die jeweiligen Unis interessiert sind. 95 Prozent aller Schüler, denen die Beraterin bei der Bewerbung an ihren Wunschuniversitäten geholfen hat, sind auch dort aufgenommen worden. 

Die Vorbereitung für ein Auslandsstudium muss aber schon Jahre vorher beginnen. „Ich will nicht unbedingt den Wettbewerbsgeist und das Jagen von Auszeichnungen, Zeugnissen und Aktivitäten fördern, doch leider zählt das bei der Endentscheidung und für die tatsächliche Aufnahme. Die Fachrichtung am Lyzeum ist somit sehr wichtig und die Vorbereitung muss schon in der 9. Klasse beginnen“, sagt Emilia Szüszmann. Auch Freiwilligenarbeit und Praktika sind immer wieder ein Plus bei der Bewerbung. „Doch die Tätigkeiten sollten schon mit der erwünschten Studienrichtung an der Uni in Verbindung stehen. Es geht um Dinge, die Kompetenzen vermitteln“, fügt die Bildungsberaterin hinzu. 

Auf der Checkliste für die beste Bewerbung wiegen auch die internationalen Erfahrungen der Jugendlichen stark, wie z. B. die Teilnahme an Erasmus+ Programmen, Stipendien und Austauschsemestern. „Die Tatsache, dass die Schüler mit verschiedenen Kulturen in Verbindung gekommen sind, wird extra-bewertet. Bei internationalen Studiengängen sind Fremdsprachen natürlich wichtig: Sprachtest für Englisch, wie TOEFL, IELTS, Cambridge oder PTE Academic sind ein Muss. Trotzdem sollten die Bewerber wissen, dass die Sprachzeugnisse nicht älter als zwei Jahre vor ihrem Studium im Ausland sein dürfen“, erklärt die Beraterin. Diplome von Schulwettbewerben, Olympiaden und andere Fortbildungen sollen ebenfalls Teil der Bewerbungsunterlagen sein. Einen Vorteil stellt der Leistungssport dar, „und das sogar für alle Studienrichtungen – das beweist den Universitätsvertretern, dass der Bewerber Teamgeist hat, gut kommunizieren kann, engagiert ist und die Kraft hat, einen Misserfolg zu überwinden. In einem Wort garantiert Sport eine gute Persönlichkeitsentwicklung“, erzählt Emilia Szüszmann.   

Der wichtigste Bestandteil der Bewerbungsunterlagen aber ist das Motivationsschreiben: Eine einzige Seite soll es sein und kurz und bündig das Beste vom Besten vorstellen.

Brexit-Auswirkungen auf EU-Studierende 

Als Emilia Szüszmann 2007 die Beratung für ein Auslandstudium für rumänische Lyzeumsschüler begonnen hat, war das das EU-Beitrittsjahr für Rumänien, das Jahr, das viele Tore für Studierende öffnete. Zehn Jahre später konnte sie dann auch das Gegenteil erleben – den Brexit. „Natürlich war das ein Paradigmenwechsel. Trotz Brexit ist aber ein Auslandsstudium in Großbritannien noch möglich. Allerdings gibt es einige Änderungen bezüglich der Höhe der Studiengebühren, Studienfinanzierung und hinsichtlich der Einreiseregelungen. Die Kosten und der bürokratische Aufwand hat das Studieren in Großbritannien vieler rumänischer Jugendlicher schwieriger gemacht und oft auch auf Eis gelegt. So haben sich viele für ein Studium in anderen EU-Ländern umorientiert. Die Niederlande, Dänemark, Deutschland und sogar Ungarn bieten Studien auf Englisch und stellen gute Alternativen dar“, erzählt Emilia Szüszmann. 

„Medical Summer School“ im Juni

Physik, Astrophysik, IT, Psychologie – die Fachrichtungen der rumänischen Studenten im Ausland sind unterschiedlich. Immer mehr rumänische Schüler wollen aber in letzter Zeit Medizin im Ausland studieren. Die guten Studienbedingungen, die Technologie, Praktikumsmöglichkeiten und nicht zuletzt die Lebensqualität tragen dazu bei. Was bedeutet ein solches Studium? Damit können sich Interessenten Mitte Juni auseinandersetzen. Die Temeswarer Bildungsberaterin organisiert zwischen dem 14. und 18. Juni eine informative Sommerschule für künftige Mediziner. 

„Medical Summer School for high school students“ heißt das Event, das bei Faber-Community (in der Peneș-Curcanul-Uferstraße Nr. 4–5), in Temeswar für Lyzeumsschüler organisiert wird. Die Informationsveranstaltung richtet sich an Schüler der 9., 10. und 11. Klasse, die an Medizin, biomedizinischen und Neurowissenschaften in den Niederlanden, Irland, UK, Kanada und den USA interessiert sind. „Wir bieten aber auch Details zum Medizinstudium vor Ort an der Universität in Temeswar an, sodass die Schüler eine informierte Entscheidung treffen können“, sagt die Studienberaterin Szüszmann. 

Eine Vorstellung dieses Events fand bereits am 2. Mai statt. Das Programm, die Sprecher und die Gesprächsthemen wurden dabei bekannt gemacht. Schüler aus allen Lyzeen in Temeswar beteiligten sich daran. Die Teilnahme an der tatsächlichen Sommerschule ist für 70 Schüler landesweit offen. Noch können sich Interessenten dafür anmelden. 

Fünf Tage lang werden die Jugendlichen Mitte Juni konkrete Informationen und Beispiele bekommen, an Vorträgen, Gesprächsrunden, Aufnahmetests und Workshops teilnehmen. Die Workshops werden von Testspezialisten, Medizinstudenten und Neuzugelassenen durchgeführt. Auch Temeswarer Kliniken und Praxen wie Medici´s und Dentcof halten Vorträge zum Medizinberuf und wie dieser in der Tat vor Ort im privaten Sektor in Temeswar ausgeübt wird. Auch über das Geschäft dahinter und die medizinische Innovation wird vorgetragen. „Was bedeutet es, Arzt in Großbritannien zu sein?“; „Wozu dient die Genetik und die Präzisionsmedizin?“; „Rettungsdienst SMURD - Wie ist es, als Notfalldienstarzt zu arbeiten?“; „Medizin jenseits von Büchern – Ethik, Seele, Kommunikation“ – all das sind Themen, die das Programm der Vorträge und Begegnungen auf der Sommerschule für angehende Mediziner bereichern. 

Wer sich für ein Auslandsstudium interessiert, kann mit der Temeswarer Beraterin über Social Media auf www.facebook.com/consilieremilia oder unter der Webmail www.emiliaszuszmann.ro/ in Verbindung kommen.