Von Mandarinen, elektronischen Uhren und Frieden für die Welt

Kurze Interviews über Weihnachtswünsche heute und früher

Ein Fotoshooting zu Weihnachten ist immer eine gute Idee. Wenn es auch Spaß macht, ist es umso besser. | Foto: Alexandra Bordeianu

Weihnachten rückt näher. Die Menschen treffen letzte Vorbereitungen für Heiligabend, schmücken den Tannenbaum, schälen Orangen für einen herrlichen Duft im Haus. Die Geschenke sind hoffentlich bereits schön verpackt in einem Schrank versteckt und man muss nur noch Geduld haben, bis die Glöckchen klingen, um sie zu öffnen. Während Kinder meist Spielsachen haben wollen, ist es bei Erwachsenen oder Senioren oft schwieriger, etwas Konkretes auf die Wunschliste zu schreiben. Viele wollen Gesundheit und Weltfrieden. Alle wollen wir das - alle! Aber wenn es darauf ankommt, den Brief an den Weihnachtsmann zu verfassen… stehen viele ideenlos da. Dabei gibt es das ganze Jahr über immer wieder Sachen, die man braucht oder haben möchte: Einen Gutschein für den Parfum-Workshop, einen Citybreak nach Rom, ein Abstelltischchen für die Küche, den flauschigweichen Bademantel, ein professionelles Fotoshooting, ein neues Telefon, einen Ausflug mit Übernachtung mit Freunden, eine neue Sportausrüstung oder eine elektronische Uhr. Um für die nächste Weihnacht gut vorbereitet zu sein, kann man auch schon während des Jahres einen Wunschzettel aufstellen und 2024 von der Liste etwas wählen. Wir waren neugierig zu erfahren, was sich heutzutage Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren zu Weihnachten wünschen. Außer den Kindern wurde außerdem jeder gefragt, welche Gabe er oder sie sich in der Kindheit vom Weihnachtsmann bzw. Christkind erhoffte und was das tollste Geschenk aller Zeiten war. Hier sind die Antworten.
 

Was wünscht du dir, was wünschen Sie sich zu Weihnachten?


Erik Popa (7 Jahre alt):

Ich will ein Lego-Schloss. Meine Mutter sagt, es ist für 18-jährige Kinder und es kostet sehr viel, aber ich bin brav und der Weihnachtsmann wird es mir sicher bringen.


Horea Spahiu (8):

Ich wünsche mir eine Videospielkonsole Nintendo Switch und eine Nacht mit meiner Familie im Burj Al Arab Hotel in Dubai.


Matei Velicaru (13):

Ich habe eine Liste mit Optionen, von der sich der „Weihnachtsmann” auswählen kann, was er mir schenkt. Die Liste ist kurz, weil ich keine Zeit habe, alles anzuwenden, was ich mir wünsche. Die Liste lautet: eine Gaming-Tastatur, dass meine Eltern glücklich sind und dass Oma Schweinsbraten vorbereitet.


Stefania Ionescu (18), Schülerin:

Ich würde mich über Schminke und Produkte zur Selbstpflege freuen.


Raymond Csiki (19), Student:

Ich wünsche mir einen neuen Computer, mit dem ich Bilder und Videos bearbeiten kann. Ich will mich in mehreren Bereichen weiterbilden, etwa Webdesign oder Webentwicklung.


Alexandra Berindea (26), Verkäuferin:

Dieses Jahr wünsche ich mir eine Superkraft, mit der ich meine Familie nach Hause zaubern kann, sodass wir alle zusammen feiern und ich meine kleinen Nichten beim Auspacken der Geschenke sehe. Aber leider geht das nicht, weil sie ja in Spanien wohnen. Am allermeisten wünsche ich mir jedoch einen Lebenspartner. Ich will nicht mehr alleine sein. Und ich wünsche mir, dass der Weihnachtsmann mir den Führerschein bringt und dass Gott mir niemanden mehr wegnimmt, mir eine Leiter bis in den Himmel schenkt und ich somit meinen Opa noch einmal sehen kann.


Ana Galețeanu (34), Malerin:

Ich wünsche mir Erfahrungen, wie etwa ein neues Hobby zu entwickeln, an einem Tanzkurs teilzunehmen, etwas, das meine Kreativität fordert. Simona P. (36), Musikerin: Heuer wünsche ich mir Ruhe und Zeit für mich. Ich wünsche mir das, was mir fehlt. Und ein Kind - das wünsche ich mir aber an jedem Weihnachten.


Olivia Grigoriu (41), Geschäftsfrau:

Mein größter Weihnachtswunsch ist Frieden auf Erden. Schon als Kind war dieser Wunsch fest in meinen Gebeten verankert. Es liegt mir am Herzen, dass die Menschen in gegenseitigem Respekt und Wohlwollen miteinander umgehen, im Sinne der universellen Werte des Zusammenlebens.


Alice Zakarias (46), Programmiererin:

Wir haben als Kinder nie Geschenke zu Weihnachten bekommen, sodass ich mir nie den Kopf darüber zerbreche, ob oder was für mich unter der Tanne liegt. Weihnachten bedeutet für mich eigentlich eine Zeit der Reflexion und dass ich meine Freunde öfter treffe. Aber es gibt im Laufe des Jahres immer wieder Sachen, die ich mir wünsche, und manche davon kann ich jetzt bekommen. Heuer ist es eine Bettrückwand. Ach ja, und ein besonders schöner Tannenbaum.


Uwe Leonhard (47), Geschäftsführer:

Ich wünsche mir „ein bisschen Frieden, ein bisschen Träumen. Und dass die Menschen nicht so oft weinen. Ein bisschen Frieden, ein bisschen Liebe. Dass ich die Hoffnung nie mehr verlier”.


Gabriel Spahiu (55) Schauspieler:

Ich wünsche mir nichts Materielles, weil ich mir schon alles gekauft habe, was ich brauche. Zu Weihnachten wünsche ich mir Ruhe und Gemütlichkeit.


Cris A. (60), Manager:

Egal was ich bekomme, es soll schön verpackt sein. Es können Bücher, Socken, Kosmetika sein - was immer, Hauptsache es ist schön verpackt und für mich vorbereitet.


Angela Ruja (73), Buchhalterin im Ruhestand:
Ich habe mir immer Schmuck und Kleidungsstücke gewünscht und fast immer bekommen. Und ich wünsche mir Kleinigkeiten.


Was haben Sie sich als Kind gewünscht?


Darie Bordeianu (15), Schüler:

Als Kind habe ich mir immer Lego gewünscht.


Stefania Ionescu (18):

Als Kind habe ich mir einen kleinen Sauger gewünscht, der Styropor saugte. Ich hoffte, mit seiner Hilfe Geld saugen zu können, das meine Eltern im Haus herumliegen ließen. Wie verrückt!


Raymond Csiki (19):

Als ich klein war, habe ich mir immer wieder einen Hubschrauber oder ein ferngesteuertes Auto gewünscht.


Alexandra Berindea (26):

Wie stark sich alles geändert hat. Damals wollte ich die Tanne mit Oma und Opa zusammen schmücken. Und ich wünschte mir Geschenke, insbesondere Süßigkeiten und Spielsachen, mit denen meine Schwester und ich spielen konnten. Wir bekamen immer alles, was wir uns wünschten, weil wir sehr brav waren. Was aber nie fehlen durfte war ein Säckchen mit Mandarinen, Orangen, drei Tannen- Bonbons und selbstverständlich eine Rute in unseren Stiefelchen.


Ana Galețeanu (34):

Als Kind habe ich mir materielle Sachen gewünscht, meist Spielsachen mit denen man bauen kann, wie Häuser bauen, Puppen an- und ausziehen. Ich wollte sehr, sehr viele Objekte haben.


Simona P. (36):

Als Kind habe ich mir Gemeinschaftsspiele gewünscht, damit wir alle zusammen spielen, Familie und Freunde.


Olivia Grigoriu (41):

Als Kind hatte ich den großen Wunsch, einmal das Christkind mit eigenen Augen zu sehen. Dieser Wunsch erfüllte sich schließlich an einem zauberhaften Weihnachtsabend, als meine Mutter mich von meiner Urgroßmutter in der Langgasse abholte. In eisiger Kälte warteten wir auf ein Taxi, als plötzlich das Christkind über uns schwebte. Dieses Erlebnis ist für mich unvergesslich und erfüllt mich bis heute mit Freude.


Alice Zakarias (46):

Ich erinnere mich nicht, dass ich mir je etwas gewünscht hätte. Bei uns Zuhause gab es Geschenke weder zu Weihnachten noch zum Geburtstag.


Uwe Leonhard (47):

Als Kind habe ich mir eine Modelleisenbahn gewünscht.


Cristina G., (49):

Für mich war das Warten ein Erlebnis. Ich war neugierig darauf, womit mich der Weihnachtsmann überraschte. Ich erinnere mich an nichts Besonderes, außer an die Romika-Turnschuhe (Anm. d. Red.: bulgarische Turnschuhe aus Leder) und ein schwarzes Pferdchen.


Irina Berindea (54):

Als ich klein war, träumte ich nur von Orangen und Süßigkeiten. Das war etwas ganz Besonderes im Kommunismus.


Cris A. (60):

Mir hat er immer Bücher und Süßigkeiten gebracht und das habe ich mir immer gewünscht.


Carmen Grama (70):

Wie Nichita Stănescu sagte, wünsche ich mir „in dieser Nacht, wann es schneit“ Mutter und Vater bei mir zu haben.


Angela Ruja (72):

Wir haben Zuhause nie Weihnachten gefeiert, sodass Wünsche nicht in Frage kamen.


Welches ist das schönste Geschenk, das du je bekommen hast / das Sie je bekommen haben?


Darie Bordeianu (16):

Auch heute noch habe ich das Starwars-Lego, das ich mir so sehr gewünscht habe und irgendwann dann auch bekommen habe.


Raymond Csiki (19):

Das Geschenk, an das ich mich auch heute noch erinnere, ist ein Hubschrauber - ich war fasziniert davon, wie er fliegt.


Olivia Grigoriu (41):

Ein Geschenk, das mir das Christkind damals gebracht hat und an das ich mich auch heute noch lebhaft erinnere, war ein zartrosa Skianzug. Die Freude darüber war riesengroß, auch wenn sich das Christkind wieder einmal geschickt durch das Balkonfenster aus dem vierten Stock unsichtbar gemacht hat.


Uwe Leonhard (47):

Ein Parkhaus, mit Modellautos und verschiedenem Zubehör, aber eine Holz-Modelleisenbahn war auch dabei.


Gabriel Spahiu (55):

Ich kann mich noch jetzt lebhaft erinnern, wie ich als Kind bis spät in die Nacht auf den Weihnachtsmann gewartet habe und dann im Wohnzimmer eingeschlafen bin. In der Früh fuhr dann eine elektrische Eisenbahn rund um den Tannenbaum. Das war das schönste Geschenk!


Cris A. (60):

Ich war etwa sechs, als ich eine Dummheit gemacht habe - ich erinnere mich nicht mehr was genau - und der Weihnachtsmann ist nicht gekommen. Meine Mutter hat mir gesagt, ich soll dem Weihnachtsmann schreiben und das tat ich. Ich legte den Brief unter die Tanne und wartete. Und in der Früh lag das Buch, das ich mir so sehr wünschte, unter dem Baum: „Hiawatha, der Häuptling der Rothäute“. Ich habe es heute noch. Erinnern Sie sich, was Sie sich als Kind zu Weihnachten wünschten und was das allerschönste Geschenk war?