Was verdienen Spitzenbeamte im Landeskreis?

Ein Fallbeispiel aus dem Kreis Maramuresch

Vielen sind die größtenteils im letzten Jahr fast wöchentlich veranstalteten Streiks und Protestbekundungen diverser Berufsgruppen, vor allem auch von Staatsbeamten in guter Erinnerung. Mit der steigenden Inflation wünschen sich viele verständlicherweise eine gehaltstechnische Anpassung. Im Gegensatz dazu wird auch oft das Argument ins Feld geführt, dass die meisten Beamten sowieso „zu viel“ verdienen. Wieviel tatsächlich zu viel ist, ist eine Frage, die sich nicht hinlänglich beantworten lässt. Dennoch lohnt sich ein exemplarischer Blick auf die Gehaltsstruktur von Spitzenbeamten in einem Landeskreis.

Die monatlichen Gehälter für öffentliche Ämter (einschließlich derjenigen von Bürgermeistern und stellvertretenden Bürgermeistern) werden in Rumänien auf der Grundlage eines Gesetzes aus dem Jahr 2017 berechnet, welches während der PSD-Regierung erlassen wurde (Gesetz 153/2017 über die Besoldung von Bediensteten, die aus öffentlichen Mitteln bezahlt werden). Die Berechnung basiert auf der Grundlage von Koeffizienten und dem Mindestbrutto-Grundgehalt im Land. Für andere öffentliche Bedienstete beginnt die Berechnung mit dem Mindestbrutto-Grundgehalt, auf das der Koeffizient angewandt wird und zu dem die Boni, Zulagen, Entschädigungen usw. hinzukommen.

Fünf Spitzenbeamte im Vergleich

Die hier veröffentlichten Daten beziehen sich auf das vergangene Jahr 2023 und sind aus öffentlichen Quellen einsehbar. Aufgeführt sind lediglich die offiziellen Gehälter. Weitere Einkünfte aus anderen Betätigungen wurden dabei nicht berücksichtigt. Was verdient also ein Bürgermeister einer Kreishauptstadt im Vergleich zum Vorsitzenden des Kreisrates? Wie werden die jeweiligen Stellvertreter bezahlt und wie groß sind die dabei die Unterschiede? Ein Vergleich im Landeskreis Maramuresch/Maramure{ gibt interessante Einblicke in die Gehaltsstruktur.

Der ausscheidende Präsident des Kreisrates Maramuresch, Ionel Bogdan (PNL), hatte im vergangenen Jahr das höchste Gehalt auf der Ebene der Kreisverwaltung. Bogdans jährliches Salär stieg im Vergleich zum Jahr 2022 um 30.644 Lei netto, d.h. um durchschnittlich 2554 Lei netto/Monat und belief sich im vergangenen Jahr auf 17.780 Lei netto/Monat.
Auf den Kreisratsvorsitzenden folgte an der Spitze der Gehaltsstatistik der 1. stellvertretende Bürgermeister der Kreishauptstadt Neustadt/Baia Mare, Ioan Doru D˛ncu{ (PSD), der vorübergehend als Interimsbürgermeister fungierte und bei den diesjährigen Kommunalwahlen offiziell zum Bürgermeister gewählt wurde. Das Gehalt von D˛ncu{ stieg im Vergleich zu 2022 um 45.659 Lei netto, d.h. um durchschnittlich 3804 Lei netto/Monat, auf 15.973 Lei netto/Monat. 

Die Bezahlung vom amtierenden stellvertretenden Bürgermeister Neustadts, Zsolt István Pap (UDMR), stieg im Vergleich zu 2022 um 45.270 Lei netto, also um durchschnittlich 3.773 Lei netto/Monat und erreichte 2023 15.832 Lei netto/Monat.

Die Entlohnung der beiden stellvertretenden Kreisratsvorsitzenden befindet sich in vergleichbaren Sphären. Das Gehalt von Radu Daniel Trufan (USR) stieg 2023 im Vergleich zu 2022 um 43.285 Lei netto. Dies waren durchschnittlich 3607 Lei netto/Monat. Vergangenes Jahr verdiente er damit 15.775 Lei netto im Monat. Die Bezüge seines Amtskollegen Doru-Alexandru Laz˛r (PNL) stiegen 2023 um 43.817 Lei netto pro Jahr. Die Steigerung erreichte damit durchschnittlich 3.651 Lei netto/Monat, auf 15.790 Lei netto/Monat.
Das Gehalt eines stellvertretenden Bürgermeisters in Neustadt überstieg somit leicht die Bezahlung eines stellvertretenden Kreisratsvorsitzenden. Die Saläre der Spitzenbeamten im Kreis Maramuresch lagen jedoch relativ nah beieinander.