Corona-Krise, Krieg in der Ukraine, Inflation – man merkt es nicht nur bei den Kosten von Heizung und Elektrizität, sondern auch im Supermarkt, im Urlaub oder im Cafe. Alles kostet mehr. Das Schwimm-Abo kostet doppelt so viel wie im Herbst 2019, ein belegtes Brötchen am Kiosk um die Ecke fast das Dreifache und dabei verdient man nicht viel mehr als vor drei Jahren. Natürlich kann man auf den täglichen Kaffee to-go verzichten (das sind 15 Lei pro Wochentag, also 300 Lei pro Monat!) und muss nicht gleich alle Strea-ming-Dienste abonnieren, die es gibt.
Auch auf die wunderbaren roten Schuhe, auf die man zufällig in einer Internet-Werbung gestoßen ist, könnte man verzichten, obwohl der Spruch sagt: „Life ist short, buy the shoes!“ Auch total unnütze Dinge wie das 17. Poster, das man nicht an die Wand hängt, das 38. Souvenir aus dem Griechenland-Urlaub oder die Socken mit aufgedruckten Avocados kann man von der Liste streichen. Ebenfalls das viele Taxifahren und die Impulskäufe im Supermarkt – ich erinnere mich, dass ich einmal ein paar Zitronen kaufen wollte und mit einem TV-Gerät aus dem Angebot nach Hause gekommen bin. Auch leide ich an der japanischen Krankheit Tsundoku – ich kaufe Bücher, die ich nie lese. Bei 20 pro Jahr gekauften Büchern sind es ungefähr 1000 Lei, die verschwendet werden.
Dabei ist es nicht schwer, ab und zu zu sparen. Manche Dinge sind wirklich unnötig und Kostenfallen lauern an jeder Ecke. Versteckte Gebühren bei Kreditkarten, das nicht genutzte Abo, das 5. Paar Sandalen – alles sind unnötige Kosten, die sich schnell im Laufe der Monate auf sehr viel Geld summieren.
Es ist kein Verlust an Lebensqualität, wenn man die grün gepunktete Hose im Kleiderladen liegen lässt und den Pullover im Super-Angebot nicht kauft. Um zu sparen, braucht man nicht jeden Weg zu Fuß zu gehen, nicht nie mehr mit Freunden ausgehen oder nur kostenlosen Freizeitaktivitäten nachzugehen. Hier ein paar Spar-Tipps, die sicher helfen.
Einen Tag ohne Ausgaben
Wann war der letzte Tag, an dem Sie kein Geld ausgegeben haben? Damit Sparen zur Gewohnheit wird, kann man einen Tag im Monat bestimmen, an dem man kein Geld ausgibt. Man muss jedoch nicht verbittert auf der Coach sitzen und warten, dass der Tag vorbei geht.
An diesem Tag können Mahlzeiten aus den Zutaten zubereitet werden, die man schon im Kühlschrank hat, man kann Freunde einladen oder einen gemütlichen Abend vor dem Fernseher oder mit einem Buch verbringen. Im Sommer kann man an einem schönen Tag zu einem nahe gelegenen See oder Wald wandern und auf einer Wiese ein Picknick mit Überbleibseln aus dem Kühlschrank machen. Falls es ein Büro-Tag ist, kann man zu Hause eine Jause für das Mittagessen vorbereiten, Kaffee in der Thermosflasche mitbringen und zu Fuß oder mit dem Fahrrad kommen. Eine gute Idee ist auch, sich nach kostenlosen Kultur-Events umzusehen. Manchmal gibt es Filmprojektionen oder Ausstellungen, wo der Eintritt frei ist.Wenn man sich erst einmal daran gewöhnt hat, kann man das Ganze auf zwei Tage im Monat ausweiten, oder gar auf einen Tag in der Woche (es sollte aber nicht zum Stress werden).
Einmal pro Woche auf Fleisch verzichten
Fleisch ist in der Regel teurer als Gemüse und pflanzenbasierte Produkte. Also lohnt es sich, mindestens einen Tag in der Woche auszuwählen, an dem man kein Fleisch isst. Es mag zwar eine kleine wöchentliche Ersparnis sein, aber mit der Zeit lohnt es sich. Und es ist auch viel gesünder, nicht jeden Tag Hühnchen, Bratwürste oder Schweineschinken zu essen.
Im Supermarkt auf die unteren Regale schauen
Beim Einkaufen im Supermarkt sollte man zu Produkten greifen, die in den unteren Regalen stehen. Supermärkte platzieren ihre teuersten Produkte oftmals in Augenhöhe, was einen dazu verleiten soll, mehr Geld auszugeben. Die günstigeren Produkte liegen in der Regel ganz unten im Regal und werden oft übersehen.
Dinge verkaufen, die man nicht mehr braucht
Die alte Coach, die noch benutzbar ist, der Mixer, den man nie verwendet hat oder die Espresso-Maschine, die man bei einer Tombola gewonnen hat und die viel zu kompliziert zu verwenden ist - jeder hat zu Hause Sachen herumstehen, die er nicht benutzt. Jemand anders könnte sie aber gut gebrauchen. Es lohnt sich auf jeden Fall, die nicht mehr genutzten Besitztümer auf einem Online-Marktplatz wie zum Beispiel OLX zu verkaufen. So kann man nicht nur sein Zuhause entrümpeln, sondern auch Geld verdienen.
Ungenutzte Abos kündigen
Scribd (23 Lei pro Monat) ist eigentlich schön, aber Zeit zum Lesen gibt es fast keine. Und dann greift man auch lieber zu einem Buch, als in den Computerbildschirm zu starren. Auch HBOgo, Tiff Unlimited, Netflix und Amazon Prime zu haben, ist viel zu viel. Manchmal vergeht ein ganzer Monat und man hat nur die Hälfte einer Miniserie geschaut. Dafür lohnen sich 200 Lei für die Abos auf keinen Fall. Doch das ist leichter gesagt als getan. Die Kündigung eines einmal abgeschlossenen Abos ist vielen Kunden einfach zu aufwendig – auch wenn sie das Abo kaum nutzen. Wenn man die Kündigung des Abos hingegen hinauszögert, liegt das oft an der Hoffnung, den Dienst irgendwann doch wieder zu nutzen. In der Regel nutzen jedoch die wenigsten von uns unsere Abos vollumfänglich aus. Es ist daher kostengünstiger, sämtliche nicht genutzten Abos auf der Stelle zu kündigen.
Geschenke selbst basteln
Was kauft man dem Partner zum Geburtstag? Statt sich den Kopf darüber zu zerbrechen, ob er den teuren Pullover wirklich tragen wird, sollte man lieber an etwas denken, über das er sich richtig freut. Zum Beispiel ein selbst gemachtes Fotoalbum mit den schönsten Fotos der letzten Jahre. Dazu kann man aus Zeitungs-Schnipseln lustige Sprüche zusammenbasteln.
Der besten Freundin kann man selbst gemachte Pflegeprodukte und Naturkosmetik schenken, über die sie sich richtig freuen wird. Für Kinder passt selbst gemachtes Spielzeug, das ist viel schöner als eine Puppe aus dem Laden. Im Internet finden sich Tausende von Ideen für selbstgemachte Geschenke. Man investiert zwar viel mehr Zeit, aber es macht auf jeden Fall größeren Spaß als gestresst durch die Läden zu laufen.
Kleidertausch-Parties organisieren
Fast jeder kennt das Problem: die alten Kleider werden einfach langweilig und wie schön wäre es doch, ein neues Stück tragen zu können. Dabei sind die alten Kleidungsstücke noch vollkommen in Ordnung. Wie wäre es dann mit einer Kleidertauschparty? Man kann so ein Event im privaten Kreis mit Freunden organisieren.
Leitungswasser trinken
Oft und zur richtigen Zeit Wasser zu trinken ist gut für die Gesundheit. Es ist aber auch gut für den Geldbeutel, insbesondere wenn man auf Flaschenwasser verzichtet und stattdessen auf Leitungswasser zurückgreift. In manchen Restaurants und Cafes ist es inzwischen völlig normal, Leitungswasser zum Essen oder zum Kaffee zu bestellen.
Clever einkaufen
Oft ist es preiswert, regionales Obst und Gemüse zu kaufen, welches gerade in Saison ist. So müssen Äpfel oder Tomaten keine lange Transportwege zurücklegen oder in Kühlhäusern frisch gehalten werden. Außerdem schmecken Erdbeeren am leckersten im Mai, nicht im Februar.
Weihnachten, Ostern und Silvester kommen alle Jahre wieder. Dekorationen für den Tannenbaum und Glückwunschkarten auch. Diese sind aber nach der Feier sehr viel günstiger als vor der Feier. Lametta und Weihnachtsbaum-Kugeln sollte man im Januar und nicht im November kaufen. So wird jedes Jahr aufs Neue gespart. Kalender zum Beispiel kann man im Januar oder Februar viel günstiger kaufen.
Unverderbliche Waren wie Toilettenpapier oder Batterien sollte man nur im Sonderangebot kaufen. So kann man in einem Jahr mehrere Hundert Lei sparen.
Teurer ist oft langfristig günstiger
Teure Sachen kaufen? Ja, Sie haben richtig gelesen. Sie kennen sicher den Spruch: „Ich bin zu arm, um mir billige Sachen leisten zu können“. Er ist vollkommen wahr.
Kühlschränke, Staubsauger, Waschmaschinen und andere Haushaltsgeräte gibt es oft sehr günstig zu kaufen. Aber gerade bei diesen Geräten ist es wichtig, die Kosten über die gesamte Lebensdauer zu beachten. Ein Gerät, welches 500 Lei mehr kostet, aber zwei Jahre länger hält und 20 Prozent weniger Strom benötigt, kann weit mehr als die 500 Lei sparen. Dasselbe gilt auch für Schuhe. Je besser die Lederqualität, umso länger werden sie halten. In eine Lederjacke zu investieren ist auch eine gute Idee. Sie kann auch nach 20 Jahren noch perfekt aussehen.
Auch LED-Lampen kosten in der Anschaffung mehr, verbrauchen aber nur ca. zwei bis zehn Prozent der Elektrizität von herkömmlichen Lampen. Dadurch kann man dauerhaft sparen. Zudem ist die Lebensdauer von LED-Leuchtmitteln um ein Vielfaches höher als bei herkömmlichen Glühlampen.
