Zukunft Europas betrifft uns alle

Mehrsprachige digitale Plattform lädt zu Beteiligung ein

Foto: futureu.europa.eu

Das Zentrum Europe Direct bietet regelmäßig Informationsveranstaltungen zu für die EU-Politik relevanten Themen in Schulen, Universitäten oder gar Betrieben an. | Foto: Facebook/Europe Direct Regiunea Centru

Seit 1986 begehen zahlreiche öffentliche und private Einrichtungen sowie Bürgerinnen und Bürger der Europäischen Union den Europatag am 9. Mai, einem Tag der Erinnerung an die historische Pariser Rede des französischen Außenministers Robert Schumann vom 9. Mai 1950, dem Grundstein der heutigen Europäischen Gemeinschaft, der jährlich mit zahllosen Veranstaltungen und Festlichkeiten gefeiert wird. Zur Feier des Europatages sind die Bürger in den Ländern der EU-Mitgliedstaaten heuer erstmals eingeladen, am europäischen Geschehen auch nach dem Europatag teilzuhaben, an der „Konferenz zur Zukunft Europas“ teilzunehmen und sich konkret und direkt im Rahmen der Beratungen und Verhandlungen zum vorgenannten Thema einzubringen. 

Das bis 2022 stattfindende Programm wendet sich zahlreichen, für die EU-Politik relevanten Themen zu, so dem Klimawandel und der Umwelt, dem Rechtsstaat, den Werten und Rechten, der Sicherheit, der europäischen Demokratie und vielen anderen. Den ersten Schritt taten die Veranstalter, nämlich das Europäische Parlament, der Europarat und die Europäische Kommission durch die Einrichtung einer „Mehrsprachigen digitalen Plattform“, die auf der Internetadresse futureu.europa.eu zugänglich ist, die sich als interaktive und transparente, zentrale Drehscheibe der Konferenz versteht und den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit einräumt, die Zukunft der Union mitzugestalten. Die Plattform ist in 24 Sprachen verfügbar, sodass die Bürgerinnen und Bürger aus der gesamten Union ihre Ideen und Ansichten im Rahmen von Online-Veranstaltungen direkt in ihrer Muttersprache austauschen können. Die verschiedensten Veranstaltungen oder öffentliche Debatten werden die interessierten Bürgerinnen und Bürger selbst, Organisationen oder öffentliche Einrichtungen von Fall zu Fall mit physischer Anwesenheit oder in hybridem Format zu den vorgeschlagenen Themen stattfinden lassen und zudem bietet sich die Gelegenheit der Teilnahme an den Plenarversammlungen der Konferenz an, die dem Gespräch, den vorgebrachten Anliegen und angedachten Lösungen über die europäischen Kernthemen auf die institutionelle Ebene verhilft.

Gemeinsam die Zukunft aufbauen

Anlässlich der Eröffnung der Plattform erklärte der Präsident des Europäischen Parlaments: „Die Plattform ist ein wichtiges Instrument, das es den Bürgerinnen und Bürgern ermöglicht, sich an der Zukunft Europas zu beteiligen und diese mitzugestalten. Wir müssen sicher sein, dass ihre Stimme gehört wird und dass sie ungeachtet der Covid-19-Pandemie eine Rolle bei der Entscheidungsfindung spielen. Die europäische Demokratie, die repräsentativ und partizipatorisch ist, wird auch weiterhin funktionieren, denn sie ist für unsere gemeinsame Zukunft unabdingbar.“

Auch die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen lädt die Bürger zum Gespräch ein: „Wir laden die Menschen in Europa ein, ihre Stimme zu erheben, ihre Sorgen zu äußern und uns mitzuteilen, in welchem Europa sie leben wollen. Mit dieser Bürgerplattform bieten wir jedermann die Möglichkeit, zur Gestaltung der Zukunft Europas beizutragen und mit anderen Menschen aus ganz Europa zusammenzuarbeiten. Dies ist eine großartige Gelegenheit, die Europäe-rinnen und Europäer virtuell zusammenzubringen. Diskutieren Sie mit! Gemeinsam können wir die Zukunft aufbauen, die wir für unsere Union wollen.“

Die Konferenz zur Zukunft Europas sehen die Veranstalter als eine beispiellose, offene und inklusive Lehrstunde in deliberativer Demokratie. Sie soll Menschen aus allen Gesellschaftsschichten in ganz Europa mehr Gehör dazu verschaffen, was sie von der Europäischen Union erwarten. Das Ergebnis, das der gemeinsame Vorsitz weiterverfolgen will, soll dann als Richtschnur für die künftige Ausrichtung und Politikgestaltung der EU dienen.

Direkter Draht aus Rumänien 

In Rumänien bieten, abgesehen von den europaweit verfügbaren Plattformen und den bevorstehenden Konferenzen und Veranstaltungen, insgesamt 24 offizielle Informationszen-tren den direkten Draht zum gemeinsamen Europa. Zu ihnen gehört das von der Europäischen Kommission anerkannte Zentrum Europe Direct der Region Zentrum, die nach Annahme des Finanzierungsantrags und der vorgeschlagenen Veranstaltungspalette durch die Europäische Kommission bis 2025 Informationsveranstaltungen in den Kreisen Alba, Kronstadt/Brașov, Covasna, Harghita, Muresch und Hermannstadt/Sibiu entfalten wird.

Die Liste der für das laufende Jahr vorgeschlagenen Veranstaltungen, die heuer von Mai bis Dezember und in den kommenden Jahren das ganze Jahr über stattfinden werden, eröffnete das Zentrum mit den Feierlichkeiten zum Europatag am 9. Mai. Sie sprechen in ihrem weiteren Verlauf, entsprechend den Prioritäten der Europäischen Kommission, klar definierte Zielgruppen an.

„Dieses ist ein Netzwerk, dem wir 2013 beigetreten sind und mithilfe dieses Projektes ist es uns gelungen, die Tätigkeiten zu intensivieren, dank denen wir uns nun einer direkten Verbindung zu den Bürgern, vor allem den Jugendlichen, aber auch den Medien erfreuen. Gemeinsam mit unseren Partnern, zu denen andere Informationszentren, Nichtregierungsorganisationen und Einrichtungen gehören, werden wir die interaktiven und attraktiven Veranstaltungen fortsetzen, an denen bislang 15.000 Schüler, Studenten, Lehrer und Professoren, Fachleute und Bürger teilgenommen haben. Wir werden die Bürger in der Region Zentrum weiterhin ermutigen, an den Veranstaltungen und Tätigkeiten der Europe Direct teilzunehmen, um ihnen allen die europäischen Werte, Einzelheiten zu ihren grundlegenden Rechten und Informationen über die Gesetzesentwürfe der Europäischen Kommission zu vermitteln“, so der Generaldirektor der Entwicklungsagentur Zentrum (ADR Centru) Simion Crețu.

Green Deal, Zirkularwirtschaft, sensible Themen

Für die Information und Teilhabe der Bürger bewirbt Europe Direct heuer die Aktionen des Europäischen Grünen Deals, dem Fahrplan der Europäischen Kommission für eine nachhaltige EU-Wirtschaft, mit dem der Übergang zu einer modernen, ressourceneffizienten und wettbewerbsfähigen Wirtschaft gelingen soll, anhand einer Reihe von sechs Online-Debatten in jedem der Kreise, die der Ermittlung von lokal notwendigen Umweltschutzlösungen gewidmet werden. Hinzu kommt, so es die Sicherheitsmaßnahmen gegen die Coronavirus-Pandemie gestatten, der Europa-Cross, der geschätzte 1000 Läufer an den Start bringen wird oder die Förderung des studentischen Wettbewerbs „Circular Economy Hackathon 2021“.

Für die Information der Bürger zu EU-relevanten Themen auf lokaler Ebene startet die Europe Direct demnächst eine Online-Kampagne, mithilfe der sie die Bürger zugleich zu sensiblen Themen der EU befragen wird. Um den in der Region kursierenden verzerrten Meinungen oder Informationen entgegenzuwirken, sollen mindestens zwei Publikationen in den insgesamt sechs Landeskreisen ausgewählt werden, in denen ein Online-Fragebogen beworben wird und anschließend die richtigen Informationen veröffentlicht werden. In den Kreisen Harghita, Covasna und Muresch wird die Aktion auch in ungarischer Sprache stattfinden.

Im Bereich der Bildung wird das Projekt „Die Europäische Union in Schulen“ in Zusammenarbeit mit den Schulinspektoraten und mehreren Universitäten in den sechs Kreisen umgesetzt. In den teilnehmenden Bildungseinrichtungen werden Debatten auf Kreis- und dann auf Regionalebene zum Thema der Digitalisierung veranstaltet werden und die besten Mannschaften der Region werden eingeladen, einen offiziellen Besuch in Brüssel zu unternehmen.


Weitere Informationen zu den vom Zentrum Europe Direct geplanten Veranstaltungen sind der Internetplattform www.europedirect-adrcentru.ro oder der Facebookseite www.facebook.com/EDregiuneacentru zu entnehmen.