Zum Schutz der Bären und der Bürger

Ordnungsamt, Forstamt und NGOs tauschten sich im Kreisrat aus

Die Teilnehmer tauschten sich über den Schutz der Bären und die Möglichkeiten des Einschreitens bei deren Anwesenheit im öffentlichen Raum aus.
Foto: Kreisrat Hermannstadt

Ein Braunbär, der dem Fotographen in der Nähe von Sinaia auf einer Straße begegnete
Bild: Wikimedia

Der Kreisrat Hermannstadt/Sibiu war Mitte vergangener Woche Gastgeber einer Arbeitssitzung des Ordnungsamtes zum Thema der Anwesenheit von Bären im innerörtlichen Bereich der Ortschaften im Kreis Hermannstadt. An den Gesprächen beteiligten sich Vertreter des Forstamtes des Kreises Hermannstadt, die Verwalter von 21 der 29 Jagdreviere im Kreis sowie einige im Bereich des Tier- und Umweltschutzes tätige Nichtregierungsorganisationen, wie Fauna&Flora International, Animal Life, Humane Society International sowie ein Teil der Mitglieder des Kreisausschusses für Notsituationen des Kreises bzw. der Leitung der Kreisinspektorate der Gendarmerie und der Polizei.

Das Treffen mit den Jagdvereinen wurde infolge der Gespräche des Ordnungsamtes einberufen und befasste sich besonders mit den Möglichkeiten, wie die Gendarmerie bei Gefahrensituationen mit Bären einschreiten kann, und dem Bedürfnis, die Gegenden zu überwachen, in denen solche Fälle in Vergangenheit wiederholt eingetreten sind. Zudem suchten die Teilnehmer nach Lösungen, die das Einschreiten der Gendarmerie entsprechend dem von der Hermannstädter Präfektur bekanntgegebenen Protokoll ermöglichen, und tauschten sich zu den Zuständigkeiten der Verwaltungen der Jagdreviere aus, sodass die beste gemeinsame Vorgehensweise aller beteiligten Einrichtungen gewährleistet ist.

Die zu Beginn des Treffens anwesende Kreisratsvorsitzende Daniela Cîmpean hob hervor, dass der Themenkomplex „Bären im öffentlichen Raum“ verwickelt und von allgemeinem Interesse sei. Ihr zufolge habe das Thema im Hinblick auf das heuer und kommendes Jahr stattfindende Programm „Jahre des Wanderns“ auch für die Kreisverwaltung eine besondere Bedeutung, weswegen es zwecks Regelung an das Ordnungsamt weitergeleitet wurde. 

Die Kreisratsvorsitzende bat die Gäste, in den Grenzen ihrer Zuständigkeiten und Fachkompetenzen zusammenzuarbeiten, um eine bestmögliche gemeinsame Argumentation zu vereinbaren, die den zentralen Behörden dann vorgelegt werden kann, sodass die für den Umgang mit Bären im öffentlichen Raum notwendigen Gesetzesänderungen vorgenommen werden können.

Die Gespräche im Rahmen der Arbeitssitzung ergaben, dass die Anzahl der Bären wächst, dass die Anzahl der Zwischenfälle zugenommen hat und diese in Gegenden vorkommen, in denen vorher keine Bären gesichtet wurden, wie etwa im Dorf Presaca in der Gemeinde Törnen/P²uca, und dass es selbst tagsüber Begegnungen mit Bären gäbe, was für deren übliches Verhalten nicht spezifisch sei.

Der Austausch ergab zahlreiche Stellungnahmen und es wurden alte, bislang ungelöste Gespräche angegangen, woraus sich der allgemeine Gesichtspunkt der Jagdrevierverwalter ergab, dass, solange keine Abschusskontingente zur Vorbeugung solcher Vorfälle mehr erteilt werden, ihr Einschreiten unmöglich und auch unerwünscht sei, da der Bär zu den streng geschützten Tierarten zählt.

Eine weitere Schlussfolgerung war, dass die Möglichkeit der Anwendung des von der Präfektur beschlossenen Eingriffsverfahrens ungewiss ist, solange die Regelungen betreffend die Ausnahmen unverändert bestehen bleiben und die Erteilung der Ausnahmegenehmigungen weiterhin zu lange Zeit in Anspruch nimmt.

Abschließend versicherte der Vorsitzende des Ordnungsamtes, Gheorghe Sterp Ving²rzan, dass es nicht bei den geführten Gesprächen bleiben und er sich vergewissern werde, dass der Kreisrat und die Präfektur dem Umweltministerium ein Schreiben zur Bewilligung der Ausnahmegenehmigungen hinsichtlich der Schutzmaßnahmen des Wildes und der Vereinfachung des Verfahrens über die Zuordnung der Abschusskontingente zukommen lassen werden.