Punkte haben die beiden rumänischen Vertreter in der Europa League am dritten Spieltag gesammelt. Ob diese jedoch letztendlich reichen, um in der Endwertung den zweiten Platz in der Gruppe zu belegen, ist nach der Hälfte der Spiele eher fraglich. Trotzdem sei der Sieg und das gute Spiel von Astra hervorgehoben. Steaua hat zwar die halbe rumänische Liga aufgekauft, eine Mannschaft hat sie damit jedoch noch nicht.
Die Saison läuft für Astra keineswegs nach Wunsch. Der stetige Ausverkauf hat den Kader dezimiert, auch wenn mit Cristian Săpunaru und Constantin Budescu zwei Spieler von Format hinzugekommen sind. Die vielen Abgänge konnten sie jedoch nicht kompensieren. Dazu kam eine finanzielle Schieflage und ein über die Medien ausgetragener Kon-flikt zwischen Trainer Marius Şumudică und seinem Vereinsvorsitzenden, Daniel Coman. Unter diesen Voraussetzungen und Gemütszuständen war Astra Giurgiu bei Viktoria Pilsen in die dritte Etappe einer Europa League gegangen, in der noch AS Rom und Austria Wien agieren.
Mit einem Schlag ist jedoch Astra Giurgiu nach dem Europa-League-Donnerstag wieder im Rennen: der amtierende rumänische Meister holte in Tschechien bei Viktoria Pilsen einen 2:1-Sieg und rückte so vorerst in der Tabelle vor den tschechischen Meister. Möglicherweise war auch das Geld ein Argument dazu, denn, Aussagen von Trainer Marius Şumudică nach, hatte der Verein einen Teil der Gehaltsrückstände an die Mannschaft ausbezahlt. Dass Astra Giurgiu nicht nach Pilsen gefahren war, um eine einfache Pflichtaufgabe zu erledigen, zeigten schon die ersten Spielminuten, in denen Sturmspitze Denis Alibec nur knapp an einer frühen Führung vorbeigegangen war. Derselbe Alibec und Horava mit einem Eigentor erzielten die Treffer für Astra. Den Gastgebern gelang kurz vor Schluss eine Resultatsverschönerung durch denselben Horava von der Elfmetermarke.
Für einen unbeteiligten Zuschauer muss die Partie Steaua Bukarest - FC Zürich interessant gewesen sein. Für die Bukarester Fans war es ebenfalls lange Zeit ein Spiel, das begeistern konnte, auch wenn Torhüter Niţă, wie schon so oft in dieser Saison über weite Strecken seinen Kasten rein halten konnte. Gerade Golubovic, den Mannschaftsboss Gigi Becali nach der Erstliga-Heimniederlage gegen Gaz Metan Mediasch aus dem Kader werfen wollte, erzielte den Führungstreffer der Bukarester. Es war das erste Tor des im Sommer aus Jassy transferierten Stürmers. Zuvor hatte er über 900 torlose Minuten im Steaua-Dress zugebracht. Nun wurde er fast zum Matchwinner. Der munter aufspielende FC Zürich glich jedoch gegen Ende der Partie durch Kone aus. Schaut man auf die Glanzparaden von Steaua-Torhüter Niţă, dann ist dieses Unentschieden aus Sicht der Schweizer nicht unverdient.
Mit vielen Ausfällen wegen Verletzungen musste Lauren]iu Reghecampf die Partie beginnen, Achim, Moke, Filip, Pintilii und Florin Tănase fielen verletzungsbedingt aus. Mitrea flog nach seiner schwachen Vorstellung in der Meisterschaft aus dem Kader. Beide Mannschaften hatte über 90 Minuten gute Gelegenheiten. Adrian Popa gab nicht nur die Vorlage zum 1:0, sondern traf auch zwei Mal den Pfosten. Weil Steaua jedoch ihren Vorsprung nicht auszubauen vermochte, nutzte der Spitzenreiter der Zweiten Schweizer Liga eine seiner vielen Gelegenheiten und kam durch Kone zum Ausgleich. Steaua bleibt nach diesem 1:1 weiterhin sieglos in der Gruppe, in der Villareal und Osmanlispor mit je fünf Punkten führen, gefolgt von Zürich mit vier und Steaua mit nur zwei Zählern.