Einen Sieg, ein Unentschieden und eine Niederlage verzeichneten die rumänischen Vertreter in den Hinspielen der dritten Runde der Fußball-Europa-League-Qualifikation. Alle drei Teams - CFR Klausenburg, FCSB Bukarest und Universitatea Craiova - können sich in den Rückspielen der kommenden Woche vor eigenem Publikum die Tickets für die Play-Off-Runde holen. Die besten Chancen für den Einzug in diese Phase des Wettbewerbs im europäischen Vereinsfußball hat Meister CFR Klausenburg, der bei Alashkert Jerewan 2:0 gewann. Doppeltorschütze war der Arader George Țucudean, der in der 5. bzw. 49. Spielminute traf. Der Klassenunterschied zwischen den beiden Mannschaften sei erheblich, frohlockte der CFR-Vereinsvorsitzende Iuliu Mureșan nach der Partie. Er ließ durchblicken, dass einige Spieler einen schwächeren Auftritt in Jerewan hatten, da es „schwer ist, sich in solchen Spielen 100-prozentig zu konzentrieren“. Țucudean glaubt seinerseits, durch den Dreitagesrhythmus mit Meisterschaft und Europa-League-Qualifikation habe sich eine gewisse Müdigkeit eingeschlichen. Diese Ansicht klingt nur wenige Wochen nach Saisonbeginn recht kurios, auch wenn es nicht einfach ist, zur Qualifikation für das große Geld aus den internationalen Wettbewerben durch Europa zu touren.
Vizemeister FCSB Bukarest hatte lange Zeit in Kroatien, bei Hajduk Split, kaum etwas zu melden. Die Mannschaft profitierte jedoch vom mäßigen Offensivvermögen der Gastgeber, aber auch von der eigenen Abwehrleistung, in der vor allem Torhüter Cristian Bălgrădean und Abwehrspieler Mihai Bălașa eine gute Figur abgaben. Symbolträchtig für den Auftritt der Mannschaft um Trainer Nicolae Dică war allein schon, dass sie erst in der 75. Spielminute zu ihrem ersten Eckball kam. Im Lager des FCSB sieht man das 0:0 mit gemischten Gefühlen. Von 50:50 Chancen für den Einzug in die nächste Runde spricht Trainer Nicolae Dică. Der Coach hatte bereits zur Pause zwei Drittel seines Auswechselkontingents erschöpft. Noch vor dem Halbzeitpfiff schied Marko Momcilovic nach Verdacht auf Muskelzerrung verletzt aus – für ihn kam Junior Morais. Zur Pause nahm der FCSB-Coach auch Dennis Man, der mit dem schwer bespielbaren Boden nicht zurechtkam, vom Platz. In den Schlussminuten wartete Dică extrem lange mit der dritten Einwechslung, obwohl Mihai Bălașa viele Minuten lang verletzt agieren musste. Trotz dieser Situation brachte er Youngster Olimpiu Moruțan für Florin Tănase. Der Neue auf dem Platz vergab dann kurz vor Abpfiff eine gute Gelegenheit zu einem Sieg, der den Spielanteilen nach ungerecht gewesen wäre. Bei Hajduk Split ist Trainer Zeljko Kopic angezählt und angeblich hängt sein Job stark davon ab, ob seine Mannschaft an FCSB vorbeikommt.
„Der rumänische Fußball ist nicht auf dem Niveau des deutschen Fußballs. Wer unter diesen Umständen erwartet hatte, dass wir offensiv spielen werden, der täuscht sich“, so Davis Mangia, Trainer von Universitatea Craiova, auf der Pressekonferenz nach der Partie bei RB Leipzig. Nach dem 1:3 sind die Chancen auf ein Weiterkommen der Oltenier recht gering. Ibrahima Konaté (25. Spielminute), Matheus Cunha (77.) und Yussuf Poulsen (87.) schienen mit ihren Treffern und einem zwischenzeitlichen 3:0 eindeutig die Weichen für den Bundesligisten gestellt zu haben. Trotz der Feldüberlegenheit der Mannschaft von Ralf Rangnick, Sportdirektor und Trainer in Personalunion, bleibt Craiova ein Funken Hoffnung, nachdem der in der Schweiz geborene Kroate Ivan Matic in der Nachspielzeit auf 1:3 verkürzte. Uni Craiova, die in der internen Meisterschaft erst zwei Treffer in drei Runden erzielt hat, käme bei einem 2:0 im Rückspiel weiter. Beim Stand von 3:1 nach 90 Minuten ginge es in die Verlängerung.