Bukarest (ADZ) - Bei insgesamt 18 Spielern des Fußball-Erstligisten Dinamo Bukarest wurde eine Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus festgestellt. Die Gesundheitsbehörde des Landkreises Ilfov hatte daraufhin am Mittwoch eine zweiwöchige Quarantäne für die gesamte Mannschaft angeordnet. Das Spiel gegen den FC Hermannstadt, welches für den gestrigen Freitag angesetzt war, wurde auf unbestimmte Zeit verschoben. Bereits Wochen zuvor mussten insgesamt drei Spiele von Dinamo Bukarest aufgrund von Corona-Infektionen ausfallen. Nach aktueller Auffassung sollen die Spiele nach dem Ende der Quarantäne am 5. August nachgeholt werden.
Unterdessen haben sich Claudiu Rotar, einer der Direktoren des FC Hermannstadt sowie Valeriu Iftime, der Präsident des FC Botoșani dafür ausgesprochen die Bukarester zu opfern, um die Meisterschaft zu beenden. „Sollte Dinamo nicht genügend Spieler haben, dann müssen sie ihre Junioren in den verbleibenden Spielen einsetzen. Oder sie verlieren jedes Spiel am ‘grünen Tisch’ mit 0:3“, erklärte Iftime. Der selben Ansicht ist auch Rotar, der es nicht „normal“ findet, dass „wir alle für Dinamo bezahlen müssen“. Die Mannschaft hat von ihren bisher sieben ausgetragenen Spielen in der Abstiegsrunde bereits fünf Partien verloren und steht damit vor dem erstmaligen Gang in die Zweitklassigkeit.
Gleichwohl ist Dinamo Bukarest neben FC Steaua Bukarest und CS Universitatea Craiova der wichtigste Verein für die Einschaltquoten. Denn während 108.000 Menschen in der regulären Saison das Spiel zwischen Dinamo und Hermannstadt am TV verfolgten, sahen sich nur 4000 Menschen die Begegnung der Hermannstädter gegen den FC Botoșani an. Andrei Vochin, Berater von FRF-Präsident Răzvan Burleanu, erklärte dann auch in einem Interview mit der „Gazeta Sporturilor“, dass die Verantwortlichen des FC Bayern München vor einigen Jahren zur Rettung von Borussia Dortmund beigetragen hatten, da die Rivalität der beiden deutschen Mannschaften auch einen hohen finanziellen Wert hat.
Beim Verband der professionellen Fußball-Liga (LPF) gibt es noch keine Lösung für das Problem, dass Dinamo nach dem letzten Spieltag der Abstiegsrunde noch sieben Spiele austragen müsste. Generalsekretär Iustin Ștefan strebt allerdings aufgrund der Verträge mit den TV-Anstalten eine sportliche Beendigung der Saison an.