Mit gestandenen Kickern wollte Rumäniens Fußball-Auswahltrainer Victor Piţurcă das unterstreichen, was er vor wenigen Tagen zum Besten gegeben hatte: Nämlich dass seine Mannschaft momentan jeden Gegner schlagen könne. Dass dies Realitätsverlust ist, zeigte konkret Algeriens Auswahl, die Rumänien in einem Testspiel in Genf 2:1 bezwang. Bentaleb und Soaudani erzielten die beiden Treffer der Algerier, Chipciu schaffte ein zeitweiliges 1:1.
Piţurcă hatte eigentlich einen Großteil seiner Kicker auflaufen lassen, die die Qualifikation zur WM verpasst hatten. Gegen den WM-Teilnehmer Algerien absolvierte Rumänien sein letztes Spiel vor der EM-Qualifikation und die Situation ist genauso trist wie vor zwei Jahren. Auch wenn Rumänien spielerisch keine schlechte Partie gemacht hat, fehlten die Tore, doch gerade darum – um Tore – geht es letztendlich im Fußball. Stürmer Ciprian Marica wies auf Ermüdungserscheinungen hin. Preisfrage bleibt, wie Rumäniens Auswahl bei der WM aufgetreten wäre, hätte sie sich dafür qualifiziert.
Genauso wie Rumänien kaum für den Start im September für die EM-Qualifikation gerüstet ist, zeigte auch Algerien keine WM-Form.
Die Fans der Algerier lieferten die traurige Zutat einer mäßigen Partie: Sie warfen Gegenstände auf das Spielfeld, was dazu führte, dass die Begegnung kurz vor Ende der ersten Halbzeit für etwa 15 Minuten unterbrochen werden musste. So wurde die Pause vorverlegt, und nach 45 gespielten Minuten nahmen die Kicker ganz einfach nur den Seitenwechsel vor.
Algerien bestreitet in weniger als zwei Wochen seine nächsten Spiele in der Gruppe H bei der Weltmeisterschaft in Brasilien gegen Belgien, Südkorea und Russland.
Die rumänische Nationalmannschaft hat hingegen eine lange Sommerpause. Am 7. September startet die Qualifikation zur EM 2016 mit einem Spiel gegen Griechenland, drei Tage später empfängt Rumänien Gruppengegner Ungarn.