Lange Zeit nach dem Abschluss der Spielsaison der Ersten Liga waren nicht mal die „oberen Bosse“ des rumänischen Fußballs, Verbandspräsident Mircea Sandu und Liga-Chef Dumitru Dragomir, im Klaren, wie viele Mannschaften sich an den Spielen der nächsten Saison beteiligen werden. Zwei Tage vor Austragung des Rumänien-Supercups und weniger als zwei Wochen vor Beginn der Saison 2013/2014 ist die Sachlage zwar nicht völlig transparent, doch wenigstens überschaubar.
Am vergangenen Freitag hat der Internationale Sportgerichtshof (TAS) der Beschwerde des Vorjahreszwölften Universitatea Klausenburg stattgegeben und den Rumänischen Fußballverband (FRF) dazu aufgefordert, die Klausenburger in die Meisterschaftssaison 2013/14 einzugliedern. Dem Klub wurde zuvor genau wie Ligakonkurrent Rapid Bukarest die Lizenz aufgrund von überfälligen Verbindlichkeiten verweigert. In der für Samstag anberaumten Sitzung von Fußball- und Ligaverband kamen beide schließlich der Aufforderung nach und erteilten “U” als siebzehnten Klub die Spielerlaubnis.
Die Überraschung der Sitzung war jedoch die Verlautbarung, dass ein achtzehnter Teilnehmer zwischen Rapid und dem letzten sportlichen Absteiger Concordia Chiajna am kommenden Samstag im Dinamo-Stadion ausgespielt wird. Ursprünglich sollte in Abhängigkeit des TAS-Urteils mit maximal siebzehn Mannschaften gestartet werden, allerdings forderten die Fernsehanstalten die Einhaltung der bestehenden TV-Verträge, welche neun Spiele pro Spieltag vorsehen. Dass nun ausgerechnet Rapid noch eine Chance erhält ist aufgrund des anfänglichen Lizenzentzuges jedoch mehr als unverständlich.
Am Montag veröffentlichte schließlich der Ligaverband den Spielplan für die neue Spielzeit. Demnach startet Meister Steaua Bukarest am Wochenende um den 20. Juli mit einem Heimspiel gegen Ceahlăul Piatra Neamţ in die Saison, während Pokalsieger Petrolul Ploieşti in Klausenburg auf Universitatea trifft. Das Bukarester Derby zwischen Dinamo und Steaua ist bereits für den vierten Spieltag angesetzt. Bei erfolgreichem Ausgang des Entscheidungsspiels könnte schon eine Woche vorher Rapid gegen den Meister spielen.
Am Montagabend kam auch der seit Wochen erwartete Verkauf des Bukarester Eisenbahnerklubs endlich zustande. Rapid wurde von den Geschäftsmännern Nicolae Cristescu und Adrian Zamfir übernommen, Club-Inhaber George Copos trennt sich somit nach 20 Jahren von der Hauptstadtmannschaft. 1993 hatte der Geschäftsmann den Traditionsclub für 800.000 US-Dollar übernommen, in dieser Zeitspanne gewann Rapid zweimal die Meisterschaft und viermal den Rumänienpokal. Ende 2012 beantragte Rapid Insolvenz, die Schulden belaufen sich auf umgerechnet 34 Millionen Euro.