Die rumänischen Fußballmannschaften zahlen auf internationaler Ebene hohen Tribut. Das gesunkene Niveau der Meisterschaft und die massiven Veränderungen in den Aufgeboten tragen wohl die Hauptschuld daran, dass die beiden rumänischen Vertreter in der Europa League Fehlstarts hingelegt haben. Astra Giurgiu unterlag zu Hause gegen Austria Wien (2:3), Steaua verlor auswärts bei Osmanlispor 0:2.
Vor nahezu leeren Rängen in der Bukarester Nationalarena trug Astra Giurgiu mit einer offensiven Ausrichtung ihr Heimspiel gegen den Dritten der letzten Saison in Österreich aus. Die Gäste, unter der Leitung des ehemaligen Bayern-Profis Thorsten Fink, hatten eine ebenso offensive Ausrichtung und deshalb nicht unverhofft die fünf Treffer der Partie. In diesem recht offenen Schlagabtausch zogen die Kicker aus Giurgiu den Kürzeren. Auch vom Platzverweis des Austria-Verteidigers Rotpuller (79. Spielminute) konnte Astra nicht profitieren. Eine nicht eingespielte Astra-Hintermannschaft, in der vor allem Innenverteidiger Fabricio und Torhüter Silviu Lung patzten, erleichterte die Aufgabe der Gäste. Nicht zuletzt war erkennbar, dass aus dem Meisterteam der verstrichenen Saison 4-5 Leistungsträger fehlen. Holzhauser (Strafstoß), Friesenbichler und Grünwald erzielten die Treffer der Gäste, Budescu und Săpunaru trafen für Astra.
Der erst 2014 wieder gegründete türkische Hauptstadtklub Osmanlispor (bis 2009 Ankaraspor) war Steaua im ersten Spiel der Europa League nicht unbedingt haushoch überlegen, dominierte jedoch das Geschehen. „Hätte es nicht den Patzter gegeben, der zum Strafstoß geführt hat, hätten wir nur sehr schwer ein Gegentor kassiert“, so Trainer Lauren]iu Reghecampf nach dem verlorenen Spiel in Ankara. Mehr störte den Trainer die Tätlichkeit von Außenverteidiger Enache, der kurz vor dem Pausenpfiff vom deutschen Schiedsrichter Tobias Welz folgerichtig vom Platz gestellt wurde. „Wir hatten eine gute erste Halbzeit und es ist schade, dass so etwas geschehen konnte“, so Reghecampf dazu. In Unterzahl geblieben, tat sich Steaua in der zweiten Halbzeit immer schwerer und Osmanlispor erzielte durch Diabate und Umar die beiden Tore zum 2:0.
Am 29. September empfängt Steaua in der zweiten Europa-League-Etappe die Spanier von Villarreal, Meister Astra spielt in der nächsten Runde beim AS Rom.