Möglicherweise war der FC Vaslui nach einem 0:2 auf eigenem Platz gegen den Champions-League-Sieger von 2010, Inter Mailand, zum Rückspiel nach Italien gereist, um Resultats- und Imagekosmetik zu betreiben. Zwischendurch haben sie jedoch umgesattelt und standen kurz davor, Inter Mailand vor eigener Kulisse aus dem Wettbewerb zu fegen, bevor dieser noch so richtig begonnen hatte.
Im Rückspiel der Play-off-Runde der Fußball-Europa-League war Vaslui in der 35. Minute durch Stanciu von der Elfmetermarke in Führung gegangen. Zuvor war der Inter-Torhüher Castellazzi wegen Notbremse vom Platz gestellt worden. Besonders spannend wurde es in der Schlussviertelstunde, als Palacio für Inter gleichzog, Varela den erneuten Führungstreffer für Vaslui erzielte und Guarin in der Nachspielzeit zum 2:2 ausglich. In den letzten Minuten, als ein 3:1 der Mannschaft aus Vaslui möglich war, und damit Inter ausgebootet gewesen wäre, zeigten sich die Mailänder etwas frischer. Aufgrund guter Gelegenheiten – die auch den Italienern nicht fehlten – kann man es auch so formulieren, wie der Boss des FC Vaslui, Adrian Porumboiu: „Wären wir gegen Ende des Spieles etwas aufmerksamer gewesen, hätten wir uns qualifizieren können“.
Eher eine Pflichtaufgabe war das Heimspiel von Steaua Bukarest gegen FK Ekranas aus Litauen. Mit einem glatten 3:0 (Tore: Rocha 2 und Dumitra{) knüpfte Steaua da an, wo sie eine Woche zuvor in Litauen beim 2:0-Auswärtssieg aufgehört hatte. Es war eine Qualifikation, die nie in Frage stand – nicht nur aufgrund des Ergebnisses auf der Anzeigetafel, sondern auch deshalb, weil Ekranas nicht das Niveau einer Mannschaft mitbringt, die einen Platz in der Europa-League-Gruppenphase anstreben kann. Überraschend, dass in der Partie fünf der insgesamt sechs gelben Karten nach dem zweiten Steaua-Treffer vergeben wurden.
Für neun Minuten hatte es so ausgesehen, als ob Dinamo Bukarest den Hauch einer Chance gegen Metalist Harkov hätte: Curtean glich die 1:0-Führung der Ukrainer in der 52. Spielminute aus, doch als Cristaldo nach 61 Minuten erneut den Führungstreffer der Gastgeber zum 2:1 erzielte, war das Spiel endgültig gelaufen. Wie groß der Respekt im Lager der Dynamos vor Metalist Harkov war – die auch das Hinspiel in Bukarest gewonnen hatten (0:2) –, machte der Coach der Bukarester, Dario Bonetti, nach Abschluss der Doppelbegegnung deutlich: „Ich würde alle Spieler von Metalist zu uns transferieren, doch wir können uns so etwas nicht leisten. In Rumänien gibt es keine Spieler von diesem Niveau“.