Entscheidungsstärke kann man den Herren an der Spitze der Rumänischen Fußball-Liga bestimmt nicht nachsagen. Nun soll der Verband entscheiden, ob Aufsteiger Rapid Bukarest für das Oberhaus tauglich ist. Unklar ist, ob Rapid nun pleite ist, oder doch – auch mit den Geldern aus Fernsehrechten – seine Spiele in der Ersten Liga bestreiten kann. Nachdem der Konkursverwalter dies verneint hatte, intervenierte der Direktorenrat von Rapid und will das Gegenteil belegen können.
Die Profi-Liga zeigte sich damit einen Tag vor Saisonbeginn ohnmächtig und verlegte die Entscheidung zur Disziplinarkommission des Rumänischen Fußballverbandes. Unter diesen Voraussetzungen haben am Wochenende die Spiele der neuen Meisterschaft mit nur sechs Partien begonnen.
Nicht nur Rapid Bukarest weiß nicht, wo und ob sie spielt, sondern auch im Banat ist Unklarheit angesagt. Am Donnerstagvormittag hatte nämlich die Profi-Liga entschieden, dass ACS Poli Temeswar Rapid ersetzen soll. Der Absteiger aus dem Vorjahr wäre mit Minus 14 Punkten gestartet: sechs wegen Verstoßes gegen die Lizenzauflagen, acht wegen Nichterreichens der vorgeschriebenen Mindestpunktzahl in der vergangenen Saison.
Gegen die Entscheidung, den klaren Absteiger aus Temeswar zu bevorzugen, protestiert auch UTA Arad, die in der Relegation nur knapp den Aufstieg aus der Zweiten Liga verpasst hatte und selbst gerne Rapid im Oberhaus ersetzen möchte. Beim Internationalen Sportgericht, CAS, beabsichtigt angeblich UTA klagen zu wollen, sollte ACS Poli Temeswar den Vorzug beim eventuellen Ersatz von Rapid erhalten.