Am 18. Dezember feiern zwei Heldsdorferinnen im Süddeutschland Geburtstag: Edeltraut Franz-Sauer in Schwabach und Gerlinde Reip-Oprea in Stuttgart. Die ehemaligen Handball-Nationalspielerinnen werden 70. Den Geburtstag feiern sie im engen Familienkreis. Ihre wohl liebsten Gratulantinnen werden ihre Enkelinnen sein: Edeltraut Franz freut sich schon auf den Spruch, den die zweijährige Enkelin Jolante vortragen wird, Gerlinde Oprea auf die Glückwünsche der sechsjährigen Enkelin Julia Emilia.
Die beiden Burzenländerinnen haben einen guten Teil der Siebenbürger und Banater Handball-Geschichte mitgeschrieben. Das Handball-ABC hatten die beiden von ihrem Turnlehrer Hans Franz in Heldsdorf/Hălchiu erlernt. Ihr Weg führte über Kronstadt/Braşov ins Banat, wo sie mit der Mannschaft von Ştiinţa/Uni Temeswar Erfolg um Erfolg feierten.
Nach der Umstellung vom Groß- aufs Kleinfeld wird Edeltraut Franz 1960 erstmals in die rumänische Nationalmannschaft berufen. 1962 wird sie mit ihr Weltmeisterin auf dem Kleinfeld im WM-Turnier in Bukarest. Die verletzte Gerlinde Reip sitzt auf der Tribüne.
Nach der WM zieht es Edeltraut Franz nach Temeswar. Mit Ştiinţa Temeswar holt sie zusammen mit Gerlinde Reip 1964 den ersten Landesmeistertitel auf dem Kleinfeld nach Temeswar. Insgesamt gewinnt Edeltraut Franz-Sauer mit Uni Temeswar drei Meistertitel, bei Gerlinde Reip bleibt es bei einem Titel.
Gerlinde Reip wird mit 14 Nationalspielerin. Sie darf an der Hallenhandball-Weltmeisterschaft 1957 in Belgrad teilnehmen, aber nur unter dem dem gefälschten Namen Gerlinda Petre.
1961 ein weiterer Schwindel des Rumänischen Handballverbandes: Gerlinde Reip wird kurzerhand nach Bukarest zur Mannschaft des Sportinstituts transferiert, damit sie das Team zum Gewinn des Europapokals der Meister führt. Das Vorhaben gelingt, und Gerlinde kehrt nach Temeswar zurück. Für Ştiinta/Uni Temeswar spielt Gerlinde Reip sechs Jahre lang.