Moskau – Ein hoffnungsvoller Start in den neuen olympischen Zyklus für die rumänischen Turner bei den Europameisterschaften in Moskau: Wenn auch das Team im Medaillenspiegel nur den vierten Platz belegt hat, so gibt die Bilanz der rumänischen Riege (sieben Medaillen) trotzdem Hoffnung im Hinblick auf Olympia 2016. Die 16-jährige Larisa Iordache gewann insgesamt vier Medaillen, zusammen mit der ein Jahr jüngeren Diana Bulimar (eine Silber- und eine Bronzemedaille) bildet sie den Kern einer rumänischen Turnriege der Frauen, mit der auch zukünftig trotz immer stärker werdenden Konkurrenz auf höchsten Niveau zu rechnen ist.
Für das beste Ergebnis der Männer sorgte erneut Flavius Koczi. Mit dem Gewinn der Silbermedaille im Sprung rettete der aus Reschitza/Reşiţa stammende Turner die Bilanz des rumänischen Männer-Teams. Es war die insgesamt elfte Medaille, die der 25-Jährige bei den Europameisterschaften geholt hat, eine Silbermedaille im Sprung hatte Koczi schon bei der EM 2009 gewonnen. Dank eines besseren zweiten Sprungs gewann heuer der Russe Denis Abljasin Gold, Bronze ging überraschend an Artur Dawtjan aus Armenien.
Im Mehrkampf wurde in diesem Jahr seit 2009 anhaltende russische EM-Siegesserie verlängert. Im Vorkampf am Donnerstag war Larisa Iordache noch die Beste, im Wettkampf spulte Alija Mustafina ihr Programm mit hoher Perfektion und verwies mit 59,032 Punkten die rumänische Turnerin (58,432) auf Platz zwei. Rang drei ging an die Russin Anastasia Grischin, Diana Bulimar verpasste mit Rang vier das Podium. Insgesamt haben die Russinnen schon 14 mal den europäischen Titel im Vierkampf erkämpft. Nach drei Übungen lag Iordache noch vorne, der Unterschied wurde auch diesmal am Stufenbarren gemacht. An diesem Gerät hat das rumänische Team schon seit Jahren keine Erfolge verzeichnet, im Stufenbarren-Finale am Samstag, bei dem Alija Mustafina erneut Gold für Russland holte, war keine rumänische Turnerin unter den ersten Acht.
Auf den Mehrkampf-Thron bei den Männern stieg der Russe David Beljawski. Mit dem Ukrainer Oleg Wernjajew lieferte er sich an der Spitze lange Zeit ein heißes Duell, in dem der Ukrainer erst mit einem Absturz am Seitpferd endgültig die Segel streichen musste und im Klassement noch auf Platz drei hinter dem Briten Max Whitlock zurückfiel.
Bei den Gerätefinals konnten sich die rumänischen Turnerinnen am Samstag und Sonntag steigern. Am Samstag gewann Larisa Iordache Silber beim Sprung, am Sonntag folgten vier weitere Medaillen für Iordache und Bulimar. Dabei konnten die beiden Turnerinnen am Schwebebalken den vorjährigen Doppelsieg wiederholen. Ging im Vorjahr bei der EM in Brüssel Gold noch an Cătălina Ponor und Silber an Larisa Iordache, so belegten in Moskau Iordache und Bulimar die ersten beiden Plätze. Am Boden war Xenia Afanassewa (Russland) nicht zu schlagen Iordache und Bulimar landeten auf Platz zwei bzw. drei. (ADZ/dpa)