Dorin Goga hatte vergangene Woche mit seiner Aussage für Furore gesorgt: Er hoffe, wenn die Mannschaft nichts mehr zu verlieren habe, könnte sie befreiter aufspielen. Fehlende Siegermentalität hatte man dem Offensivspieler der Temeswarer nachgesagt, dessen Team bis auf einen direkten Abstiegsplatz abgesackt ist. Der mühsame Sieg vom Wochenende in der Play-Out-Runde des rumänischen Erstliga-Fußballs könnte das Omen von Goga bestätigen, doch die schwachen Auftritte der Temeswarer lassen eher einen Konjunkturerfolg erahnen.
Nicht nur die Konkurrenz hat Poli Temeswar in dieser Etappe in die Karten gespielt, sondern auch sie selbst registrierte ihren ersten Sieg nach vielen Runden. Seit dem Amtsantritt von Trainer Petre Grigoraş war es ohnehin der erste Erfolg für die Banater, doch gegen den FC Voluntari war der Weg zu den drei Punkten ein mühsames Unterfangen. Zunächst musste die Gästemannschaft nach zwei Platzverweisen in Unterzahl bleiben, bis Poli den 2:1-Sieg in spannenden Schlussminuten und mit zwischenzeitlichem 1:1 erzwingen konnte. Die Mitkonkurrenz teilte sich unterdessen die Punkte. Concordia Chiajna, seit Wochen ohne Sieg, spielte 1:1 gegen das Schlusslicht Petrolul Ploieşti, CSU Craiova und CFR Klausenburg trennten sich ebenfalls 1:1. Der FC Botoşani und CSMS Jassy treffen erst am heutigen Montag aufeinander.
Im Schlagerspiel vom 6. Spieltag in der Endrunde um die rumänische Fußballmeisterschaft spielten die beiden hauptstädtischen Vereine Steaua und Dinamo 1:1. Tabellenführer Astra Giurgiu profitiert von dieser Punkteteilung wohl am meisten. Verärgert über den Verlust der beiden Zähler, wetterte der Steaua-Boss Gigi Becali vor allem gegen seinen aufstrebenden Star Nicuşor Stanciu, der keine gute Partie gemacht hatte. Die Medien hätten die Starallüren von Stanciu mitbewirkt, sagte Becali und versprach mit Galgenhumor, den ausländischen Vereinen, mit denen Stanciu liebäugele, Geld anzubieten, um ihn je schneller zu transferieren.
Das 3:1 von Tabellenführer Astra Giurgiu beim FC Viitorul Konstanza wundert wohl niemanden mehr. Der FC Viitorul bleibt damit auch im sechsten Spiel der Play-Off-Runde ohne Sieg – auch deshalb, weil Vereinsboss Georghe Hagi nach der Winterpause massenhaft Spieler verkauft oder gekündigt hat und seine Mannschaft in derzeitiger Besetzung zu schwach ist im Wettrennen des Spitzensextetts.