Einen Tag lang hatte Rumäniens Fußball-Oberhaus einen Tabellenführer, der im kommenden Jahr wegen des Insolvenzantrages gar nicht in den europäischen Wettbewerben mit dabei sein darf. Gaz Metan Mediasch hat nämlich eine toll aufspielende Mannschaft, doch die Geschäftsführung flüchtete in die Insolvenz und sperrte damit jeglichen Zugang zu den Geldern aus den EC-Wettbewerben. Seit Montagabend ist nun auch Gaz Metan entthront. Der FC Viitorul hat nach einem 2:1-Sieg bei Concordia Chiajna die Tabellenspitze übernommen. Über seine oft bizarren Aussagen vor den Mikrophonen hinaus, muss man dem Viitorul-Vereinsinhaber eines lassen: Trotz reichlich Spielerverkäufe hat er zumindest für die rumänische Liga weiterhin eine wettbewerbsfähige Mannschaft und macht eine wirkungsvolle Nachwuchsarbeit.
Weitaus hellhöriger, als die Verkündung des neuen und keineswegs überraschenden Tabellenführers macht jedoch die Meldung, dass der Armeesportclub eine neue Fußballmannschaft unter dem Siegel „Steaua“ Bukarest ins leben ruft. Der ehemalige Nationalspieler und Steaua-Kicker der guten alten Zeiten, Marius Lăcătuş, wird den Verein lenken. Ende der 1990er Jahre hatte das Verteidigungsministerium seinen Steaua-Verein an Gigi Becali abgetreten hatte, weil zum einen die UEFA keine Mannschaften im internationalen Geschäft zuließ, die von Ministerien getragen werden, zum anderen hatte das einschlägige Ministerium damals auch zugegeben, ein professionell geführten Verein auf hoher Ebene nicht tragen zu können. Nun soll dies auf einmal alles rückgängig gemacht werden. Im kommenden Jahr wird der angepeilte Verein voraussichtlich in der vierten Liga seinen Einstand proben.