Es ist nun wieder einmal ein typisch rumänischer Modus, in dem die Saison im Fußball-Oberhaus zu Ende geht. Die Meisterfrage wurde zwar auf dem Spielplatz im Fernduell zwischen dem FC Viitorul und Steaua Bukarest geklärt, doch nun beanstanden letztere, dass bei Punktgleichheit nicht nur die direkten Spiele aus der Play-Off-Runde gelten, sondern auch die Resultate aus der regulären Saison. In diesem Fall wäre Steaua Meister. Im vergangenen Jahr wurden, laut rumänischen Medien, Platzierungen bloß nach den Resultaten aus dem zweiten Teil der Meisterschaft entschieden.
Auf dem Platz stand am Samstagabend eine hochmotivierte Mannschaft von Steaua Bukarest, die bereits zur Pause alles für die Meisterfeier klar machte: 3:0 führte sie gegen eine streckenweise passive CSU Craiova, während der FC Viitorul nur mühsam gegen eine beherzt aufspielende CFR Klausenburg den Rückstand verhindern konnte. Doch dann kam die 65. Spielminute, in der künftige und ehemalige Steaua-Spieler über den Erfolg des FC Viitorul entscheiden sollten. Der Klausenburger Spieler Larie, der kommende Saison zu Steaua wechselt, beging ein Foul im eigenen Strafraum und der Ex-Steaua-Kicker Gabriel Iancu erzielte den einzigen Treffer des FC Viitorul, um erstmalig in der Geschichte des Vereins Meister zu werden.
Noch nie hat in Europa ein Verein es geschafft, acht Jahre nach seiner Gründung den nationalen Titel zu holen, und auch für Hagi war es neue Premiere: Als Trainer hat er sich noch nie mit Meisterehren schmücken können. Auch die dritte Partie der Play-Off-Runde hatte ihren Fokus auf den Titel gerichtet, denn Dinamo hätte bei einem eigenen Sieg und bei Ausrutschern der beiden punktgleichen Erstplazierten unter Umständen ebenfalls den Titel holen können. Astra Giurgiu trotzte Dinamo jedoch einen Punkt in deren Stadion ab und so mussten sich die Dinamos mit dem letzten Podiumsplatz begnügen.
In der Play-Out-Runde kam die in drei Wettbewerben auftretende und überbelastete ACS Poli Temeswar (23 Punkte) nicht über ein 1:1 gegen CSM Jassy hinaus. Die Abstiegssorgen der Banater bleiben akut, auch weil die Mannschaft schon ein Spiel mehr als Chiajna (23) und zwei Spiele mehr als Târgu Jiu (17) bestritten hat.