Eine Augenweide war es nicht, was die rumänische Fußball-Nationalmannschaft am Sonntagabend im Ilie Oană-Stadion in Ploieşti zeigte, aber – so wie es auch einige Spieler erkannt haben – werden die drei Punkte bleiben, die das 1:0 (Tor durch Ke{eru in der 21. Spielminute) gegen die Färöer-Inseln eingebracht hat. Rumänien behält mit diesem Sieg Platz eins (13 Punkte) in der EM-Qualifikationsgruppe F und wird aus dieser Position heraus am 13. Juni in Belfast gegen den Zweiten, Nordirland, antreten.
Spätestens seit dem Sieg in Griechenland waren alle gewarnt vor diesem Team aus vorwiegend Amateur-Fußballern aus dem Norden Europas. Auch in Ploieşti versteckten sich die Gäste von den Färöern keineswegs. In den Schlussminuten musste der in der englischen Premier-League sein Geld verdienende Torhüter Costel Pantilimon rettend eingreifen, damit Stürmer Edmundsson nicht genauso wie in Griechenland einen Treffer erzielt und für eine haushohe Überraschung sorgt.
Es sind schon reichlich Floskeln dabei, wenn der Auswahltrainer Anghel Iordănescu verspricht, bald wieder in Ploie{ti ein Auswahlspiel austragen zu wollen. Zum einen gibt es auch andere Städte, in denen Fußballkenner und -liebhaber zu Hause sind, zum anderen hat vieles im Umfeld dieser Partie nicht gestimmt. Vor allem auf Cristian Tănase hatten es die Fans abgesehen. Ihre Pfiffe richteten sich vor allem gegen den Steaua-Kicker, der schon bald in nationalen Wettbewerben gegen Petrolul Ploieşti antreten wird. Mit Unterstützung einer Nationalmannschaft haben solche Gebaren recht wenig gemeinsam. Dazu kommt der vom Regen aufgeweichte Rasen, gegen den die Organisatoren vor Ort allein ein Trocknen mit dem Helikopter als Notlösung parat hatten.
Der Nationaltrainer Anghel Iordănescu schob diesem Umstand auch einen Teil der keineswegs überzeugenden Leistung seiner Kicker zu. „Der Rasen hatte unsere technisch versierten Spieler benachteiligt“, so Iordănescu. Mag sein, dass eine individuell besser besetzte Mannschaft leicht im Nachteil ist, wenn der Boden nass ist, doch der rumänische Mittelfeldspieler Gabriel Torje stellte auch klar: „Für beide Mannschaften war der Platz gleich schlecht“.
Der ehemalige dänische Abwehrrecke Lars Olsen bringt es in 19 Partien auf zwei Siege, ein Unentschieden und 16 Niederlagen, was für den kleinen Inselstaat wie ein Erfolg aussehen muss. Dabei spielt die Mannschaft nicht mit einem Abwehrbollwerk, wie es oft Mannschaften tun, deren Trainer gelernte Verteidiger sind. Und dass das Team nicht Gruppenletzter ist, bezeugt umso mehr, dass Rumäniens Auswahlkapitän Răzvan Raţ recht hat, wenn er sagt die Färöer haben mittlerweile eine Mannschaft, die den Gegner auf eine harte Probe stellen kann. Alle die vor diesem Gegner in der letzten Woche gewarnt hatten – darunter auch Iordănescu – haben ebenfalls recht behalten.