Für seine Verdienste als Fußballtrainer war Anghel Iordănescu zum General ernannt worden, nun ist er nach Jahren in der Politik, auf die Trainerbank zurückgekehrt. Sein Neu-Einstand als Coach der rumänischen Fußballnationalmannschaft wurde am vergangenen Freitag in Bukarest gegen Nordirland mit einem Sieg gekrönt. Die beiden Treffer im Spitzenspiel der EM-Qualifikationsgruppe F erzielte der Rechtsaußenverteidiger Paul Papp in der Schlussviertelstunde. Rumänien ist nun Gruppenerster mit zehn Punkten aus vier Begegnungen.
Es war das letzte Qualifikationsspiel des Jahres und Anghel Iordănescu hatte erst vor Kurzem seine dritte Amtszeit als Trainer der rumänischen Auswahl angetreten. „Ich habe ihm gesagt, er soll sehr offensiv spielen“, so Iord²nescu zu der Spielweise von Paul Papp. Letzterer erzielte dann auch beide Treffer zum 2:0-Sieg der Rumänen, die den Konjunkturleader der Qualifikationsgruppe F, Nordirland, in die Knie zwangen. Beide Torszenen kamen von Links, Paul Papp als Rechtsaußenverteidiger auflaufen zu lassen, ist seinem Vereinstrainer bei Steaua, Constantin Gâlcă, zu verdanken. Auch wenn viele Experten in Rumänien der Meinung waren, dass das Spiel zugunsten der Iordănescu-Elf ausgehen müsste, zollten die Rumänien dem Gegner reichlich Respekt: In den Köpfen vieler befand sich schwer erklärbar noch immer das 0:1 aus dem Jahr 1985, als die Nordiren mit einem 1:0-Sieg in Bukarest die WM-Beteiligung 1986 zunichte gemacht hatten.
Auf dem Platz waren die Rumänen dann die tonangebende Mannschaft, der Gegner selbst hatte kaum Torgelegenheiten und verschanzte sich in der Abwehr, in der Hoffnung auf einen einzigen Punkt. „Wir hatten 1-2 Gelegenheiten zu Gegenangriffen, doch diese haben wir nicht genutzt“, sagte der Trainer der Nordiren, Michael O´Neill. Damit zeigte er bereits, wie dürftig die Offensivbemühungen seiner Mannschaft waren. Er hob jedoch vor allem die Leistungen von Lucian Sânmărtean hervor, wobei er sich verwundert fragte, wo dieser bis zum Alter von 34 Jahren geblieben ist. Auch Anghel Iordănescu beteuerte, dass es Schade sei, dass der Steaua-Mittelfeldspieler schon 34 sei. Er glaubt aber, dass der „Ballkünstler“ auch in diesem fortgeschrittenen Fußballeralter „noch weiterhin seine Leistung bringen werde“.
Rumänien überwintert auf Platz eins der Gruppe mit zehn Punkten, gefolgt von Nordirland (9), Ungarn (7), Finnland (4) und den Färöer-Inseln mit drei Zählern. Schlusslicht der Gruppe ist Griechenland mit einem einzigen Punkt. Am Dienstag tritt Rumänien zu Hause in einem Testspiel gegen Dänemark (20.30 Uhr, ProTV) an.