Die kuriosen und widersprüchlichen Entscheidungen auf höchster Ebene des rumänischen Fußballs gehen weiter. Während die Exekutive der Profi-Liga den Aufsteiger Rapid Bukarest wegen Konkurserklärung vom Spielbetrieb suspendiert, behauptet die Disziplinarkommission des Verbandes – so Mediafax – dass Rapid aus sportlicher Sicht das Recht habe, in der ersten Liga aktiv zu sein.
Die Exekutive der rumänischen Profi-Liga hat entschieden, dass Rapid Bukarest in der Ersten Fußballiga durch ACS Poli Temeswar ersetzt wird. Der Konkursverwalter des SC FC Rapid SA hatte der Mannschaft die Zusage verweigert, am Spielgeschehen teilzunehmen. Laut Regelwerk des Rumänischen Fußballverbandes wird eine nicht zugelassene Mannschaft durch den besten Absteiger der Vorsaison ersetzt. Dies ist in diesem Fall ACS Poli Temeswar, die wegen Verstoßes gegen die Lizenzauflagen und nicht Nichterreichens des minimalen Punktesolls in der Play-Out-Runde der letzten Saison mit einem Minus von 14 Punkten starten wird.
Andeutungen des Rapid-Hauptaktionärs Valerii Moraru nach wird Rapid die Entscheidung der Liga anfechten. Das heißt wohl, dass Rapid vor das Berufungsgericht und/ oder vor das Internationale Sporttribunal CAS ziehen kann. Am heutigen Samstag geht Poli Temeswar ins Spiel bei Dinamo Bukarest, ohne darauf wirklich vorbereitet zu sein. Weder ist der Kader für die Erste Liga aufgebaut, noch ist der Verein finanziell abgesichert. Die Gespräche mit dem potentiellen Investor, Viorel Tudose, sind ins Stocken geraten, denn sollte der Geldgeber bei Poli einstiegen, kämen auf ihn auch die Schulden zu, die laut Rechnungshof in vergangenen Jahren fälschlicherweise von Stadt- und Kreisverwaltung an den Fußballverein bezahlt wurden. Und gerade diese Summe möchte Tudose nicht stemmen. In Fußballerkreisen hatte man bereits Anfang der Woche spekuliert, dass Viorel Tudose bei einer Übernahme Edi Iordănescu als Cheftrainer verpflichten will. Sein Assistent soll der derzeitige Übungsleiter Ionuţ Popa werden. (st)