„Dan Alexa ist schuld am Abstieg“, so der Trainer selbstkritisch vor den Medien. Er werde nicht die Schuld auf seine Vorgänger schieben. Es war sichtlich einer der schwärzesten Tage in der Karriere von Dan Alexa, Trainer des Erstliga-Absteigers Poli Temeswar. Nur wenige Minuten zuvor war es zur Gewissheit geworden, dass auch ein Sieg nicht immer mit Erfolg verbunden sein muss. Gegen Concordia Chiajna reichte den Temeswarern ein 1:0 nicht, um den Klassenerhalt zu schaffen, weil die erhoffte Schützenhilfe aus anderen Stadien nicht kam. Somit muss die Mannschaft aus dem Banat nur ein Jahr nach ihrem Aufstieg erneut mit der zweiten Liga Vorlieb nehmen.
Erst in diesem Frühjahr hatte Dan Alexa seine Fußballerlaufbahn aufgegeben, um Trainer in Temeswar zu werden. Es ist damit auch ein harter Schlag für das Ego eines Alexa, doch er rechnet insgeheim damit, weiter zu machen, aber „mit einem umgekrempelten Kader und mit einem von mir zusammengestellten Trainerstab“. Alexa sagte jedoch auch, dass er sich bei Amtsantritt im Klaren war, was auf ihn wartet.
„Vielleicht, dass das Konditionstraining mangelhaft war“, ließ der Trainer trotzdem auch an seinen Vorgängern Kritik walten, dann verließ er den Konferenzraum, ohne noch Fragen der Journalisten abzuwarten. In weiteren Interviews des Abends stellte Alexa das Spiel Gaz Metan Mediasch – FC Kronstadt als „Farce“ hin, genauso wie auch der Poli-Vereinspräsident Ioan Timofte das 1:1 im siebenbürgischen Duell kritisierte.
Schwer zu sagen ob man den Kronstädtern und Mediaschern ankreiden kann, dass sie auf Sicherheit bedacht waren und sich mit einem Unentschieden zufrieden gaben, das beiden Teams in gewissem Maße reichte. Dramatisch waren die Begegnungen mit Implikation der Abstiegskandidaten auf keinen Fall, vor allem weil sich die Gegner der abstiegsbedrohten Mannschaften nirgends ein Bein ausrissen. Dies trifft sowohl auf Concordia Chiajna zu, die sich in Temeswar nicht außergewöhnlich abmühte, aber auch CFR Klausenburg legte sich bei Săgeata Năvodari nicht unnötig ins Zeug, genauso wie Ceahlăul Piatra Neamţ beim FC Viitorul nicht das Schreckgespenst darstellte. Auf den Abstiegsplätzen rangieren damit Corona Kronstadt, Săgeata Năvodari, Poli Temeswar und der FC Kronstadt. Sollte der FC Vaslui trotz Berufung beim internationalen Sportgericht CAS in Lausanne seine Erstliga-Lizenz nicht erhalten, würde sich der FC Kronstadt über diese Schiene ein weiteres Jahr in der Erstklassigkeit sichern.
Im einem weiteren Spiel von Mittwochabend gewann Dinamo Bukarest beim FC Botoşani; doch der vierte Platz hilft Dinamo kaum, da der Rumänische Fußballverband den „Dynamos“ wegen ihrer Finanznöten die Zusage für eine internationale Beteiligung verweigert. So könnte neben Meister Steaua Bukarest und den Mannschaften auf den Plätzen 2-3, Astra Giurgiu und Petrolul Ploieşti, CFR Klausenburg von Rang 5 in die internationalen Wettbewerbe nachziehen.