Es sollte weiterhin bei einem einzigen Sieg Rumäniens gegen Argentinien bleiben – nach dem torlosen Remis zwischen den beiden Mannschaften am Mittwochabend. Die Perspektive ist ein wenig verzerrt, hört man sich den Auswahltrainer Victor Piţurcă und den Astra-Vereinsboss Ioan Niculae an. Piţurcă sieht das Testspiel als wichtig, zumal man es gut gemeistert habe. Alle Spieler, mit Ausnahme von Superstar Lionel Messi, hätten sich maximal ins Zeug gelegt, sagte Piţurcă nach der Partie. Niculae glaubte, wenn die Argentinier nahe an ihrem reellen Niveau gespielt hätten, wären diese auch siegreich vom Platz gegangen. Die Wahrheit liegt wohl so in etwa zwischen den beiden Meinungen.
Optisch hat sich Rumänien gut verkauft, ging es doch gegen Offensiv-Stars vom Schlage eines Di Maria, Messi, Higuain oder Palacio. Dabei wurde Alexandru Maxim auch noch ein gültiges Tor verweigert. Aber genauso wie Rumänien die Gelegenheit zum Sieg hatte, wäre auch für die Gäste ein Erfolg für die Statistik möglich gewesen. Andererseits hat der Kicker des VfB Stuttgart, Maxim, auch in der Nationalmannschaft seine Mängel vor dem gegnerischen Tor unter Beweis gestellt. Ein erheblicher Gewinn war wohl Dragoş Grigore in der Innenverteidigung der rumänischen Auswahl, der eine gute Figur abgeliefert hat.
Als Spektakel vor nicht ganz ausverkauftem Haus mag diese Partie Sinn gemacht haben. Auch bekommt man nicht jeden Tag einen Messi live zu sehen, der sich auf dem Platz scheinbar leicht zurückgehalten, aber keineswegs geschont hat. Ob die Ausgaben lohnten, einen Gegner von diesem Kaliber gerade jetzt nach Bukarest zu lotsen, das steht auf einem anderen Blatt: Zum einen dauert es noch bis zur EM-Qualifikation, zum anderen spielen Rumäniens künftige Gegner einen anderen Fußballstil.
Möglicherweise kann ein 0:0 gegen eine Mannschaft von der Spitze der internationalen Fußballhierarchie auch täuschen, da Rumänien nicht selten in Testspielen überzeugt hat, um im Nachhinein in entscheidenden Partien schlecht auszusehen. Mit Rumänien – Argentinien kamen die beiden Verbände einem etwas älteren Anliegen nach: Diese Begegnung sollte bereits am 10. August 2011 zur Eröffnung der National-Arena stattfinden. Der argentinische Verband sagte damals jedoch ab, nachdem zuvor der damalige Auswahlcoach Sergio Batista entlassen worden war.